Auto­ma­ti­sie­rung sorgt bei Hetec für opti­ma­le Spindellaufzeiten

Auto­ma­ti­sie­rung sorgt bei Hetec für opti­ma­le Spindellaufzeiten

Bei Hetec in Brei­den­bach ent­ste­hen unter ande­rem form­ge­ben­de Kom­po­nen­ten für Druck­guss- und Spritz­gieß­werk­zeu­ge im Lohn­auf­trag für Werk­zeug­bau­un­ter­neh­men. Schon sehr früh war den Ver­ant­wort­li­chen klar, dass eine wirt­schaft­li­che Fer­ti­gung in Los­grö­ße 1 lang­fris­tig nur mit weit­rei­chen­der Auto­ma­ti­sie­rung mög­lich ist. Im Her­zen der Fer­ti­gung ste­hen heu­te drei Grob G751 an einer Lieb­herr-Line­ar­au­toma­ti­on mit Pro­cam-Leit­rech­ner. Rink Werk­zeug­ma­schi­nen hat die Anla­ge kon­zi­piert und umge­setzt. Der Erfolg: opti­ma­le Nut­zung der Spindelzeiten.

Das Unter­neh­men Hetec ist inzwi­schen deutsch­land­weit bekannt für hoch­wer­ti­ge, sehr prä­zi­se 5‑Achs-Bear­bei­tun­gen. Ins­be­son­de­re sind das kon­tur­ge­ben­de Kom­po­nen­ten wie Schie­ber oder Form­nes­ter für Druck­guss- oder Spritz­gieß­for­men. Dabei über­nimmt das Unter­neh­men die gesam­te Abwick­lung vom Roh­ma­te­ri­al bis zum ein­bau­fer­ti­gen Teil. Der Dienst­leis­ter für den Werk­zeug- und For­men­bau fer­tigt aber bei­spiels­wei­se auch kom­ple­xe Werk­stü­cke für den all­ge­mei­nen Maschi­nen­bau und ande­re. Kom­ple­xe 3D-Kon­tu­ren sind die Domä­ne der Brei­den­ba­cher. Dar­auf ist alles abge­stimmt – von der Pro­gram­mier­um­ge­bung bis zum Maschi­nen­park inklu­si­ve Automatisierung.

Die G751 ist mit einem Kaltwassersatz temperiert. So gelingt die hochpräzise Abstimmung der drei Grob-Maschinen: Die Werkstücke lassen sich in der Automatisierung von Maschine zu Maschine wechseln bei einer Toleranz unter dem Hundertstelmillimeterbereich. - Bild: Perglermedia
Die G751 ist mit einem Kalt­was­ser­satz tem­pe­riert. So gelingt die hoch­prä­zi­se Abstim­mung der drei Grob-Maschi­nen: Die Werk­stü­cke las­sen sich in der Auto­ma­ti­sie­rung von Maschi­ne zu Maschi­ne wech­seln bei einer Tole­ranz unter dem Hun­derts­tel­mil­li­me­ter­be­reich. – Bild: Perg­ler Media

„Schon sehr früh war uns klar, dass wir mit der alt­her­ge­brach­ten Art der Fer­ti­gung irgend­wann nicht mehr wirt­schaft­lich sein wer­den“, erklärt Tom Her­haus, der seit kur­zem zum Kreis der Geschäfts­füh­rer des Lohn­fer­ti­gers gehört. „Frü­her ging das nicht anders. Da hat der Bedie­ner der Maschi­ne mit viel Know-how und Fein­ge­fühl noch maß­geb­lich für die Qua­li­tät sor­gen müs­sen – immer die Hand am Poti, abhän­gig von der Tages­form und vie­len ande­ren Fak­to­ren. Das hat sich heu­te grund­le­gend gewandelt.“ 

Auto­ma­ti­sie­rung bringt sehr früh das Know-how ins Werkzeug

Heu­te flie­ßen Erfah­rung, Know-how und Fein­ge­fühl der Mit­ar­bei­ter nicht erst an der Maschi­ne, son­dern bereits in einem viel frü­he­ren Pro­zess­sta­di­um in die Qua­li­tät der Werk­stü­cke ein. „Das bedeu­tet auch, dass nicht mehr der Bedie­ner an der Maschi­ne maß­geb­lich für die Tole­ran­zen sein kann“, berich­tet Her­haus. „Und das hat Kon­se­quen­zen. Unse­re erfah­rens­ten Frä­ser arbei­ten jetzt in der Pro­gram­mie­rung – die­sen Bereich wer­den wir auch in Zukunft wei­ter ausbauen.“

