Mit der Anbindung des Manufacturing Execution Systems (MES) Zeiss Guardus an Zeiss Reverse Engineering (ZRE) will der Oberkochener Messtechnikspezialist Zeiss die Prozesse und Korrekturschleifen beschleunigen. Das gilt sowohl für die Werkzeuginstandhaltung als auch für den Werkzeugbau. Das MES stellt zudem Echtzeitwissen um die Qualität der produzierten Teile bereit. So lassen sich Rückschlüsse auf den potenziellen Verschleiß des Produktionswerkzeugs ziehen. Das eröffnet dem Anwener die Möglichkeit, Werkzeuginstandhaltung und Produktion effizienter zu gestalten.
Mit der Software Zeiss Reverse Engineering hat der Messtechnikspezialist ein leistungsfähiges Werkzeug für die Flächenrückführung geschaffen. Die Software bietet außerdem auch spezialisierte Funktionen zur schnellen und einfachen Korrektur von Spritzgießwerkzeugen. Besonderes interessant sind diese Funktionen im kombinierten Einsatz mit Zeiss Guardus für den Bereich der Vorserien. Außerdem werden sie in der Instandsetzung von Werkzeugen eingesetzt. Denn insbesondere dann, wenn ein Werkzeug korrigiert oder repariert werden muss, ist die Zeit knapp. Denn schließlich soll die Serienproduktion von „Gut“-Teilen schnellstmöglich anlaufen respektive wieder aufgenommen werden können.
Zeiss Guardus und Zeiss Reverse ermöglichen schnelle Korrekturen
Zeiss Reverse Engineering korrigiert mit drei realen Datensätzen: mit dem CAD-Modell des Werkzeugs, dem CAD-Modell des Produkts und mit den gemessenen Ist-Daten des gespritzten Kunststoffteils. Das können etwa Punktewolken oder Polygonnetze sein. Einbezogen werden außerdem die gemessenen Ist-Daten des Werkzeugs. Korrigieren kann der Anwender dann mit einem aktualisierten CAD-Modell, mit dem er das Werkzeug überarbeiten kann. Beispielsweise mit Erodieren oder Fräsen. Zeiss Guardus, Zeiss Reverse und gezielte Anpassungen des Werkzeugs können die Korrekturschleifen im Durchschnitt um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Im Fokus
Regelkreis schließt sich
In der Produktion sammelt das MES Zeiss Guardus alle Daten, die auch für die notwendigen Wartungsintervalle und für weiterführende Korrekturen des Werkzeugs relevant sind. Darunter sind Informationen über gefertigte Stückzahlen, Takte und Zyklen, aber auch Informationen zum Ende eines Fertigungsauftrags sowie das Abrüsten der Anlage. Beim Vermessen des letzten Teils aus eine Produktionsauftrag kontrolliert der Qualitätsverantwortliche die Spezifikationen in Bezug auf den Kundenauftrag. Überprüft werden aber auch Indikatoren für einen Verschleiß des Werkzeugs. Damit lassen sich etwa verschlissene Bereiche per Falschfarbenvergleich in Zeiss Reverse Engineering analysieren und korrigieren.
Anwender von Zeiss Guardus können hier laut Hersteller die Effizienz des Prozesses zusätzlich steigern. Die integrierte Datenbasis des MES stellt alle qualitäts- und produktionsrelevanten Produkt- und Prozessdaten bereit. Und zwar in Echtzeit. Unter anderem hält es außerdem die Informationen über das Rüsten der Produktionsanlagen bereit. Auch, wie die Maschinen in der Produktion mit den entsprechenden Werkzeugen für den jeweiligen Fertigungsauftrag zu bestücken und zu justieren sind.