GF Machi­ning Solu­ti­ons: Neu­es Medi­cal Solu­ti­ons Center

GF Machi­ning Solu­ti­ons: Neu­es Medi­cal Solu­ti­ons Center

Nach­dem Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen auf­grund der Covid-19-Pan­de­mie lan­ge Zeit unmög­lich waren, wag­te GF Machi­ning Solu­ti­ons am Stand­ort Schorn­dorf nun den Neu­an­fang. Anläss­lich der Ein­wei­hung des neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter, die als Hybrid-Event statt­fand, waren 30 Gäs­te vor Ort. Und mehr als 250 Teil­neh­mer ver­folg­ten die Ver­an­stal­tung per Live­stream im Inter­net. Das neue Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter bil­det die gesam­te Pro­zess­ket­te eines „typi­schen“ Medi­zin­tech­nik-Werk­stücks ab. Es zeigt, wie die ein­zel­nen Tech­no­lo­gien aus dem Haus GF Machi­ning Solu­ti­ons inein­an­der­grei­fen. Und wie letzt­lich ein hoch­prä­zi­ses Pro­dukt im Zusam­men­spiel unter­schied­lichs­ter Fer­ti­gungs­ver­fah­ren entsteht. 

Im neuen Medical Solutions Center ist der Produktionsablauf am Beispiel eines Knochensäge-Führungsblocks beim Rundgang greifbar: Der Knochensäge-Führungsblock entsteht komplett vor Ort auf einer Mikron Mill S 600 U, einer AgieCharmilles Laser P 400 U und einer AgieCharmilles CUT P 550. Die Maschinen sind durchwegs mit einer Automatisierung ausgestattet, das modulare Spannsystem von System 3R ist hardwareseitig das gemeinsame Rückgrat der Produktion. - Bild: GF Machining Solutions
Im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter ist der Pro­duk­ti­ons­ab­lauf am Bei­spiel eines Kno­chen­sä­ge-Füh­rungs­blocks beim Rund­gang greif­bar: Der Kno­chen­sä­ge-Füh­rungs­block ent­steht kom­plett vor Ort auf einer Mikron Mill S 600 U, einer AgieChar­mil­les Laser P 400 U und einer AgieChar­mil­les CUT P 550. Die Maschi­nen sind durch­wegs mit einer Auto­ma­ti­sie­rung aus­ge­stat­tet, das modu­la­re Spann­sys­tem von Sys­tem 3R ist hard­ware­sei­tig das gemein­sa­me Rück­grat der Pro­duk­ti­on. – Bild: GF Machi­ning Solutions

Chris­ti­an Jung, Geschäfts­füh­rer GF Machi­ning Solu­ti­ons GmbH mit Haupt­sitz in Schorn­dorf, gab in sei­ner Begrü­ßung zur Ein­wei­hung des Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter einen Über­blick über die Unter­neh­mens­struk­tur der Georg Fischer AG (GF). Das im Jahr 1802 gegrün­de­te Schwei­zer Indus­trie­un­ter­neh­men umfasst drei Divi­sio­nen. Die­se sind GF Piping Sys­tems, GF Cas­ting Solu­ti­ons und GF Machi­ning Solu­ti­ons. GF hat 137 Gesell­schaf­ten in 34 Län­dern mit mehr als 14 000 Mitarbeitern.

Das neue Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter bil­det die gan­ze Pro­zess­ket­te ab

In der Hoch­prä­zi­si­ons-Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gie steht GF Machi­ning Solu­ti­ons für mul­ti-tech­no­lo­gi­sche Kom­plett­lö­sun­gen in Werk­zeug- und For­men­bau sowie in der Tei­le­fer­ti­gung etwa für die Bran­chen Aero­space, Auto­mo­ti­ve und Medi­cal. „Spe­zi­ell beim The­ma Medi­cal hat sich GF Machi­ning Solu­ti­ons welt­weit als leis­tungs­fä­hi­ger Tech­no­lo­gie­part­ner eta­bliert. Hier sehen wir in Deutsch­land in Sachen Bekannt­heits­grad noch Nach­hol­be­darf“, erklärt Jung. „Das ist einer der Grün­de für die Ein­rich­tung unse­res neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter in Schorndorf.“ 

