Beschichtungsspezialist Cemecon Scandinavia bietet für Spritzgießformen speziell entwickelte keramische PVD-Beschichtungen zur Maßkorrektur an. Die Werkzeuge lassen sich komplett oder auch nur partiell in ausgewählten Bereichen mit CCMold-Correct-Beschichtungen mit definierter Schichtdicke zwischen 1 und 40 µm ausrüsten. Auf diese Weise können die Experten die Abmessungen bei der Korrektur oder dem Feintunen von Prozessen sehr feinfühlig an die gewünschte Kontur anpassen.
Der Anwender kann CCMold-Correct-Beschichtungen auch in den Fällen nutzen, in denen er eine Gratbildung vermeiden will. Außerdem aber auch, um im Einsatz abgenutzte Werkzeuge wieder instandzusetzen und auf Sollmaß zu bringen. Beispielhaft hier die Kompletterenovierung eines Werkzeugs, die zudem auch eine Maßkorrektur umfasst. Das Mehrachwerkzeug für die Produktion eines technischen Artikels war seit vielen Jahren im Einsatz. Mit der Zeit hat sich jedoch die Oberfläche in den Nestern abgenutzt. In der Folge liefen die gespritzten Teile aus dem Maß und wurden letztendlich zu groß.
CCMold-Correct-Beschichtungen reparieren auch verschleißbedingtes Untermaß
Der Anwender beschloss, keine neuen Einsätze herzustellen. Stattdessen reinigte man die abgenutzten Einsätze gründlich, sie wurden zudem glasgestrahlt. Daraufhin beschichteten die CemeCon-Experten das Werkzeug mit einer 15 m starken Schicht aus der Reihe der CCMold-Correct-Beschichtungen. Es bekam damit eine harte, verschleißfeste PVD-Beschichtung. Jetzt entspricht das Werkzeug wieder exakt den Toleranzanforderungen. Zudem verlängert sich die Lebensdauer, und auch der Betrieb läuft jetzt deutlich stabiler als bei unbeschichteten Werkzeugen.
Im Fokus
CCMold-Correct-Beschichtungen
Die speziell entwickelten Präzisionsbeschichtungen von CemeCon Scandinavia eröffnen einen neuen Weg, Spritzgießwerkzeuge zu retten, zu reparieren oder anzupassen. Der Anwender kann die Abmessungen der Formteile im µm-Bereich mit einer harten, verschleißfesten Beschichtung korrigieren: ohne Kantenaufbau und außerdem auch ohne Nachbearbeitung. Der Vorgang läuft bei niedriger Prozesstemperatur von 170 °C. Die CemeCon-Experten erzielen Schichtdicken von 1 µm bis 40 µm mit einer Genauigkeit von bis zu ± 10 Prozent. Bei Bedarf deckt man Teile der Oberfläche ab und kann so ausgewählte Bereiche selektiv beschichten.
Mit den CCMold-Correct-Beschichtungenkann der Anwender aber auch Fehler in der Werkzeugfertigung bis zu einem gewissen Maß korrigieren. So wurde aus Versehen in einem neuen 4‑fach-Werkzeug für einen technischen Artikel eine der inneren Kavitäten zu tief eingeschliffen. Die Werkzeugbauer mussten eine Abweichung der inneren Kavität mit einem auf den Radius bezogenem Untermaß von 25 µm – also 50 µm auf Durchmesser – korrigieren.
Maßkorrektur bei zu tief eingeschliffenen Teilen
Zunächst reinigte der Anwender den fehlerhaft geschliffenen Einsatz gründlich. Dann deckte man alles bis auf die Bohrung ab. Dabei gingen die Beschichtungsexperten sehr exakt vor, speziell die Abdeckung legten sie mit hoher Präzision ein. Schließlich sollte der Rand der Bohrung scharf bleiben. Dann beschichteten sie den Einsatz 10 mm tief in der Bohrung mit einer der CCMold-Correct-Beschichtungen in einer Schichtstärke von 25 µm. So konnten sie das Maß exakt auf die geforderten Werte bringen.
Die CCMold-Correct-Beschichtungen können in Bohrungen bis zu einer Tiefe vorzudringen, die ungefähr ihrem Durchmesser entspricht. Das war im Fall des 4‑fach-Werkzeugs auch ausreichend, um die Abmessungen auf die geforderten Werte zu korrigieren. Mit der Beschichtung konnte der Anwender die relativ aufwändige Fertigung eines neuen Einsatzes vermeiden.
Kernmaß-Feintuning nach dem Materialwechsel
In einem bereits bestehenden 8‑fach-Werkzeug zur Herstellung eines medizintechnischen Artikels für die Diagnostik wollte der Anwender den Artikel nun mit einem neuen Werkstoff spritzen. Das neues Kunststoffmaterial hatte indes eine viel größere Schwindung als der bisherige Werkstoff. Damit war das kritische Maß der gespritzten Teilen um 0,05 mm zu klein.
Die Lösung begann damit, zunächst die Kerne gründlich zu reinigen. Die Beschichter deckten zudem die in der Abbildung blauen Bereiche sehr präzise ab, um die scharfen Kanten der Schließfläche zu bewahren. Der braune Bereich wurde anschließend mit einer der CCMold-Correct-Beschichteungen um 25 µm aufgedickt. Mit dieser Modifikation konnte der Anwender das bisherige Werkzeug auch für den neuen Werkstoff einsetzen.