Gerade kleinere Lohnfertiger müssen sich die Investition in neue Werkzeugmaschinen gut überlegen. Denn hier ist nicht nur der Preis ein wesentlicher Faktor, sondern auch und vor allem die Universalität. Zulieferbetrieben können in der Regel nämlich nicht vorhersagen, welche Teile auf der Maschine mittelfristig gefertigt werden sollen. Flexibilität ist notwendig, muss aber in aller Regel sehr teuer erkauft werden. Aber eben nicht immer. So hat Hommel beispielsweise die Universal-CNC-Drehmaschine Caruso im Programm, die mit guter Präzision, Stabilität und zudem auch hoher Produktivität aufwartet, aber auch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis verspricht.
Die Verantwortlichen der CNC-Präzisionstechnik Kauffeldt in Kernen im Remstal standen immer wieder vor dem Dilemma, Aufträge ablehnen zu müssen, weil nicht der passende Maschinenpark zur Verfügung stand. Insbesondere fehlte eine Universal-CNC-Drehmaschine, die Präzision, Stabilität und Produktivität vereint. Einer der Stammkunden drängte den Lohnfertiger schließlich dazu, eine Drehmaschine mit angetriebenen Werkzeugen zu beschaffen. Da er gleichzeitig zu diesem Maschinentypus passend einen größeren Auftrag in Aussicht stellte, machten sich die Verantwortlichen auf die Suche nach einer geeigneten Maschine.
Universaldrehmaschine Caruso MT-208MC schließt die Lücke im Maschinenpark
Zuerst suchten sie bei den einschlägigen Anbietern, das aber mit einem eher enttäuschenden Ergebnis. Die bezahlbaren Maschinen entsprachen nicht ihren technologischen Anforderungen. Und diejenigen, deren Technik überzeugen konnten, überstiegen das Budget bei weitem. Denn für die Lohnfertiger war auch ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis wichtig. Doch fündig wurde man erst bei Hommel – bei einer Caruso MT-208MC. Aus diesem Haus war bereits eine Maschine im Unternehmen die auch mit hervorragendem Service überzeugte. Obwohl man also auch bis dahin schon mit der Hommel Gruppe sehr positive Erfahrungen gemacht hatte, kannten die Verantwortlichen das Programm der Caruso-Universaldrehmaschinen nicht.
Im Fokus
Caruso-Baureihe
Die Maschinen der Caruso-MT-Baureihe sind in Schrägbettbauweise mit einem Maschinenbett aus Guss gefertigtes Maschinenbett konzipiert. Das macht sie stabil und zuverlässig. Die Maschinenbaureihe reicht von der MT-108 (Drehdurchmesser 320 mm) bis zur MT-520 (Drehdurchmesser 780 mm). Die MT-208MC bei Kauffeldt hat Flachführungen. Zusammen mit großzügig dimensionierten Lagern ergibt das eine für diese Maschinengröße recht gute Stabilität. Das kommt zudem der Positioniergenauigkeit der C‑Achse zugute, die bei 0,001° liegt. Zum Standard der nur von Hommel vertriebenen Caruso-Baureihe gehört eine umfassende Ausstattung mit Scharnierbandspäneförderer, programmierbarem hydraulischen Reitstock, integriertem Teilefänger und einem hydraulischen Dreibackenfutter inklusive einem Satz Spannbacken. Außerdem eine fest eingebaute automatische Werkzeugvoreinstellung mit integriertem Renishaw Messtaster.
Schon beim ersten Augenschein überzeugte nicht nur der mechanische Aufbau, sondern auch die Komplettausstattung der Standardmaschine. Die Caruso-MT-Baureihe ist in enger Zusammenarbeit der Hommel Gruppe mit einem namhaften taiwanesischen Hersteller entstanden, der im Übrigen auch als Zulieferant bei einem der weltgrößten Werkzeugmaschinenproduzenten unter Vertrag steht. Dank dieser Zusammenarbeit konnten maschinenbautechnischen Vorgaben zu einem guten Preis umsetzen, der zudem auch die Entscheider bei Kauffeldt überzeugen konnte. Ihre Recherchen hatten ergeben, dass es für diesen Preis auf dem Markt keine auch nur annähernd technisch vergleichbare CNC-Drehmaschine gibt.