Im Fokus
Hori­zon­ta­les 5‑Achs-Bear­bei­tungs­zen­trum Grob G751
Das 5‑Achs-Uni­ver­sal­be­ar­bei­tungs­zen­trum Grob G751 ist für die effi­zi­en­te Fräs­be­ar­bei­tung gro­ßer Werk­stü­cke kon­zi­piert. Der der­zeit größ­te Ver­tre­ter der Uni­ver­sal­ma­schi­nen­bau­rei­he von Grob mit Arbeits­we­gen von 1000 x 1100 x 1170 mm und einem Stör­kreis bis 1350 mm ist für nahe­zu jeden Werk­stoff geeig­net. Die gesam­te G750er-Bau­rei­he ist auf einen fle­xi­blen Ein­satz in unter­schied­li­chen Bran­chen aus­ge­legt. In der Kon­fi­gu­ra­ti­on bei Hetec – Auto­ma­ti­sie­rung mit Lieb­herr PHS 1500 All­round und mit dem Pro­cam-Leit­rech­ner  – erwei­sen sich die zusätz­lich vom Her­stel­ler mit einem Genau­ig­keits­pa­ket aus­ge­stat­te­ten Maschi­nen in der Ver­si­on G751 als sehr prä­zi­se und wie­der­hol­ge­nau. Werk­stück­wech­sel zwi­schen den Maschi­nen sind mit Wie­der­hol­ge­nau­ig­kei­ten von unter 10 µm mög­lich. Dar­über hin­aus blei­ben die auto­ma­ti­sier­ten Hori­zon­tal­be­ar­bei­tungs­zen­tren auch für manu­el­le Ein­grif­fe sehr gut zugänglich.

Hier wer­den die Pro­gram­me per­fekt aus­ge­ar­bei­tet und unter ande­rem mit einer leis­tungs­fä­hi­gen Simu­la­ti­ons­soft­ware gründ­lich aus­ge­tes­tet. Damit sind bei­spiels­wei­se Kol­li­sio­nen und ande­re oft von Pro­gram­mier­feh­lern aus­ge­lös­te unlieb­sa­me Über­ra­schun­gen in der Zer­spa­nung aus­ge­schlos­sen. „Das ist eine uner­läss­li­che Vor­aus­set­zung für einen effi­zi­en­ten Zer­spa­nungs­be­trieb“, betont Her­haus. „Denn eine opti­mier­te Auto­ma­ti­sie­rung ver­langt schließ­lich, dass wir die Maschi­nen pro­zess­si­cher und ‑sta­bil mit Poti-Ein­stel­lung 100 Pro­zent fah­ren können.“ 

Damit dabei die sehr gerin­gen Tole­ran­zen auch bei gro­ßen Werk­stü­cken ver­läss­lich ein­ge­hal­ten wer­den, muss neben der Pro­gram­mie­rung das Zusam­men­spiel aus Maschi­ne, Auto­ma­ti­sie­rung und Steue­rung per­fekt pas­sen. „Das ist alles ande­re als tri­vi­al“, erklärt Her­haus. „Vor allem, wenn Hard- und Soft­ware unter­schied­li­cher Her­stel­ler in eine auto­ma­ti­sier­te Anla­ge ein­flie­ßen sollen.“

Gesamt­ver­ant­wor­tung für die Auto­ma­ti­sie­rung in einer Hand gebündelt

Klar kann man solch ein Sys­tem auch in Eigen­re­gie zusam­men­stel­len. Das jedoch ist sehr auf­wän­dig, und die Ver­ant­wort­lich­kei­ten sind sehr kom­plex. Der Anwen­der läuft also Gefahr, dass bei­spiels­wei­se bei einer Fehl­funk­ti­on nicht sofort der rich­ti­ge Ansprech­part­ner bei den ein­zel­nen Her­stel­lern der Anla­ge zu ermit­teln ist. Hier kommt die gute Ver­net­zung von Rink Werk­zeug­ma­schi­nen bei den ver­schie­de­nen Her­stel­lern zum Tra­gen. Somit ist stets eine schnel­le und qua­li­ta­ti­ve Unter­stüt­zung für den Anwen­der gewährleistet.

Das Palettenhandlingsystem Liebherr PHS Allround versorgt die Bearbeitungszentren in der Automatisierung stets mit ausreichend Futter. Dafür stehen 31 Palettenplätze zur Verfügung. Gerüstet wird extern an zwei Rüststationen, über die die Teile auch ins System eingeschleust werden. - Bild: Pergler Media
Das Palet­ten­hand­ling­sys­tem Lieb­herr PHS All­round ver­sorgt die Bear­bei­tungs­zen­tren in der Auto­ma­ti­sie­rung stets mit aus­rei­chend Fut­ter. Dafür ste­hen 31 Palet­ten­plät­ze zur Ver­fü­gung. Gerüs­tet wird extern an zwei Rüst­sta­tio­nen, über die die Tei­le auch ins Sys­tem ein­ge­schleust wer­den. – Bild: Perg­ler Media

