VDMA: Maschi­nen- und Anla­gen­bau­er bli­cken laut Blitz­um­fra­ge vor­sich­tig opti­mis­tisch in die Zukunft

VDMA: Maschi­nen- und Anla­gen­bau­er bli­cken laut Blitz­um­fra­ge vor­sich­tig opti­mis­tisch in die Zukunft

Obwohl rund 80 Pro­zent der deut­schen Maschi­nen­bau­un­ter­neh­me im Jahr 2020 Umsatz­ein­bu­ßen hin­neh­men muss­ten, bewer­ten die meis­ten ihre Zukunfts­aus­sich­ten indes inzwi­schen wie­der vor­sich­tig posi­tiv. Das ist das Ergeb­nis einer aktu­el­len Blitz­um­fra­ge des Ver­bands Deut­scher Maschi­nen und Anla­gen­bau­er (VDMA) unter den Mit­glieds­un­ter­neh­men, bei der Ant­wor­ten von 575 teil­neh­men­den Unter­neh­men aus­ge­wer­tet wer­den konn­ten. Für das aktu­el­le Jahr 2021 ist nach Mei­nung der befrag­ten Ver­ant­wort­li­chen in den Unter­neh­men immer­hin ein gerin­ges Umsatz­wachs­tum in Sicht.

Die Antworten in der Blitzumfrage des VDMA zeigen, dass sich die Auftragslage in den vergangenen Monaten weiter aufgehellt hat. Derzeit haben noch 14 Prozent der Unternehmen gravierende Auftragseinbußen. Noch vor rund drei Monaten waren es doppelt so viele. Insgesamt sehen die Unternehmen auch die Entwicklung der Auftragslage in den kommenden drei Monaten etwas positiver. - Bild: VDMA
Die Ant­wor­ten in der Blitz­um­fra­ge des VDMA zei­gen, dass sich die Auf­trags­la­ge in den ver­gan­ge­nen Mona­ten wei­ter auf­ge­hellt hat. Der­zeit haben noch 14 Pro­zent der Unter­neh­men gra­vie­ren­de Auf­trags­ein­bu­ßen. Noch vor rund drei Mona­ten waren es dop­pelt so vie­le. Ins­ge­samt sehen die Unter­neh­men auch die Ent­wick­lung der Auf­trags­la­ge in den kom­men­den drei Mona­ten etwas posi­ti­ver. – Bild: VDMA

Das abge­lau­fe­ne Jahr sorg­te im Maschi­nen- und Anla­gen­bau für eine durch­aus gemisch­te Bilanz. Vier von fünf Unter­neh­men muss­ten laut der aktu­el­len Blitz­um­fra­ge des VDMA für das Geschäfts­jahr 2020 einem Umsatz­rück­gang ver­bu­chen. Immer­hin erhöh­te sich der Anteil der Unter­neh­men, die letzt­lich ein Minus ver­mei­den konn­ten, im ver­gan­ge­nen Quar­tal von 13 auf 21 Pro­zent. Offen­kun­dig konn­ten zahl­rei­che Maschi­nen- und Anla­gen­bau­er von der kon­junk­tu­rel­len Bele­bung Ende 2021 pro­fi­tie­ren. Und vie­le konn­ten die­sen posi­ti­ven Impuls dar­über hin­aus auch ins neue Jahr mit­neh­men. Dem­entspre­chend hat laut VDMA-Chef­volks­wirt Ralph Wie­chers jedes sechs­te Unter­neh­men das Geschäfts­jahr sogar mit einem Umsatz­plus zwi­schen 0 und 10 Pro­zent abschlie­ßen kön­nen. Aber auch die dunk­le Sei­te wirkt in Sum­me nicht mehr ganz so düs­ter. Selbst die Unter­neh­men mit Umsatz­rück­gän­gen haben jetzt in der Blitz­um­fra­ge im Durch­schnitt gerin­ge­re Ver­lus­te ver­mel­det, als sie noch im letz­ten Som­mer befürch­tet haben. 

Jedes sechs­te Unter­neh­men laut Blitz­um­fra­ge im Plus

Die tat­säch­li­chen Umsatz­zah­len 2020 zei­gen für 42 Pro­zent der Unter­neh­men einen Umsatz­rück­gang in Höhe von 10 bis 30 Pro­zent. Anfang Juli 2020 hat­ten in die­ser Grö­ßen­ord­nung noch 54 Pro­zent der Betrie­be mit einem Umsatz­rück­gang in die­ser Grö­ßen­ord­nung gerechnet.

Im Fokus
Im ers­ten Quar­tal 2021drohen Rück­schlä­ge
„Auch wenn die Ergeb­nis­se die­ser Blitz­um­fra­ge im Gro­ßen und Gan­zen erfreu­li­cher als noch im Herbst 2020 aus­fal­len, darf das nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass wir spe­zi­ell im ers­ten Quar­tal mit Rück­schlä­gen rech­nen müs­sen“, erklärt VDWF-Chef­volks­wirt Ralph Wie­chers. „Grund­sätz­lich bleibt die Lage im Maschi­nen­bau im lau­fen­den Jahr äußerst labil und ange­spannt. Für eine Ent­war­nung ist es zu früh.“ Er erwar­tet ein preis­be­rei­nig­te Pro­duk­ti­ons­ni­veau 2021 bei einem erwar­te­ten Plus von 4 Pro­zent in die­sem und einem Minus von vor­aus­sicht­lich 14 Pro­zent im ver­gan­ge­nen Jahr bei immer noch rund 10 Pro­zent unter dem ohne­hin recht nied­ri­gen Niveau des Jah­res 2019. Für die Mehr­zahl der Maschi­nen­bau­un­ter­neh­men ergibt sich nach sei­ner Ansicht daher wohl weder bei der Aus­las­tung des Sach­ka­pi­tals noch beim Ein­satz der dort täti­gen Men­schen eine zufrie­den­stel­len­de Situation.