Der ausgewogene Maschinenpark ist auf Flexibilität und Produktivität getrimmt
Die Kundenstruktur bei Kauffeldt ist – anders als in der Anfangszeit des Unternehmens – heute ausgewogen. Kein Kunde hat mittelfristig einen Umsatzanteil von mehr als 20 Prozent. Viele Neukunden kommen auf Empfehlung des bestehenden Kundenstamms. Die Maschinenausstattung und damit auch die die Produktivität haben die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Dabei zeichnet sich der Maschinenpark vor allem mit einem hohen Maß an Flexibilität aus. Das liegt auch am Produktspektrum. Schließlich gibt es keine Serienteile, die etwa einen hohen Einrichtaufwand und damit hochkomplexe Maschinen wie Dreh-/Fräszentren mit der Maßgabe Komplettfertigung rechtfertigen. Die Lohnfertiger leben davon, dass sie ihre Kundenanfragen schnell und präzise in einbaufertige Teile umsetzen. Hierzu stehen ihnen drei CNC-Drehmaschinen und darüber hinaus ebenso viele Bearbeitungszentren zur Verfügung. Und bei Serien setzt man bei Kauffeldt in aller Regel eben nicht auf eine Komplettbearbeitung, sondern auf eine gegliederte Fertigung .
Eine Schlüsselrolle kommt dabei inzwischen der Caruso MT-208MC zu. Mit den bis zu zwölf angetriebenen Werkzeugen können Werkstücke in einer Aufspannung zusätzlich zur normalen Drehbearbeitung mit Nuten, Querbohrungen, Lochkreisen, Anfräsungen und Gravuren versehen werden. Zudem ohne die Notwendigkeit, umspannen zu müssen. Diese Features haben im Zusammenspiel mit dem Stangenlader das für die Lohnfertiger mögliche Angebotsspektrum deutlich erweitert. Und obwohl die Caruso erst seit Oktober 2019 im Unternehmen steht, hat sich dies trotz aller Schwierigkeiten rund um Corona inzwischen bezahlt gemacht. So kamen schon einige Aufträge für Teile, die die Zerspaner ohne die Investition in die Caruso-208MT nicht wirtschaftlich hätten fertigen können.
Die Steuerung der Caruso MT208MC ist die erste CNC von Siemens im Unternehmen
Noch immer sind die Lohnfertiger dabei, die sich aus den angetriebenen Werkzeugen ergebenden zusätzlichen Möglichkeiten zu erkunden. Schließlich ist es schon ein großer Unterschied, ob man ausschließlich dreht oder ob dem Bediener darüber hinaus auch noch andere Technologien zur Verfügung stehen. Rund 10 Prozent aller Aufträge hat Kauffeldt erst aufgrund dieser erweiterten Bearbeitungsmöglichkeiten bekommen. Die adaptierte Siemens-CNC, eine Sinumerik 828D mit Shop Turn/Shop Mill Oberfläche, ist zudem die erste Siemens Steuerung im Betrieb. Aber da die Lohnfertiger meist in DIN ISO programmieren und schon deshalb nur relativ selten auf hinterlegte Zyklen zurückgreifen, war die Umgewöhnung nicht sonderlich schwierig.
Mit der Caruso-Baureihe bietet Hommel zum ersten Mal eine Drehmaschine mit einer Siemens-CNC an. Die adaptierte Sinumerik 828D erlaubt mit dem zusätzlich integrierten ShopTurn/ShopMill-Dialogprogrammiersystem eine vereinfachte werkstattorientierte Programmierung. Mit ihr kann der Anwender zudem auch aufwändige Konturen bei der Dreh- und Fräsbearbeitung unkompliziert programmieren. Die Steuerung kann sie außerdem sogar als 3D-Kontur simulieren.
Caruso MT208MC kann auf ganzer Linie überzeugen
Für die Verantwortlichen bei Kauffeldt war der Kauf der Caruso MT208MC jedenfalls die absolut richtige Kaufentscheidung. Die Maschine ist aus ihrer Sicht technisch top, und vom Vertriebspartner Hommel Gruppe sind sie überzeugt. Service, Schulung und zudem Inbetriebnahme funktionieren nach ihrer Meinung bestens.