„Des­halb legen wir die Gesamt­ver­ant­wor­tung für eine Auto­ma­ti­sie­rung in die Hand eines erfah­re­nen Part­ners, der uns zudem bereits in der Pla­nungs­pha­se berät und mit fach­kun­di­gem Blick von außen dafür sorgt, dass wir auch über unse­ren eige­nen Hori­zont hin­aus­schau­en kön­nen und so opti­mal auf­ge­stellt sind“, berich­tet Her­haus. „Hier­für arbei­ten wir seit Jah­ren sehr erfolg­reich mit dem Sys­tem­in­te­gra­tor Rink Werk­zeug­ma­schi­nen zusam­men. Das ist eine gewach­se­ne, ver­trau­ens­vol­le Part­ner­schaft, von der wir schon in eini­gen Pro­jek­ten pro­fi­tie­ren konnten.“

Pro­be­bau­teil zeigt Leistungsfähigkeit

So war es auch Hans-Her­mann Rink, der Eigen­tü­mer von Rink Werk­zeug­ma­schi­nen, der vor gut zehn Jah­ren die ers­te Grob-Maschi­ne ins Unter­neh­men gebracht hat­te – eine G550. „Obwohl uns das hori­zon­ta­le Bear­bei­tungs­kon­zept der Maschi­ne von Anfang an über­zeugt hat und die Mög­lich­keit, in einer Auf­span­nung Frä­sen und Tief­loch­boh­ren abzu­de­cken begeis­tert hat, waren wir damals sehr skep­tisch“, erklärt Her­haus. „Schließ­lich sind wir ein klei­ner regio­na­ler Lohn­fer­ti­ger, und Grob ist ein glo­bal akti­ver Maschi­nen­her­stel­ler. Unse­re Befürch­tung war, dass die uns mit unse­ren Wün­schen und Anfor­de­run­gen gar nicht ernst neh­men würden.“

Das Know-how der Breidenbacher 5-Achs-Spezialisten fließt beim Programmieren in die Bearbeitung ein. Die fertigen Programme werden ausgiebig und mit Echtdaten simuliert, so dass die Maschinen in der Automatisierung problemlos mit 100 Prozent Leistung gefahren werden können. - Bild: Pergler Media
Das Know-how der Brei­den­ba­cher 5‑Achs-Spe­zia­lis­ten fließt beim Pro­gram­mie­ren in die Bear­bei­tung ein. Die fer­ti­gen Pro­gram­me wer­den aus­gie­big und mit Echt­da­ten simu­liert, so dass die Maschi­nen in der Auto­ma­ti­sie­rung pro­blem­los mit 100 Pro­zent Leis­tung gefah­ren wer­den kön­nen. – Bild: Perg­ler Media

Das Gegen­teil war der Fall. Ein von Hetec kre­iertes Pro­be­bau­teil fass­te die Her­aus­for­de­run­gen zusam­men, die die Lohn­fer­ti­ger in ihrer all­täg­li­chen Pra­xis zu meis­tern haben. Die Grob-Ent­wick­ler erkann­ten sehr rasch die Pra­xis­re­le­vanz der ein­ge­brach­ten Anre­gun­gen und setz­ten die­se sehr schnell als Son­der­lö­sun­gen, zum Teil aber auch für die Seri­en­ma­schi­nen um. Schließ­lich sol­len nütz­li­che Wei­ter­ent­wick­lun­gen, die von Grob-Nut­zern ange­sto­ßen wer­den und die die Fähig­kei­ten der Maschi­nen grund­le­gend erwei­tern, allen Anwen­dern zugutekommen. 

Hohe Fer­ti­gungs­tie­fe kann überzeugen

Grob hat eine hohe Fer­ti­gungs­tie­fe. Es schafft zudem die not­wen­di­ge Durch­gän­gig­keit und Fle­xi­bi­li­tät. Und es ist deut­lich zu spü­ren, dass die Min­del­hei­mer Maschi­nen­bau­er aus der eige­nen zer­spa­nen­den Fer­ti­gung jede Men­ge Erfah­rung in den Bau ihrer Bear­bei­tungs­zen­tren gesteckt haben.

