Das sprichwörtliche Nadelöhr im Konzept einer automatisierten und zugleich hochflexiblen Fertigung mit mehreren identischen Werkzeugmaschinen ist oft die begrenzte Kapazität der Werkzeugmagazine. Fatal, denn nicht nur aufgrund der wachsenden Variantenvielfalt und der immer geringeren Stückzahlen werden immer mehr verschiedenartige Werkzeuge gebraucht. Dazu kommen zunehmend auch schwerer zu bearbeitenden Materialien, was eine größere Anzahl an Schneidwerkzeugen erfordert. Daraus resultieren hohe Kosten für Schwesterwerkzeuge. Ein hoher Werkzeugverschleiß und teure Spezialwerkzeuge können die Kosten zusätzlich nach oben treiben. ein optimiertes Werkzeugmanagement kann hier Abhilfe schaffen.
Automatisierungsspezialist Fastems verspricht, mit neuen Versionen des GTS (Gantry Tool Storage) und seiner Manufacturing Management Software (MMS) die Fertigungseffizienz deutlich zu steigern. So sollen Hardware und Werkzeugmanagement-Software etwa in Kombination mit einem Flexiblen Fertigungssystem (FFS) von Fastems eine Maschinenauslastung von bis zu 95 Prozent ermöglichen. Und zwar bei einer deutlich reduzierten Anzahl an Werkzeugen.
Im Fokus
Online-Seminar zeigt Optimierungen
Am 4. November präsentiert Fastems unter anderem das neue GTS und die optimierten Features zum Werkzeugmanagement der MMS: „Produktivität. Das Richtige zur rechten Zeit – jederzeit!“ ist ein virtuelles Seminar, das neben allgemeinen Einblicken zum Thema „Werkzeugmanagement“ Möglichkeiten zeigen soll, wie Anwender Wartezeiten auf Werkzeuge reduzieren, Ladefehler vermeiden und die Standzeiten der Werkzeuge erhöhen können. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Das GTS ist ein Werkzeugspeicher, der sich platzsparend an einer Hallenwand oder sogar direkt über Werkzeugmaschinen unterbringen lässt. Er verfügt über eine Kapazität von bis zu 4000 Schneidwerkzeugen. Portalroboter versorgen die ins System eingebundenen Maschinen schnell und verlässlich mit Werkzeugen. Nach der Bearbeitung holt das GTS die Werkzeuge zurück ins System. So stehen sie für den nächsten Einsatz bereit – auf der gleichen oder einer anderen Maschine.
Die Werkzeuganzahl intelligent reduzieren
Die Werkzeuge im Speicher können übergreifend auf allen angeschlossenen Maschinengenutzt werden. Das reduziert die Zahl der insgesamt benötigten Tools auf ein Minimum. So lassen sich erhebliche Kosten einsparen. Dank der Auslagerung der Werkzeuge in ein zentrales Magazin können die maschineninternen Magazine entlastet werden. Ein weiterer Vorteil: Beim Werkzeugwechsel ist mit der Automationslösung kein Bedienereingriff mehr erforderlich. So vermeidet das Werkzeugmanagement zuverlässig mögliche Fehler beim Laden der Werkzeuge. Die Wahrscheinlichkeit einer von einem Bedienerfehler ausgelösten Werkzeugkollisionen oder eines Maschinencrashs verringert sich deshalb deutlich.
Die Steuerung der automatisierten Werkzeugtransfers geschieht über die MMS von Fastems. Anhand der individuellen Anforderungen der aktuell auf den Maschinen laufenden NC-Programme plant die Software alle notwendigen Werkzeugwechsel und löst sie rechtzeitig aus. Dabei überprüft die Werkzeugmanagement-Software auch, ob für die jeweilige Bearbeitung die Standzeit des Werkzeugs noch ausreicht. Ausgehend von der in der Software hinterlegten Produktionsplanung bewirkt das MMS so einen optimalen Einsatz aller Werkzeuge. Das ermöglicht es, die eingebundenen Maschinen deutlich besser auszulasten. So trägt das System letztlich dazu bei, dass alle Aufträge rechtzeitig abgeschlossen werden können.
In die neue Version des Fastems-GTS sind zahlreiche Erfahrungen aus der Praxis der Werkzeugautomatisierung in eine zentralen Lösung eingeflossen. Das System ist modular aufgebaut. So können mit dem neuen GTS die Werkzeugspeicher mit einer Kapazität verwirklicht werden, die optimal an die Anforderungen der Produktion angepasst ist. Dank des modularen Systemkonzepts können beim GTS die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme schneller erfolgen. Zudem ist das System sehr platzsparend. Und optoimal auf die Kombination mit dem Werkzeugmanagement ausgerichtet.
Optimierte Funktionen für ein besseres Werkzeugmanagement
Denn nicht nur das neue GTS, auch das Werkzeugmanagement innerhalb der Fastems-MMS optimierten die Automationsexperten. Eines der Resultate ist eine noch schnellere Suchfunktion nach spezifischen Werkzeuginformationen. Die Werkzeugansicht für NC-Programme ist deutlich übersichtlicher geworden. Und auch mit unerwarteten Maschinenstopps kommt die Software jetzt besser zurecht – hier wurden entsprechende Funktionen implementiert. Auch ins Regelwerk sind zahlreiche Erfahrungen aus der Praxis eingeflossen: So hebt das System nun nach 10 min die Reservierung spezifischer Tools für bestimmte Maschinen auf. Damit erhöht sich der Nutzungsgrad der vorhandenen Schneidwerkzeuge.