Vor einem Jahr konnte Index mit der neuen G420 die Neukonstruktion eines großen Dreh-Fräszentrums präsentieren. Jetzt stellt der Esslinger Drehmaschinenhersteller zu seinen iXperience Days die Variante Index G400 vor. Das neue Dreh-Fräszentrum hat anstelle der Motorfrässpindel der G420 jetzt einen VDI-40-Revolver mit zwölf Stationen. Die Maschine ist prädestiniert für Anwender, die bis zu 2300 mm lange Teile bearbeiten wollen. Die Maschine ist gebaut für Werkstücke, die in der zerspanenden Bearbeitung einen hohen Dreh-Anteil habe und bei denen das Bohren und Fräsen mit angetriebenen Werkzeugen erledigt werden kann.
Der VDI-40-Revolver der G400 verfügt über zwölf Stationen. Eine 7,5 kW starke Motorisierung mit 35 Nm Drehmoment, die von der Index-W-Verzahnung unterstützt wird, steht für angetriebene Werkzeuge zur Verfügung. Laut Hersteller liefert die Maschine damit sehr überzeugende Fräs- und Bohrergebnisse. Eine Pinole ermöglicht diesem Revolver einen großen Y‑Hub von ± 100 mm. Die Pinole verfügt laut Index über hervorragender Dämpfungseigenschaften und minimaler Reibung. Nicht zuletzt, weil sie auf einer Polygonkontur basiert, die in der Lage ist, hohe Kräfte aufzunehmen. Der Pinolenwerkstoff ist gehärtet und mit einer speziellen Textur versehen. Ein weiteres Highlight ist die Gleitführung, die leicht vorgespannt ist.
Robuster Maschinenaufbau der G400 für eine hohe Eigensteifigkeit
Die Index G400 kann dank einem Mineralgussbett in Blockbauweise mit einer hohen Eigensteifigkeit punkten und zusammen mit den großzügig bemessenen X- und Y‑Linearführungen sehr gute Stabilitäts- und Dämpfungseigenschaften erzielen. Das Verhältnis der ruhenden zu den bewegten Massen liegt übrigens bei einem Faktor deutlich über 5 – das verspricht eine exzellente Steifigkeit, gute Dynamikwerte und eine geringe Neigung zu Schwingungen.
Im Fokus
Index G400 bietet unterschiedliche Automatisierungsmöglichkeiten
Auch für einen automatisierten Betrieb ist die G400 gut gerüstet. Hier hat Index zwei verschiedene integrierte Handhabungseinheiten im Portfolio. Sie sollen das Be- und Entladen übernehmen, aber etwa auch die Reststückentnahme kleiner bis mittelgroßer Teile bis zu 20 kg abwickeln. Die Ausschleusung der Teile aus der Maschine erfolgt im Bereich über der Spindel. Dafür dürfen die Werkstücke bei der zweiachsigen Ausführung einen maximalen Durchmesser von 160 mm haben. Beim dreiachsigen Werkzeughandling, das eine zusätzliche Schwenkachse hat, können die Teile bis zu 250 mm Durchmesser haben. Selbst eine High-End-Automatisierung der Index G400 mit Roboterunterstützung ist möglich. Dafür hat Index einen modularen Aufbau gewählt. Der erlaubt es, von zwei Seiten verschiedene Einheiten etwa zum Bestücken, Messen oder Reinigen an die Standardroboterzelle anzudocken. Be- und Entladen wird die Maschine über die Maschinentür.
Die beiden unteren VDI-40-Werkzeugrevolver lassen sich in der Standardausführung der G400 nicht nur in X- und Z‑Richtung, sondern mit einer linearen Achse auch in Y um ± 70 mm verfahren. Jeder Revolver verfügt über zwölf Stationen, von denen jede mit angetriebenen Werkzeugen ausgerüstet werden kann. Damit lassen sich auch anspruchsvolle Aufgabenstellungen ohne zusätzlichen Rüstaufwand abdecken – die Werkzeugplätze reichen für die meisten Fälle aus. Die reichlich vorhandenen Werkzeugplätze ermöglichen auch, das große Dreh-Fräszentrum bei kleinen Losgrößen rationell und wirtschaftlich zu betreiben. Wer noch mehr Werkzeuge braucht und auf die Y‑Achse verzichten kann, hat die Möglichkeit, die beiden unteren Revolver mit sogar jeweils 18 Stationen ausstatten zu lassen.
Wellen effektiv und komplett bearbeiten
Die Maschine bietet einen geräumigen Arbeitsraum, der Abstand zwischen der Haupt- und Gegenspindel ist zudem großzügig bemessen. So kann der Anwender alle drei Werkzeugrevolver gleichzeitig an Haupt- und Gegenspindel einsetzen, ohne Kollisionen fürchten zu müssen. Bei einer maximalen Drehlänge von bis zu 2300 mm kann der Anwender mit der G400 eine breit gefächerte Palette höchst unterschiedlicher Werkstücke wirtschaftlich bearbeiten. Zudem kann der Anwender als Option eine Revolverlünette auf den Revolvern aufbauen. Die zwei Arbeitsspindeln verfügen über eine Flüssigkeitskühlung. Sie ermöglichen in der A8-Variante einen Stangendurchlass von maximal 102 mm. Der Anwender kann aber auch Spannmittel der Baugröße 315 mm (mit Umlauf 340 mm Durchmesser) verwenden. Die Spindeln der Baugröße A11 verfügen über einen Stangendurchlass bis maximal 120 mm. In dieser Konfiguration lassen sich Spannfutter bis 400 mm Durchmesser einsetzen. Eine hohe Dynamik sowie entsprechend großzügig dimensionierte Leistung und Drehmoment (A8: 41 kW, 920 Nm / A11: 43 kW, 1000 Nm) sollen eine produktive Drehbearbeitung sicherstellen.
Für die Steuerung der G400 ist die Siemens Sinumerik 840D SL zuständig. Sie sorgt mit einem 18,5“-Touchterminal und dem Index-Cockpitsystem iXpanel für eine leichte Bedienung. Mit dem iXpanel kann der Anwender seine Maschine auf einfachste Weise in Netzwerkstrukturen einbinden. Er kann zudem ohne großen Zusatzaufwand die von Index geschaffene und betriebene IoT-Plattform iX4.0 nutzen.