Im Pro­fil
Hetec GmbH
Der Lohn­fer­ti­ger für hoch­prä­zi­se 5‑Achs-Tei­le im hes­si­schen Brei­den­bach wur­de im Jahr 1998 gegrün­det. Kern­kom­pe­tenz des Unter­neh­mens sind geo­me­trisch anspruchs­vol­le Werk­stü­cke, die die ver­sier­ten Zer­spa­ner auf elf hoch­wer­ti­gen 5‑Achs-Bear­bei­tungs­zen­tren in ers­ter Linie für anspruchs­vol­le Kun­den aus der Werk­zeug- und For­men­bau­bran­che erstel­len. Neben der hohen Bear­bei­tungs­qua­li­tät ist die hohe Fle­xi­bi­li­tät und die vor­bild­li­che Ter­min­treue der Brei­den­ba­cher die Basis für nach­hal­ti­ge und lang­jäh­ri­ge Kun­den­be­zie­hun­gen. So gibt es inzwi­schen durch­aus Werk­zeug­bau­un­ter­neh­men, die die eige­ne Zer­spa­nung kom­plett auf­ge­ge­ben haben und sich ganz auf ihren Zulie­fer­part­ner bei Hetec verlassen. 

Das hori­zon­ta­le Bear­bei­tungs­zen­trum von Grob erwies sich als zuver­läs­si­ge und dabei sehr prä­zi­se Lösung zum Bear­bei­ten der Werk­zeug- und For­men­bau­tei­le. „Die Maschi­ne ver­eint eine sehr hohe Genau­ig­keit mit maxi­ma­ler Pro­zess­si­cher­heit – wich­tig für die Auto­ma­ti­sie­rung. Und sie arbei­tet sehr wirt­schaft­lich und effi­zi­ent“, freut sich Her­haus. „Ein gro­ßer Vor­teil für uns ist auch die Mög­lich­keit, auf der G550 zu Frä­sen und bis zu einer Werk­zeug­län­ge von 800 mm Tief­loch­boh­run­gen zu set­zen – in der glei­chen Aufspannung.“

Robust und leis­tungs­fä­hig in allen Werkstoffen

Dazu kommt, dass die Grob-Bear­bei­tungs­zen­tren robust und leis­tungs­fä­hig alle Werk­stof­fe abde­cken kön­nen, die bei Hetec ein­ge­setzt wer­den. „Ursprüng­lich woll­ten wir mit der G550 Alu­mi­ni­um­bau­tei­le bear­bei­ten mit Schwer­punkt auf Boh­run­gen und tie­fe Kavi­tä­ten“, berich­tet Her­haus. „Da kommt uns das Kon­zept der Maschi­ne sehr ent­ge­gen: Die Spin­del lässt sich in wei­ten Berei­chen anstel­len, wir kön­nen mit kur­zen Werk­zeug­län­gen arbei­ten, und der freie Spä­ne­fall und die beacht­li­che Dyna­mik ermög­li­chen eine hohe Per­for­mance.“ Gera­de auch im Zusam­men­spiel mit der Automatisierung.

Das Berg-Nullpunktspannsystem sorgt dafür, dass Werkstücke schnell und sehr genau eingewechselt werden können. Auch bei einem Wechsel zwischen den verschiedenen Maschinen der Anlage bleibt die Toleranz unter dem Hundertstelmillimeterbereich. - Bild: Pergler Media
Das Berg-Null­punkt­spann­sys­tem sorgt dafür, dass Werk­stü­cke schnell und sehr genau ein­ge­wech­selt wer­den kön­nen. Auch bei einem Wech­sel zwi­schen den ver­schie­de­nen Maschi­nen der Anla­ge bleibt die Tole­ranz unter dem Hun­derts­tel­mil­li­me­ter­be­reich. – Bild: Perg­ler Media

Sehr schnell erkann­ten die Brei­den­ba­cher aller­dings die Eig­nung der Maschi­ne auch für hoch­prä­zi­se Werk­zeug­bau­tei­le. Das ver­än­der­te das Werk­stück­spek­trum auf der Grob. Mit Mas­se wer­den heu­te Werk­zeug­stäh­le, aber auch Edel­stahl und ver­gü­te­te Stahl­sor­ten zer­spant. Hier kommt den Maschi­nen ihre stei­fe, mas­si­ve Bau­wei­se bei trotz­dem exzel­len­ten Dyna­mik­wer­ten sehr zugute.

Schritt für Schritt mehr Auto­ma­ti­sie­rung wagen 

Auf die G550 folg­te eine G351 mit Null­punkt­spann­sys­tem, die ein exter­nes und damit haupt­zeit­par­al­le­les Rüs­ten der Werk­stü­cke außer­halb der Maschi­nen erlaubt. Der Weg zur nächs­ten Maschi­ne – wie­der eine G550, dies­mal aber mit Palet­ten­spei­cher zur Auto­ma­ti­sie­rung, war konsequent.

