Spanntechnikhersteller Schunk beginnt die Auslieferung seines sensorischen Hydrodehnspannfutters iTendo, des laut Hersteller „feinfühligsten Werkzeughalters“ auf dem Markt. Nach angaben der Spann- und Geiftechnikexperten soll das neue Spannfutter in der Lage sein, Zerspanungsprozesse direkt am Werkzeug in hoher Auflösung zu überwachen. So können beispielsweise Schnittparameter in Echtzeit an die jeweiligen Verhältnisse angepasst werden. Dazu wird ein Beschleunigungssensor mit entsprechender Elektronik in den Werkzeughalter integriert das haben die Entwickler so geschickt gelöst, dass sich weder die Störkontur des Futters noch seine mechanischen Eigenschaften verändern.
Das neue iTendo-Hydrodehnspannfutter kann Zerspanungsprozesse in Echtzeit lückenlos erfassen, kann die Einhaltung definierter Grenzwerte überwachen und bei Abweichungen intelligent gegensteuern – etwa über eine adaptive Regelung von Drehzahl und Vorschub. Der um einen integrierten Sensor, Akku und Sendeeinheit ergänzte smarte Werkzeughalter ermittelt die Daten direkt am Werkzeug.
Im ersten Schritt bietet Schunk das iTendo-System für die HSK-A-63-Schnittstelle mit Spanndurchmessern zwischen 6 und 32 mm an. die Länge liegt bei 130 mm. Das Futter ist für Drehzahlen bis 10 000 min-1 ausgelegt. Auch bei robustem Kühlschmierstoffeinsatz soll die Sensorik des neuen Werkzeughalters problemlos arbeiten.
Schneller Start mit intelligentem Hydrodehnspannfutter
Browserbasiert läuft die Inbetriebnahme, aber auch die Analyse der Daten: Ein Dashboard, das auf allen Browsern handelsüblicher PCs, Tablet Computern oder Smartphones läuft, ist die Steuerzentrale. Die einfachsten Ausbaustufe lässt sich sogar kanz ohne Anpassungen an der Maschine selbst verwirklichen: Dabei werden die Live-Daten des Sensors per lokaler Anbindung direkt auf dem Dashboard anzeigen. Schunk hat dafür ein spezielles Koffersystem mit integriertem Display konzipiert. Damit lässt sich der Werkzeughalter mit minimalem Aufwand in Betrieb nehmen.
Im Fokus
Vorteile bei unterschiedlichen Bearbeitungsverfahren
Per Bluetooth sendet iTendo seine Messwerte an eine im Maschinenraum verbaute Empfangseinheit. Von dort aus geht das Signal an die Regel- und Auswerteeinheit. Damit unterscheidet sich iTendo stark von anderen Ansätzen zur Prozessüberwachung. Eine Überwachung der Spindelstromaufnahme beispielsweise ermöglicht nur sehr vage Aussagen zum Schwingungsverhalten. Die intelligente Werkzeugaufnahme liefert hingegen präzise Prozessdaten. In ersten Versuchsanwendungen konnte iTendo sowohl beim Fräsen und Bohren als auch beim Bohrsenken und sogar beim Entgraten punkten.
In einer zweiten Ausbaustufe verbindet ein Servicetechniker den Echtzeitcontroller via digitaler/analoger I/O mit der Steuerung der Maschine. Damit kann beispielsweise Alarm ausgelöst oder der Prozesse adaptiv geregelt werden. In einer dritten Ausbaustufe ist dann auch der Informationsaustausch mit der Maschine möglich.