Fraun­ho­fer IPT: White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Produktion“

Fraun­ho­fer IPT: White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Produktion“

Die Digi­ta­li­sie­rung von Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen ermög­licht es den Unter­neh­men, ein enor­mes Wert­schöp­fungs­po­ten­zi­al zu erschlie­ßen. Ande­rer­seits sind ver­netz­te Unter­neh­men beson­ders stark der Gefahr von Cyber-Angrif­fen aus­ge­setzt. Die wenigs­ten von ihnen sind aller­dings dar­auf vor­be­rei­tet. Die Exper­ten für Cyber­se­cu­ri­ty beim Fraun­ho­fer-Insti­tut für Pro­duk­ti­ons­tech­no­lo­gie IPT in Aachen zei­gen in einem neu­en White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“, wie groß das Risi­ko für die Unter­neh­men im Ein­zel­fall wirk­lich ist und wie wirk­sam Schutz­maß­nah­men sind.

Digitalisierte Produktionsprozesse wirksam gegen  Cyber-Angriffe schützen - die wenigsten vernetzten Unternehmen sind darauf vorbereitet. Das Fraunhofer IPT zeigt in seinem neuen Whitepaper "Cybersecurity in der vernetzten Produktion", wie groß das Risiko ist und wie wirksam Schutzmaßnahmen sein können. - Bild: Fraunhofer IPT
Digi­ta­li­sier­te Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se wirk­sam gegen Cyber-Angrif­fe schüt­zen – die wenigs­ten ver­netz­ten Unter­neh­men sind dar­auf vor­be­rei­tet. Das Fraun­ho­fer IPT zeigt in sei­nem neu­en White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“, wie groß das Risi­ko ist und wie wirk­sam Schutz­maß­nah­men sein kön­nen. – Bild: Fraun­ho­fer IPT

Wenn Unter­neh­men IT in allen Arbeits­be­rei­chen vom Büro­ar­beits­platz bis in die Maschi­nen­hal­le ein­set­zen, wächst zudem auch die Gefahr von Cyber-Angrif­fen. Ist die Pro­duk­ti­on weit­ge­hend ver­netzt, sind Maschi­nen und Anla­gen, außer­dem auch Netz­werk- und Com­pu­ter­tech­nik ver­schie­de­ner Gene­ra­tio­nen in eine gemein­sa­me IT-Umge­bung ein­ge­bun­den. Für die gän­gi­gen Betriebs­sys­te­me in der Unter­neh­mens-IT gibt es zwar regel­mä­ßi­ge Sicher­heits­up­dates. Die Ver­fas­ser des White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“ bemän­geln aller­dings, dass die Soft­ware indes auf den Maschi­nen in der Regel meh­re­re Jahr­zehn­te weit­ge­hend unver­än­dert bleibt. Damit wer­den sie leicht angreif­bar. Außer­dem sitzt die Gefah­ren­quel­le in vie­len Fäl­len sogar vor der Tas­ta­tur – der Mit­ar­bei­ter. Schad­soft­ware, Exploit­kits und Insi­der-Angrif­fe, die hier ein­ge­schleust wer­den, bedro­hen oft das gesam­te Unternehmensnetzwerk.

White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“ zeigt Lücken auf

Es ist aber oft nicht nur die eige­ne Orga­ni­sa­ti­on, die pro­du­zie­ren­den Unter­neh­men das Leben in Sachen Cyber­se­cu­ri­ty schwer macht. So lie­fern nach Erkennt­nis­sen aus dem White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“ die Anbie­ter für SPS-Steue­run­gen in der Regel kei­ne akti­ven Sicher­heits­up­dates. Und sie kom­mu­ni­zie­ren dar­über hin­aus auch nicht, wie Maschi­nen und Anla­gen im Netz­werk zu über­wa­chen sind. Damit wird der eige­ne Maschi­nen­park für die Unter­neh­men qua­si zu einer Black­box. Und auf deren Sicher­heit und Inte­gri­tät müs­sen die Unter­neh­men dann blind ver­trau­en. Die Krux ist, dass es zudem kei­ne ein­heit­li­chen Nor­men und Geset­ze gibt, die die IT-Sicher­heit von Pro­duk­ti­ons­an­la­gen regeln.