Gerüstet wird hauptzeitparallel an zwei externen Rüstplätzen. So gut wie kein Werkstück wird in einem Zug auf einer einzigen Maschine durchbearbeitet. Das System sorgt in der Automatisierung für einen optimal abgestimmten Betrieb und weist dem Werkstück auch die Maschinen zu. - Bild: Pergler Media
Gerüs­tet wird haupt­zeit­par­al­lel an zwei exter­nen Rüst­plät­zen. So gut wie kein Werk­stück wird in einem Zug auf einer ein­zi­gen Maschi­ne durch­be­ar­bei­tet. Das Sys­tem sorgt in der Auto­ma­ti­sie­rung für einen opti­mal abge­stimm­ten Betrieb und weist dem Werk­stück auch die Maschi­nen zu. – Bild: Perg­ler Media

Als dies­mal für noch mehr Fle­xi­bi­li­tät und Pro­duk­ti­vi­tät die Inves­ti­ti­on in eine neue auto­ma­ti­sier­te Lösung anstand, waren für Her­haus die Part­ner klar. Rink Werk­zeug­ma­schi­nen kon­zi­pier­te die schlüs­sel­fer­ti­ge Lösung, die aus drei abso­lut iden­ti­schen hori­zon­ta­len 5‑Achs-Bear­bei­tungs­zen­tren Grob G751 an einem Lieb­herr-Palet­ten­hand­ling­sys­tem PHS 1500 All­round mit 31 Palet­ten­plät­zen und zwei Rüst­sta­tio­nen besteht. Die Auto­ma­ti­sie­rung wird von einem Pro­cam-Leit­rech­ner gesteuert.

Schlüs­sel­fer­ti­ge Lösung ist opti­mal abgestimmt

„Wir sind ein 20-Mann-Unter­neh­men“, betont Her­haus. „Eine Lösung für die Auto­ma­ti­sie­rung zu fin­den, die so opti­mal zu uns passt, wäre uns allein nicht gelun­gen. Geschwei­ge denn die unter­schied­li­chen Kom­po­nen­ten ver­schie­dens­ter Her­stel­ler mit­ein­an­der zu ver­ei­nen.“ Mit ihrem in sol­chen Pro­jek­ten sehr erfah­re­nen Part­ner Rink Werk­zeug­ma­schi­nen kamen die Lohn­fer­ti­ger indes schnell zur schlüs­sel­fer­ti­gen Lösung.

Der Leitrechner der automatisierten Linie arbeitet mit einem System von Procam. Die Software lässt sich sehr einfach bedienen. Sie verfügt über eine hohe Intelligenz und sorgt für optimale, prozesssichere und -stabile Abläufe innerhalb der Automatisierung. - Bild: Pergler Media
Der Leit­rech­ner der auto­ma­ti­sier­ten Linie arbei­tet mit einem Sys­tem von Pro­cam. Die Soft­ware lässt sich sehr ein­fach bedie­nen. Sie ver­fügt über eine hohe Intel­li­genz und sorgt für opti­ma­le, pro­zess­si­che­re und ‑sta­bi­le Abläu­fe inner­halb der Auto­ma­ti­sie­rung. – Bild: Perg­ler Media

„Es ist ein gro­ßer Vor­teil, dass Hans-Her­mann Rink die Anfor­de­run­gen von uns Anwen­dern aus ers­ter Hand kennt“, betont der Unter­neh­mer. „Er ist für die­ses Pro­jekt unser ein­zi­ger Ansprech­part­ner – das hat gro­ße Vor­tei­le und ver­ein­facht für uns Vie­les. Mit sei­nem Wis­sen im Hin­ter­grund wag­ten wir uns durch­aus auch auf Neu­land – so stand das Lieb­herr PHS 1500 All­round bis dato noch bei kei­nem Anwen­der. Und so gab es auch für die Kom­bi­na­ti­on mit dem Pro­cam-Leit­rech­ner noch kei­ne Refe­renz.“ Dazu kommt, dass der Platz in der Hal­le bei Hetec durch­aus limi­tiert ist. Rink Werk­zeug­ma­schi­nen gestal­te­te ein Sys­tem, das das vor­han­de­ne Raum­an­ge­bot opti­mal nutzt und trotz­dem eine sehr gute Zugäng­lich­keit bie­tet. So besteht auch die Mög­lich­keit des manu­el­len Eingriffs.

Mann­schaft steht hin­ter der Automatisierung

Wich­tig für Her­haus war, dass die Mann­schaft hin­ter der Auto­ma­ti­sie­rung stand. „Des­halb haben wir unser Team von Anfang an mit ein­be­zo­gen“, berich­tet er. „Unter ande­rem sind wir schon sehr früh zu Grob gefah­ren, um vor Ort zu sehen, was die Maschi­nen leis­ten und wie die Zukunft aus­se­hen könn­te. Aller­dings konn­te und woll­te trotz­dem nicht jeder den Weg mit­ge­hen, wir haben Mit­ar­bei­ter ver­lo­ren. Aber die Ent­schei­dung zuguns­ten der Line­ar­au­toma­ti­on war für die Zukunft unse­res Unter­neh­mens und damit auch für den siche­ren Bestand der Arbeits­plät­ze im Betrieb die ein­zig Richtige.“