Im Fokus
Ivan Fili­set­ti, Prä­si­dent GF Machi­ning Solu­ti­ons
„Seit vie­len Jah­ren ist GF schon im Medi­cal-Seg­ment aktiv. Das Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter in Schorn­dorf ist das ers­te von meh­re­ren welt­weit. Wir kön­nen hier phy­sisch dem Anwen­der zei­gen, wie die Pro­zes­se lau­fen. Dabei koope­rie­ren wir mit Uni­ver­si­tä­ten und Insti­tu­ten. Wir wol­len zei­gen: Wir sind Top im Medi­zin­be­reich und kön­nen dem Anwen­der sehr viel ermög­li­chen. Das, was wir nicht kön­nen, lässt sich viel­leicht zusam­men mit einem Part­ner rea­li­sie­ren. Frü­her hat­ten wir uns haupt­säch­lich damit zufrie­den­ge­ge­ben, die Maschi­nen zu ver­kau­fen. Aber das Know-how rund­um hat­ten wir nicht. Das ändert sich: Wir haben ein Team auf­ge­baut, das das Wis­sen auch aus dem medi­zin­tech­ni­schen Umfeld hat. Allein im ver­gan­ge­nen Halb­jahr ist die­ses Team um 20 Pro­zent gewachsen.“

GF Machi­ning Solu­ti­ons ist schon immer stark im Ero­die­ren. Da lie­gen mit den Tra­di­ti­ons­mar­ken Char­mil­les und Agie zudem wich­ti­ge Wur­zeln des Unter­neh­mens. Auch im Frä­sen ist das Unter­neh­men mit der Mar­ke Mikron seit vie­len Jah­ren eta­bliert. Die Fer­ti­gungs­tie­fe ist hoch, sie umfasst bei­spiels­wei­se auch die eige­ne Spin­del­fer­ti­gung. Mit Sys­tem 3R schafft GF Machi­ning Solu­ti­ons das Bin­de­glied aus modu­la­rer Spann­tech­nik, Auto­ma­ti­si­rung und Soft­ware. In der Fer­ti­gung ver­bin­det die­ses Sys­tem als gemein­sa­mes Rück­grat die ein­zel­nen Tech­no­lo­gien und Pro­zes­se zu einer mul­ti-tech­no­lo­gi­schen Prozesskette.

Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter zeigt Tech­no­lo­gien im Zusammenspiel

Das gilt auch für die neu­en Tech­no­lo­gien, die seit eini­gen Jah­ren das Spek­trum des Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­mens erwei­tern: Die Laser­tex­tu­rie­rung ersetzt etwa das umwelt­schäd­li­che che­mi­sche Ätzen von Ober­flä­chen mit einem nach­hal­ti­gen und umwelt­neu­tra­len Pro­zess. Und in Zusam­men­ar­beit mit 3D-Sys­tems kann GF Machi­ning Solu­ti­ons dar­über hin­aus jetzt auch addi­ti­ve Ver­fah­ren einbringen.

Christian Jung, Geschäftsführer GF Machining Solutions GmbH: „Bei GF Machining Solutions kommt alles aus einer Hand. Auch das Datenmanagement – die Digital Solutions werden künftig immer wichtiger. Das bilden wir auch im neuen Medical Solutions Center ab. Denn das werden letztlich die Schlüsselfaktoren.“ - Bild: GF Machining Solutions
Chris­ti­an Jung, Geschäfts­füh­rer GF Machi­ning Solu­ti­ons GmbH: „Bei GF Machi­ning Solu­ti­ons kommt alles aus einer Hand. Auch das Daten­ma­nage­ment – die Digi­tal Solu­ti­ons wer­den künf­tig immer wich­ti­ger. Das bil­den wir auch im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter ab. Denn das wer­den letzt­lich die Schlüs­sel­fak­to­ren.“ – Bild: GF Machi­ning Solutions

Für War­tung und Repa­ra­tu­ren, aber auch für den Wis­sens­trans­fer zum Anwen­der ver­fügt GF Machi­ning Solu­ti­ons über eine leis­tungs­fä­hi­ge eige­ne Ser­vice- und Trai­nings­ab­tei­lung. „Und wir hel­fen Grün­dern gern dabei, ihr Unter­neh­men auf­zu­bau­en“, ergänzt Jung. „Mit GF Machi­ning Solu­ti­ons Finan­ce kön­nen wir qua­si wie eine Bank agie­ren und dabei hel­fen, einen Maschi­nen­park auf- oder aus­zu­bau­en. Und unse­re Lea­sing-Model­le ver­lan­gen vom Anwen­der über­haupt kei­ne Anfangs­in­ves­ti­ti­on – abge­rech­net wird auf Stun­den­ba­sis. Damit wol­len wir ins­be­son­de­re jun­gen Unter­neh­men zu ihren ers­ten Erfol­gen verhelfen.“