Im Fokus
White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on„
Es gibt laut der Unter­su­chung kaum ein Unter­neh­men, das der­zeit aus­rei­chend auf die Bedro­hung vor­be­rei­tet ist. In einer Unter­su­chung des Fraun­ho­fer IPT mit 28 Unter­neh­men ver­schie­de­ner Indus­trie­zwei­ge und Grö­ße konn­te kein ein­zi­ges allen Anfor­de­run­gen der Cyber­se­cu­ri­ty gerecht wer­den. Immer­hin konn­ten die Cyber­se­cu­ri­ty-Exper­ten knapp der Hälf­te der Unter­neh­men mit mehr als 250 Mit­ar­bei­tern zumin­dest eine teil­wei­se Umset­zung der not­wen­di­gen Maß­nah­men zur Cyber­se­cu­ri­ty beschei­ni­gen. Ande­rer­seits schafft es eine Mehr­heit der klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men nicht ein­mal auf die­sen Stand. Im White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“ stel­len die Aache­ner Exper­ten jetzt die Ergeb­nis­se ihrer Unter­su­chung vor. Eine Erkennt­nis dar­aus ist, dass Unter­neh­men sehr unter­schied­lich mit die­ser Bedro­hungs­la­ge umge­hen. In gro­ßen Unter­neh­men gibt es meist haupt­amt­li­che Exper­ten für IT-Sicher­heit. Den­ent­ge­gen muss die­ses Auf­ga­ben­feld in klei­nen Unter­neh­men oft der IT-Sup­port „neben­bei“ mit erle­di­gen. Das White­pa­per steht zum kos­ten­lo­sen Down­load ver­füg­bar unter: https://s.fhg.de/whitepaper-cybersecurity-vernetzte-produktion

Das For­scher­team des Fraun­ho­fer IPT hat für die Stu­die zum White­pa­per „Cyber­se­cu­ri­ty in der ver­netz­ten Pro­duk­ti­on“ die Anbie­ter für SPS-Steue­run­gen in der Regel kei­ne akti­ven Sicher­heits­up­dates. Und sie kom­mu­ni­zie­ren dar­über hin­aus auch nicht,einen „Pro­duc­tion Secu­ri­ty Rea­di­ness Check“ entwickelt.

Machen Sie den „Pro­duc­tion Secu­ri­ty Rea­di­ness Check!

Die­ser Test steht nun auch Unter­neh­men zur Ver­fü­gung, die nicht an der Unter­su­chung betei­ligt waren. Ein intui­tiv zu beant­wor­ten­der Fra­ge­bo­gens und ein beglei­ten­des Inter­view soll es auch auch klei­nen und mitt­le­ren pro­du­zie­ren­den Unter­neh­men ermög­li­chen, schnell und mit hoher Rele­vanz ihr aktu­el­les Sicher­heits­ni­veau bes­ser ein­zu­schät­zen. So kön­nen die Ver­ant­wort­li­chen zudem Ver­bes­se­run­gen erken­nen und umset­zen. Der Test ist so ange­legt, dass ihn pro­du­zie­ren­de Unter­neh­men unab­hän­gig von ihrer Bran­che, Struk­tur und Grö­ße nut­zen kön­nen. Ins­ge­samt neun Teil­ge­bie­te bil­den all die The­men ab, die in einem ganz­heit­lich aus­ge­rich­te­ten Sicher­heits­an­satz zu betrach­ten sind. Im Fokus des „Pro­duc­tion Secu­ri­ty Rea­di­ness Check“ ste­hen die Imple­men­tie­rung und das Manage­ment von Metho­den, mit denen sich die Unter­neh­mens-IT, die Betriebs­tech­nik und zudem die Umge­bun­gen sichern las­sen, in denen bei­de ein­ge­setzt werden.


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