In mehreren Zusatzwerkzeugmagazinen Grob TM 218, die jeweils 218 Werkzeuge fassen, sind auch zahlreiche Schwesterwerkzeuge untergebracht. Alles ist so angelegt, dass die Automatisierung die Spindeln der Bearbeitungszentren möglichst optimal nutzen kann. - Bild: Pergler Media
In meh­re­ren Zusatz­werk­zeug­ma­ga­zi­nen Grob TM 218, die jeweils 218 Werk­zeu­ge fas­sen, sind auch zahl­rei­che Schwes­ter­werk­zeu­ge unter­ge­bracht. Alles ist so ange­legt, dass die Auto­ma­ti­sie­rung die Spin­deln der Bear­bei­tungs­zen­tren mög­lichst opti­mal nut­zen kann. – Bild: Perg­ler Media

Die Maschi­nen kamen, wie es geplant war, in zeit­li­chen Abstän­den nach­ein­an­der. „Bei der ers­ten G751 hat es durch­aus etwas gedau­ert, bis das Sys­tem so lief, wie wir es uns vor­ge­stellt hat­ten“, erin­nert sich Her­haus. „Hier konn­ten wir nütz­li­che Erfah­rung sam­meln. Bei der zwei­ten Maschi­ne ging es dann schon deut­lich schnel­ler, und die drit­te Maschi­ne war inner­halb von drei Wochen voll produktiv.“

Maschi­nen­spin­deln wer­den opti­mal ausgelastet

An der Anla­ge wird im zwei­schich­ti­gen Betrieb gear­bei­tet, wobei sich bereits die zwei­te Schicht haupt­säch­lich auf die Über­wa­chung der Maschi­nen beschränkt. Den Rest der Zeit läuft die Anla­ge kom­plett mann­los. Der Arbeits­vor­rat ist immer gut bestückt, im Mix sind auch nicht ter­minkri­ti­sche Tei­le ent­hal­ten, mit denen sich Lücken fül­len oder auch Aus­fäl­le kom­pen­sie­ren las­sen. Das erlaubt im Zusam­men­spiel mit der Auto­ma­ti­sie­rung die opti­ma­le Aus­las­tung der Maschinenspindeln. 

Mein Stand­punkt
Part­ner­schaft auf Augen­hö­he
Einer der wesent­li­chen Fak­to­ren für die erfolg­rei­che Imple­men­ta­ti­on einer Auto­ma­ti­sie­rung ist die Wahl des rich­ti­gen Part­ners. Denn das Zusam­men­stel­len einer Auto­ma­ti­sie­rung ist für den Anwen­der eine Her­ku­les­auf­ga­be. Ins­be­son­de­re wenn es ein­mal nicht so läuft, wie es soll, schie­ben ein­zel­ne Lie­fe­ran­ten, die einem guten Ser­vice viel­leicht nicht so viel Gewicht bei­mes­sen wir die an die­sem Pro­jekt betei­lig­ten Part­ner, gern mal die Ver­ant­wor­tung an ande­re wei­ter. Oder der rich­ti­ge Ansprech­part­ner beim Her­stel­ler ist schwer zu ermit­teln. Um das zu umge­hen, hat sich Hetec mit Rink Werk­zeug­ma­schi­nen einen Ver­bün­de­ten geholt. Der hat die Anla­ge genau auf die Bedürf­nis­se der Lohn­fer­ti­ger maß­schnei­dert. Zudem ver­tritt er die Inter­es­sen der Anwen­der gegen­über den Her­stel­lern. Und er über­nimmt dar­über hin­aus die Gesamt­ver­ant­wor­tung für das kom­plet­te Sys­tem. So haben die Zer­spa­ner einen kom­pe­ten­ten Ansprech­part­ner – für bestehen­de und für zukünf­ti­ge Pro­jek­te. Eben eine von Ver­trau­en gepräg­te Zusam­men­ar­beit auf Augen­hö­he. 
Richard Perg­ler 

Mehr­fa­cher Wech­sel wird in Kauf genommen

Dabei ist die Stra­te­gie, die anfal­len­den Bear­bei­tun­gen zwi­schen mann­los, mann­arm und mann­ge­bun­den zu dif­fe­ren­zie­ren und sie so abhän­gig vom Grad ihrer Kom­ple­xi­tät je nach Anwe­sen­heit der Fach­ar­bei­ter zu staf­feln. So kann das Team bei Hetec auf die indi­vi­du­el­len Ansprü­che der Werk­stü­cke opti­mal reagie­ren. Und die Zer­spa­ner behal­ten doch eine sehr hohe Fle­xi­bi­li­tät in der Gestal­tung der Pro­zes­se. „Wir neh­men dafür auch mehr­fa­che Wech­sel von Werk­stü­cken in Kauf“, ver­rät Her­haus. „In der Auto­ma­ti­ons­li­nie wird bei uns, anders als auf den Stand-alo­ne-Maschi­nen, kaum ein Bau­teil in einem Zug und auf einer Maschi­ne durch­be­ar­bei­tet. Die Neben­zei­ten auf­grund der Wech­sel fal­len dabei kaum ins Gewicht. Und wir büßen kei­ne Qua­li­tät auf­grund der Wech­sel ein – im Gegenteil.“

