Mit den Thementagen 2021 setzen die Veranstalter die Erfolgsreihe aus dem vergangenen Jahr nahtlos fort. Veranstalter sind der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) sowie das Moulding-Expo-Team der Messe Stuttgart. In diesem Jahr startet die Reihe in die zweite Runde – und das Interesse der Teilnehmer ist ungebrochen. Zumal es sehr ungewiss ist, was nach der Absage der diesjährigen Moulding Expo noch an Präsenzmessen stattfinden wird, um das Wissen um Neuheiten, Entwicklungen und aktuellen Trends von den Herstellern zu den Anwendern zu transportieren. Beim heutigen Thementag dreht sich alles „rund ums Spannen“.
„Rüsten Sie noch oder fräsen Sie schon?“ – Markus Michelberger vom Spann- und Greiftechnikspezialisten Schunk stellt das breit gefächerte Programm des Laufener Herstellers rund ums Spannen vor, speziell den standardisierten modularen Spanntechnikbaukasten des Systems Vero‑S. Speziell wenn es um hohe Flexibilität geht, sind modulare Systeme von Vorteil.
Faktoren rund ums Spannen haben großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit
Ob 3‑Achs- oder 5‑Achs-Bearbeitung, auch 5‑Achs-Bearbeitung mit Drehoption – wer sich rund ums Spannen im Vorfeld Gedanken macht, kann die Laufzeiten seiner Maschine optimal nutzen. Schunk kann hier mit höchst flexiblen Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle die Herausforderungen in der Spanntechnik abdecken.
Standardkomponenten durchgängiger Systeme bieten den Charme, dass Spannungen sehr effizient gestaltet werden können. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg rund ums Spannen ist indes der Mitarbeiter – der muss verstanden haben, was intelligentes Rüsten letztlich bedeutet und die Möglichkeiten entsprechend umsetzen.
Die Zukunft liegt in intelligenten Spannsystemen
Dann kann auch die Digitalisierung in der Spanntechnik sehr positive Auswirkungen haben. Schunk hat hier interessante Ansätze im Bereich intelligenter Spannsysteme – sei es bei den Antrieben sei es in der Sensorik.
Im Fokus
Thementage des VDWF und der Moulding Expo
Die Thementage waren geboren aus der Not und wurden auf Anhieb zum vollen Erfolg. Sie sollten die Lücke schließen, die die Corona-Pandemie mit dem Ausfall von Events wie einer AMB, der Fakuma, der Formnext, einer GrindTec und darüber hinaus außerdem auch anderen Messen riss. Um Anwender und Hersteller, Produkte und Interessenten zusammenzubringen, riefen der VDWF und das Moulding-Expo-Team das virtuelle Format der „Thementage – rund um …“ ins Leben. Als Ergänzung zu den Live-Messen, die zudem hoffentlich in diesem Jahr wieder stattfinden können. Heute, am 20. April 2021, beleuchten die Beiträge alles „Rund ums Spannen“. Beim nächsten Thementag am 29. April dreht sich dann alles „Rund um die Spritzgießmaschine“. Melden Sie sich doch gleich an!
Warum Genauigkeit bei Werkzeughaltern so wichtig ist und was beim Werkzeugspannen wichtig ist, zeigt Hermann Diebold, Geschäftsführer der Helmut Diebold GnbH & Co. – Goldring Werkzeugfabrik in seinem Beitrag rund ums Spannen. Wer Qualität erzeugen will, muss auch qualitativ hochwertige Arbeitsmittel einsetzen.
Dazu kommt laut Diebold zudem, dass die Ausbringung mit hochgenauen Werkzeughaltern deutlich höher ist. Dazu kommen weitere Faktoren wie eine höhere Standzeit der Werkzeuge. Zum Qualitätscheck der Werkzeughalter bietet Diebold ein spezielles Kegelmessgerät mit digitalen Messsensoren entwickelt. Inteessenten können hier ihre Halter prüfen lassen – viele liegen außerdem nicht einmal in der Norm.
Nur mit Qualitätsbetriebsmitteln kann Qualität gefertigt werden
Die Behandlung der Aufnahmen im laufenden Betrieb hat großen Einfluss auf die Genauigkeit – wer nachhaltig gute Ergebnisse erzielen will, braucht entsprechendes Equipment. Diebold hat beispielsweise ein Schrumpfgerät entwickelt, das sehr schonend und zudem kontrolliert die Aufnahmen schrumpft. So bleiben die Toleranzen erhalten.
Auch Dennis Minder, Global Head of PAM Clamping Technology beim Aalener Präzisionswerkzeugespezialisten Mapal, setzt sich mit der Werkzeugspanntechnik auseinander. Beim Thementag „rund ums Spannen“ zeigt in seinem Beitrag, dass Hydrodehnspannfutter prozesssicher, flexibel, präzise und darüber hinaus auch einfach zu bedienen sind. Sie sind nicht nur zum Reiben und Bohren, sondern außerdem auch zum Fräsen im Semi-Finishing und Finsihing eine sehr gute Wahl.