Laut der Blitzumfrage des VDMA sehen 88 Prozent der Unternehmen Beeinträchtigungen aufgrund der coronabedingten Reise- oder Aufenthaltsbeschränkungen. 79 Prozent der Befragten sehen eine Gefahr in der derzeit kaum möglichen Planbarkeit. - Bild: VDMA
Laut der Blitz­um­fra­ge des VDMA sehen 88 Pro­zent der Unter­neh­men Beein­träch­ti­gun­gen auf­grund der coro­nabe­ding­ten Rei­se- oder Auf­ent­halts­be­schrän­kun­gen. 79 Pro­zent der Befrag­ten sehen eine Gefahr in der der­zeit kaum mög­li­chen Plan­bar­keit. – Bild: VDMA

Auch die Auf­trags­la­ge hell­te sich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten wei­ter auf. Der­zeit haben noch 14 Pro­zent der Unter­neh­men gra­vie­ren­de Auf­trags­ein­bu­ßen. Noch vor rund drei Mona­ten waren es dop­pelt so vie­le. Ins­ge­samt sehen die Unter­neh­men auch die Ent­wick­lung der Auf­trags­la­ge in den kom­men­den drei Mona­ten etwas positiver. 

Eine vali­de Pla­nung ist der­zeit so gut wie unmöglich

Zudem gehen 23 Pro­zent der Unter­neh­men in der Blitz­um­fra­ge auch davon aus, dass sich die Nach­fra­ge wei­ter posi­tiv ent­wi­ckeln wird – im Sep­tem­ber 2020 hin­ge­gen waren es 20 Pro­zent. Ande­rer­seits glau­ben 13 Pro­zent an eine Ver­schär­fung der Auf­trags­la­ge in den kom­men­den Mona­ten. Vor drei Mona­ten lag die­ser Wert um vier Pro­zent­punk­te höher. 88 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men lei­den unter Beein­träch­ti­gun­gen auf­grund der coro­nabe­ding­ten Rei­se- oder Auf­ent­halts­be­schrän­kun­gen. 79 Pro­zent der Befrag­ten macht die der­zeit kaum mög­li­chen Plan­bar­keit zu schaf­fen. Und wäh­rend im ver­gan­ge­nen Herbst nur 10 Pro­zent der Unter­neh­men von spür­ba­ren oder sogar von gra­vie­ren­den Beein­träch­ti­gun­gen in ihren Lie­fer­ket­ten spra­chen, sind es nun dop­pelt so viele.

Die Kehrseite der anlaufenden positiven Entwicklungen: Während im  vergangenen Herbst nur 10 Prozent der Unternehmen von spürbaren oder sogar gravierenden Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten sprachen, sind es nun doppelt so viele. - Bild: VDMA
Die Kehr­sei­te der anlau­fen­den posi­ti­ven Ent­wick­lun­gen: Wäh­rend im ver­gan­ge­nen Herbst nur 10 Pro­zent der Unter­neh­men von spür­ba­ren oder sogar gra­vie­ren­den Beein­träch­ti­gun­gen in ihren Lie­fer­ket­ten spra­chen, sind es nun dop­pelt so vie­le. – Bild: VDMA

Der­zeit mel­den 48 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be Kurz­ar­beit. Zudem haben 47 Pro­zent Ein­stel­lungs­stopps ver­fügt. Im Sep­tem­ber 2020 hat­ten noch 64 Pro­zent der Betrie­be Kurz­ar­beit und außer­dem 62 Pro­zent einen Ein­stel­lungs­stopp. Aller­dings: 22 Pro­zent der befrag­ten Maschi­nen­bau­un­ter­neh­men bau­en der­zeit Per­so­nal ab oder pla­nen dies demnächst.

Vie­le Unter­neh­men sind opti­mis­tisch ins Jahr 2021 gestartet

Trotz­dem sind vie­le Unter­neh­men über­zeugt, die Fol­gen der Pan­de­mie in die­sem Jahr suk­zes­si­ve über­win­den zu kön­nen. Drei Vier­tel der Unter­neh­men rech­nen mit einem wach­sen­den Umsatz. Fast 50 Pro­zent der Unter­neh­men sieht ein Plus zwi­schen 0 und 10 Pro­zent als rea­lis­tisch an. Je 43 Pro­zent der Unter­neh­men rech­nen mit Ver­bes­se­run­gen in den Absatz­märk­ten Chi­na und Nord­ame­ri­ka. 14 Pro­zent gehen bei Chi­na sogar von einer deut­li­chen Ver­bes­se­rung aus. Anders dage­gen die Ent­wick­lung auf den euro­päi­schen Absatz­märk­ten ein­schließ­lich Deutsch­lands. Die sehen die Maschi­nen- und Anla­gen­bau­er eher kri­tisch. Und spe­zi­ell in Deutsch­land erwar­ten gar 65 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men der­zeit kei­ne Besserung.


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