Trotz der Automatisierung sind die Maschinen nach wie vor für den Bediener in vollem Umfang zugänglich. So ist beispielsweise auch das Einwechseln von Werkzeugen per Hand etwa für Tieflochbohroperationen sehr ergonomisch, schnell und einfach erledigt. - Bild: Pergler Media
Trotz der Auto­ma­ti­sie­rung sind die Maschi­nen nach wie vor für den Bedie­ner in vol­lem Umfang zugäng­lich. So ist bei­spiels­wei­se auch das Ein­wech­seln von Werk­zeu­gen per Hand etwa für Tief­loch­bohr­ope­ra­tio­nen sehr ergo­no­misch, schnell und ein­fach erle­digt. – Bild: Perg­ler Media

Denn die Maschi­nen sind höchst zuver­läs­sig – und sehr prä­zi­se. „Unse­re G751 sind mit einem Genau­ig­keits­pa­ket aus­ge­rüs­tet“, erklärt der Unter­neh­mer. „Leis­tungs­fä­hi­ge Kalt­was­ser­sät­ze sor­gen für eine gleich­mä­ßi­ge Tem­pe­rie­rung aller rele­van­ter Par­tien. Sie ver­hin­dern zusam­men mit wei­te­ren Maß­nah­men tem­pe­ra­tur­be­ding­te Feh­ler.“ Auch das hoch­prä­zi­se Null­punkt­spann­sys­tem von Berg, die sta­bi­len Maschi­nen­fun­da­men­te und eine über die gesam­te Woche gleich­mä­ßig in enger Tole­ranz gehal­te­ne Hal­len­tem­pe­ra­tur tra­gen zu der hohen Genau­ig­keit der gesam­ten Auto­ma­ti­sie­rung bei. Dabei spielt es kei­ne Rol­le, wie lan­ge die Bau­tei­le im Spei­cher sind. Auch bei Unter­bre­chun­gen von einer Woche ist die hohe Prä­zi­si­on und Wie­der­hol­ge­nau­ig­keit gewährleistet.

Ein deut­li­ches Plus an Flexibilität

Die hohe Prä­zi­si­on der Grob-Maschi­nen in der Auto­ma­ti­sie­rung zahlt sich aus und ver­leiht zusätz­li­che Fle­xi­bi­li­tät im Opti­mie­ren der Spin­del­stun­den: „Mit all den Maß­nah­men haben wir erreicht, dass wir die Zer­spa­nung eines Werk­stücks auf einer Maschi­ne unter­bre­chen und dann spä­ter naht­los auf ihr wei­ter­be­ar­bei­ten kön­nen“, erklärt der Zer­spa­nungs­exper­te. „Und zwar ohne dass man einen Ansatz sieht.“

Angearbeitete Werkstücke, die auf ihre Weiterbearbeitung warten. Hetec ist Spezialist für hochgenaue 5-Achs-Bearbeitungen. Werkzeugbauunternehmen nutzen diese Expertise speziell für die Erstellung formgebender Partien in Druckguss- und Spritzgießwerkzeugen. - Bild: Pergler Media
Ange­ar­bei­te­te Werk­stü­cke, die auf ihre Wei­ter­be­ar­bei­tung war­ten. Hetec ist Spe­zia­list für hoch­ge­naue 5‑Achs-Bear­bei­tun­gen. Werk­zeug­bau­un­ter­neh­men nut­zen die­se Exper­ti­se spe­zi­ell für die Erstel­lung form­ge­ben­der Par­tien in Druck­guss- und Spritz­gieß­werk­zeu­gen. – Bild: Perg­ler Media

Im Zusam­men­spiel der drei Grob-5-Achs-Bear­bei­tungs­zen­tren und der Pro­cam-Leit­soft­ware wur­den die Null­punk­te der Grob G751 exakt auf­ein­an­der abge­gli­chen. „Die Maschi­nen sind so genau auf­ein­an­der abge­stimmt, dass wir auch pro­blem­los zwi­schen ihnen wech­seln kön­nen. Mit einer Tole­ranz im Hun­derts­tel­mil­li­me­ter- bis Mikro­me­ter­be­reich“, ver­rät Her­haus. „Auch das Aus­la­gern und Ein­la­gern der Werk­stü­cke erfolgt mit höchs­ter Genau­ig­keit. All das macht es uns leicht, etwa auch mal drin­gen­de ‚Feu­er­wehr­auf­trä­ge‘ sehr unkom­pli­ziert dazwi­schen­schie­ben zu kön­nen. Und zwar ohne dass unse­re Ter­min­schie­ne ins Wan­ken gerät.“