Tech­no­lo­gie­part­ner für das gesam­te Spek­trum der Medizintechnik

GF Machi­ning Solu­ti­ons ist als Tech­no­lo­gie­part­ner für das gesam­te Spek­trum der Medi­zin­tech­nik aktiv – von der Hüft­pro­the­se bis zum klei­nen Stent, vom Zahn­ersatz über Kno­chen­schrau­ben bis hin zu OP-Instru­men­ten ent­ste­hen welt­weit zahl­rei­che medi­zin­tech­ni­sche Tei­le auf Maschi­nen von GF Machi­ning Solu­ti­ons. Das Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter führt nun die ein­zel­nen Pro­zes­se zu einer durch­gän­gi­gen Pro­zess­ket­te zusam­men, in der sich bei­spiel­haft kom­plet­te medi­zi­ni­sche Kom­po­nen­ten mit unter­schied­lichs­ten Tech­no­lo­gien bear­bei­ten und her­stel­len lassen. 

Joachim Seele, Leiter Technical Sales & BDS: „Die hohen Ansprüche, die Bearbeitungen heute stellen, gemeinsam mit dem Anwender trotzdem wirtschaftlich umzusetzen – das ist unser ambitioniertes Ziel. Um wirtschaftlich zu sein, wollen wir möglichst viel in einer Aufspannung und auf einer Maschine umsetzen – der Anwender soll mit möglichst wenig Arbeitsgängen zum perfekten Werkstück kommen.“ - Bild: GF Machining Solutions
Joa­chim See­le, Lei­ter Tech­ni­cal Sales & BDS: „Die hohen Ansprü­che, die Bear­bei­tun­gen heu­te stel­len, gemein­sam mit dem Anwen­der trotz­dem wirt­schaft­lich umzu­set­zen – das ist unser ambi­tio­nier­tes Ziel. Um wirt­schaft­lich zu sein, wol­len wir mög­lichst viel in einer Auf­span­nung und auf einer Maschi­ne umset­zen – der Anwen­der soll mit mög­lichst wenig Arbeits­gän­gen zum per­fek­ten Werk­stück kom­men.“ – Bild: GF Machi­ning Solutions

Im Dia­log stell­ten Joa­chim See­le, Lei­ter Tech­ni­cal Sales & BDS, und Ben­ja­min Send­ler, Lei­ter Anwen­dungs­tech­nik Frä­sen, Ero­die­ren, Laser & 3D-Druck, bei­spiel­haf­te Lösun­gen für die Medi­zin­tech­nik vor. Sie zeig­ten, dass GF Machi­ning Solu­ti­ons in allen vier für die Medi­zin­tech­nik rele­van­ten Berei­chen stark ist: in der Den­tal­tech­nik, in der Her­stel­lung von medi­zi­ni­schen Instru­men­ten, im Werk­zeug- und For­men­bau für die Medi­zin­tech­nik sowie in der Her­stel­lung von Implantaten.

Viel­fäl­ti­ges Multi-Technologien-Portfolio

Dazu ste­hen etwa beim Frä­sen Bear­bei­tungs­zen­tren in allen rele­van­ten Dimen­sio­nen zur Ver­fü­gung – mit Ver­fahr­we­gen in x von 160 bis 1900 mm Ver­fahr­weg. Prä­zi­se Line­ar­tech­no­lo­gie sorgt mit für repro­du­zier­ba­re Pro­zes­se. Smart Machi­ning Modu­le und inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien erschlie­ßen dem Anwen­der auch Pro­jek­te mit höchs­ten Anfor­de­run­gen etwa an Maße, Tole­ran­zen und Ober­flä­chen. „Die hohen Ansprü­che, die Bear­bei­tun­gen heu­te stel­len, gemein­sam mit dem Anwen­der trotz­dem wirt­schaft­lich umzu­set­zen – das ist unser ambi­tio­nier­tes Ziel“, betont See­le. „Um wirt­schaft­lich zu sein, wol­len wir mög­lichst viel in einer Auf­span­nung und auf einer Maschi­ne umset­zen – der Anwen­der soll mit mög­lichst wenig Arbeits­gän­gen zum per­fek­ten Werk­stück kommen.“