Mapal definiert das Hydrodehnspannfutter neu
Hydrodehnspannfutter, eine weitere Erkenntnis rund ums Spannen, müssen darüber hinaus längst nicht mehr klobig und unhandlich sein. Aktuelle Modelle von Mapal stehen hier einem Schrumpffutter in nichts mehr nach. Mit dem Unique Mill Chuck hat Mapal sogar ein Hydrodehnspannfutter speziell für die Fräsbearbeitung im Programm. Diese Futter sind sehr temperaturbeständig. Der Anwender kann sie zudem bis 33 000 min-1 einsetzen. Auch beim Zerspanen von 42CrMoS4 mit sehr progressiven Parametern und trocken (!) macht das neue Futter eine gute Figur.
Spezielle Futter baut Mapal inzwischen auch unter Verwendung von additiven Fertigungsverfahren (Selective Laser Melting). So lassen sich auch die individuellen Bedürfnisse der Werkzeug- und Forenbauer sehr gut und umfassend abbilden. Damit werden Hydrodehnspannfutter zu einer interessanten Alternative auch im Werkzeug- und Formenbau.
Alles rund ums Spannen auf 5‑Achs-Maschinen
In der 5‑Achs-Bearbeitung stellt die Zerspanung hohe Ansprüche an die Werkstückspannung. Mit 5‑Achs-Zentrischspannern hat Gressel ein universales Spannmittel im Programm, das sich sehr flexibel und außerdem auch prozesssicher einsetzen lässt. Markus Lau, Verkaufsleiter beim Schweizer Spanntechnikspezialisten, zeigt die unterschiedlichen Spanner für die 5‑Achs-Bearbeitung.
Automation wird ein immer wichtigerer Faktor auch in der fünfachsigen Bearbeitung von Losgröße 1. Hier hat Gressel zahlreiche Produkte im Programm, die sich automatisiert bedienen lassen oder die zumindest dafür vorbereitet sind. ;it pfiffigen Details wie der 5‑Achs-Erhöhung oder einem schnellen Backenwechsel erleichtern die Systeme die Arbeit der Werkzeug‑, Modell- und Formenbauer.
Komplexe Konturen auch mit Standardspannmitteln schnell und sicher fixieren
Mit unterschiedlichen Backen sowie weiteren Elementen lassen sich auch runde und „unförmige“ Werkstücke einfach und sicher mit Standardkomponenten spannen. Intelligente und durchdachte Spannelemente gestalten das Fixieren auch komplexer Werkzeuge schnell und einfach. Die Experten bei Gressel haben es sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Produkten Nebenzeiten zu eliminieren. Zahlreiche Neuheiten eröffnen darüber hinaus den Anwendern im Werkzeug- und Formenbau neue Möglichkeiten.
Die Vorteile effizienter und effektiver Spanntechnik liegen auf der Hand. Die Frage ist aber oft, wie man es umsetzt. Zudem auch, wo man anfängt. Markus Rausch vom Softwarehaus Tebis – genauer gesagt: von Tebis Consulting – zeigt in seinem Beitrag „Alles rund ums spannen – effizientes Rüsten sinnvoll eingeführt“, wie man ein derartiges Projekt angeht. Und das ist oft deutlich komplexer, als es auf dem ersten Blick aussehen mag.
Ausgehend von den alltäglichen Schmerzen – der Rohling ist zu groß, die Maschine steht aus irgendeinem Grund, wie soll man ein Beuteil spannen? – zeigt der erfahrene Praktiker, wie sich mit einem Nullpunktspannsystem Bearbeitung effizienter gestalten lässt. Die verschiedenen Ausführungen von Nullpunktspannsystemen und deren Anwendungsfälle sind oft sehr anspruchsvoll und zudem komplex.
Strukturiertes Vorgehen ist essenziell für den Erfolg
Rausch unterteilt den Prozess zur Einführung eines effizienten Rüstprozesses in vier Phasen. Mit den Anforderungen als Ausgangspunkt – Eigenmotivation, Vision und Impuls vom Markt – geht es an die Vorbereitung. Hier ist die Einbindung der Mitarbeiter essenziell, damit Phase drei gelingen kann: die Umsetzung in einem Pilotprojekt. Hier muss sich auch der (wirtschaftliche) Mehrwert der Umstellung beweisen. Phase 4 ist dann das breite Ausrollen im Unternehmen.
Ketzerisch erklärt Rausch: „Prozesssicherheit ist keine Feigheit!“ Was sich banal anhört, ist hart und muss zudem systematisch erarbeitet werden. Eine große Unterstützung dabei ist beispielsweise der digitale Zwilling, mit dessen Hilfe auch das Rüsten sinnvoll gestaltet werden kann. Das Fazit des Prozess-Experten: Es lohnt sich, sich dafür Zeit zu nehmen. Auch wenn im Tagesgeschäft eigentlich keine Zeit ist. Aber die optimale Gestaltung der Prozesse ist ein großer Hebel, der sehr sorgfältig gehandhabt werden sollte.