Auto­ma­ti­sie­rung hält rund 1000 Werk­zeu­ge vor

Damit das so schnell und ein­fach geht, haben die Brei­den­ba­cher knapp 1000 Werk­zeu­ge stän­dig auf den drei Maschi­nen gerüs­tet. Dar­un­ter auch zahl­rei­che Schwes­ter­werk­zeu­ge, die ein rei­bungs­lo­ses Arbei­ten auch in mann­lo­se Zei­ten sicher­stel­len. „Werk­zeug­plät­ze kann man in einer Auto­ma­ti­sie­rung nicht genug haben“, erklärt Her­haus. „Im Vor­feld hilft da schon eine weit­rei­chen­de Stan­dar­di­sie­rung. Aber die gro­ße Zahl gerüs­te­ter Werk­zeu­ge sorgt dafür, dass man auch für exo­ti­sche­re Bear­bei­tun­gen nicht erst Werk­zeu­ge rüs­ten oder gar erst bestel­len muss.“

Bis zu 800 mm tiefe Bohroperationen sind auf den Grob G751 ohne großen Aufwand möglich. Da sich die Spindel ganz aus dem Arbeitsraum zurückziehen lässt, ist der gesamte Arbeitsraum für die Bearbeitung nutzbar. Der erlaubt das Zerspanen auch großer Teile. - Bild: Pergler Media
Bis zu 800 mm tie­fe Bohr­ope­ra­tio­nen sind auf den Grob G751 ohne gro­ßen Auf­wand mög­lich. Da sich die Spin­del ganz aus dem Arbeits­raum zurück­zie­hen lässt, ist der gesam­te Arbeits­raum für die Bear­bei­tung nutz­bar. Der erlaubt das Zer­spa­nen auch gro­ßer Tei­le. – Bild: Perg­ler Media

Stan­dar­di­sie­rung hat aller­dings für einen Lohn­fer­ti­ger, der Tei­le nach Kun­den­vor­ga­ben fer­tigt, ihre Gren­zen. Um höchst fle­xi­bel zu sein, legen sich die Zer­spa­ner so man­ches exo­ti­sche Werk­zeug auf Lager. Selbst auf die Gefahr hin, es jah­re­lang nicht ein­set­zen zu müs­sen. „Aber bei der heu­ti­gen engen Ter­min­schie­ne macht es eben einen gro­ßen Unter­schied, ob wir den Tief­loch­boh­rer für einen unge­wöhn­li­chen Durch­mes­ser erst bestel­len müs­sen oder ob wir das Werk­zeug auf Lager haben und los­le­gen kön­nen“, betont Her­haus. „Der Auf­wand, den wir betrei­ben, ermög­licht uns höchs­te Qua­li­tät in kür­zes­ter Zeit. Genau das, was unse­re Kun­den heu­te mehr denn je brauchen.“

Hohe Ser­vice- und Kundenorientierung

Die­se hohe Ser­vice- und Kun­den­ori­en­tie­rung ist einer der Erfolgs­fak­to­ren, die Hetec zu einem Pre­mi­um-Part­ner der Werk­zeug- und For­men­bau­un­ter­neh­men machen. Und sie ist Basis für wei­te­res Wachs­tum.  Der hohe Grad der Auto­ma­ti­sie­rung ist ein wich­ti­ger Schlüs­sel­fak­tor für Qua­li­tät, Fle­xi­bi­li­tät, Ter­min­treue und Wirt­schaft­lich­keit. „Im Jahr ste­hen maxi­mal 8760 Stun­den als Spin­del­lauf­zeit zur Ver­fü­gung“, zieht Her­haus Bilanz. „Mit unse­rer Auto­ma­ti­on schöp­fen wir ange­sichts von der Mas­se unse­rer Auf­trä­ge in Los­grö­ße 1 unse­re Mög­lich­kei­ten schon sehr gut aus. Dank der Lösung, die Rink Werk­zeug­ma­schi­nen opti­mal auf unse­re Anfor­de­run­gen und auf unser Tei­le­spek­trum maß­ge­schnei­dert hat, sind wir für die Zukunft wett­be­werbs­fä­hig. Denn wir sind fle­xi­bel und auf einem sehr hohen Qua­li­täts­ni­veau auf­ge­stellt. Und das ist auch unser Ver­spre­chen an unse­re Kun­den. Denn höchs­te Qua­li­tät ist unser Anspruch.“ 

Richard Perg­ler 


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