Die hohen Ansprüche, die Bearbeitungen etwa in der Dentaltechnik oder bei chirurgischen Implantaten heute stellen, wirtschaftlich umzusetzen - das ist ein ambitioniertes Ziel. Dabei soll der Anwender mit möglichst wenig Arbeitsgängen zum perfekten Werkstück kommen. - Bild: Pergler Media
Die hohen Ansprü­che, die Bear­bei­tun­gen etwa in der Den­tal­tech­nik oder bei chir­ur­gi­schen Implan­ta­ten heu­te stel­len, wirt­schaft­lich umzu­set­zen – das ist ein ambi­tio­nier­tes Ziel. Dabei soll der Anwen­der mit mög­lichst wenig Arbeits­gän­gen zum per­fek­ten Werk­stück kom­men. – Bild: Perg­ler Media

Dabei unter­stüt­zen unter ande­rem neue Tech­no­lo­gien wie die Bear­bei­tung mit Ton­nen­frä­sern. „Das spart bis zu 85 Pro­zent an Bear­bei­tungs­zeit“, ergänzt See­le. „Wir küm­mern uns gemein­sam mit Part­nern in For­schung und Indus­trie um sol­che The­men und bli­cken dabei über den Hori­zont ein­zel­ner Pro­zess­tech­no­lo­gien, um die Pro­duk­ti­vi­tät beim Anwen­der nach­hal­tig zu stei­gern.“ Bei der Fun­ken­ero­si­on ste­hen die Anla­gen von GF Machi­ning Solu­ti­ons für sta­bi­le, repro­du­zier­ba­re und Pro­zes­se. Beim Draht­ero­die­ren deckt das Unter­neh­men den Draht­durch­mes­ser von 0,3 bis 0,02 mm ab. Beim Polier­ero­die­ren las­sen sich inzwi­schen Wer­te bis Ra < 0,1 erreichen.

Digi­ta­li­sie­rung hat auch im Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter ihren Platz

Immer mehr spielt auch die Digi­ta­li­sie­rung eine gro­ße Rol­le. „Unser digi­ta­ler Zwil­ling spie­gelt auf­grund der Qua­li­tät der erfass­ten Daten sehr genau wider“, erklärt Send­ler. „Wir kön­nen jeden ein­zel­nen Fun­ken mes­sen, ana­ly­sie­ren, aus­wer­ten und pro­to­kol­lie­ren. Der digi­ta­le Zwil­ling des Ero­si­ons­bilds stimmt mit dem Werk­stück über­ein – so las­sen sich bereits im Vor­feld vali­de Bewer­tun­gen abge­ben, und die Pro­zess­pa­ra­me­ter kön­nen für ein opti­ma­les Ergeb­nis ent­spre­chend nach­jus­tiert werden.“

Benjamin Sendler, Leiter Anwendungstechnik Fräsen, Erodieren, Laser & 3D-Druck: „Unser digitaler Zwilling spiegelt aufgrund der Qualität der erfassten Daten sehr genau wider. Wir können jeden einzelnen Funken messen, analysieren, auswerten und protokollieren. Der digitale Zwilling des Erosionsbilds stimmt mit dem Werkstück überein – so lassen sich bereits im Vorfeld Prozessparameter für ein optimales Ergebnis nachjustieren.“ - Bild: GF Machining Solutions
Ben­ja­min Send­ler, Lei­ter Anwen­dungs­tech­nik Frä­sen, Ero­die­ren, Laser & 3D-Druck: „Unser digi­ta­ler Zwil­ling spie­gelt auf­grund der Qua­li­tät der erfass­ten Daten sehr genau wider. Wir kön­nen jeden ein­zel­nen Fun­ken mes­sen, ana­ly­sie­ren, aus­wer­ten und pro­to­kol­lie­ren. Der digi­ta­le Zwil­ling des Ero­si­ons­bilds stimmt mit dem Werk­stück über­ein – so las­sen sich bereits im Vor­feld Pro­zess­pa­ra­me­ter für ein opti­ma­les Ergeb­nis nach­jus­tie­ren.“ – Bild: GF Machi­ning Solutions

Der digi­ta­le Abgleich ermög­licht aber auch eine intel­li­gen­te Instal­la­ti­on der Anla­gen beim Anwen­der: Für die IQ Instal­la­ti­ons­qua­li­fi­zie­rung wer­den die Maschi­nen im Werk nach der Pro­duk­ti­on über­prüft und in ihren Para­me­tern ver­mes­sen. Das Glei­che geschieht dann beim Anwen­der. So stel­len die Tech­ni­ker von GF Machi­ning Solu­ti­ons sicher, dass der Pro­zess exakt so lau­fen kann, wie er nach der Her­stel­lung im Werk aus­ge­legt wur­de. Damit kann sich der Anwen­der auf abge­si­cher­te Pro­zes­se verlassen.

Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter bin­det auch addi­ti­ve Ver­fah­ren mit ein

Gera­de in der Medi­zin­tech­nik kann die Addi­ti­ve Fer­ti­gung das Spek­trum mög­li­cher Bau­tei­le deut­lich erwei­tern. Send­ler und See­le zeig­ten an Bei­spie­len, wie addi­ti­ve Fer­ti­gung bei­spiels­wei­se bei inno­va­ti­ven Ober­flä­chen in der medi­zin­tech­ni­schen Fer­ti­gung ihre Stär­ken aus­spie­len kann. So lässt sich bei­spiels­wei­se ein Hüft­ge­lenk mit all sei­nen mecha­ni­schen Anfor­de­run­gen erstel­len, an des­sen gewe­be­sei­ti­ger Ober­flä­che offe­ne Git­ter­struk­tu­ren ein leich­te­res Ein­wach­sen und damit eine bes­se­re Hei­lung des Pati­en­ten för­dern. Und bei Wir­bel­säu­len­im­plan­ta­ten kommt man zudem näher an den Eigen­schaf­ten des Kno­chens – dank gene­rier­ba­rer Struk­tu­ren im Kraft­fluss kön­ne Implan­ta­te so gleich­zei­tig sehr sta­bil und doch fle­xi­bel aus­ge­legt werden.

Wenn es um die Bearbeitung mit dem Laser geht, ist Bernd Martiné der Experte bei GF Machining Solutions. Er und seine Mitstreiter unterstützen die Anwender im neuen Medical Solutions Center, für ihre Fertigungsaufgabe die optimale Lösung zu finden. - Bild: Pergler Media
Wenn es um die Bear­bei­tung mit dem Laser geht, ist Bernd Mar­ti­né der Exper­te bei GF Machi­ning Solu­ti­ons. Er und sei­ne Mit­strei­ter unter­stüt­zen die Anwen­der im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter, für ihre Fer­ti­gungs­auf­ga­be die opti­ma­le Lösung zu fin­den. – Bild: Perg­ler Media

Oft ist in der Medi­zin­tech­nik Titan der Werk­stoff der Wahl. „Titan braucht in der addi­ti­ven Ver­ar­bei­tung eine sehr rei­ne Umge­bung ohne Sau­er­stoff. Des­halb ist es üblich, den Bear­bei­tungs­raum mit einem iner­ten Edel­gas wie Argon zu flu­ten“, berich­tet See­le. „Dabei kon­zen­trie­ren sich die Her­stel­ler in der Regel aber nur auf den Sau­er­stoff im Arbeits­raum. Das Pul­ver­bett selbst bleibt meist unbe­rührt. Und damit ist dann doch wie­der Sau­er­stoff im Arbeits­raum.“ Gemein­sam mit dem Part­ner 3D Sys­tems legt GF Machi­ning Solu­ti­ons nun die Anla­gen so aus, dass zunächst ein Vaku­um gezo­gen wird. Dabei ent­fernt die Anla­ge den Sau­er­stoff auch aus dem Pul­ver­bett. Danach wird Argon ein­ge­lei­tet – es nimmt den Platz ein, der zuvor von der sau­er­stoff­hal­ti­gen Luft belegt war. Damit las­sen sich in der Titan­be­ar­bei­tung opti­ma­le Pro­zess­be­din­gun­gen schaffen.

Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter zeigt Tech­no­lo­gien im Zusammenspiel

Das Beson­de­re an der addi­ti­ven Tech­no­lo­gie bei GF Machi­ning Solu­ti­ons ist der kon­se­quen­te Ansatz in der Pro­zess­ket­te, wie sie auch im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter gezeigt wird: Auch in der addi­ti­ven Fer­ti­gung sorgt das modu­la­re Null­punkt­spann­sys­tem für Durch­gän­gig­keit und immer glei­che Refe­ren­zie­rung. Im Post-Pro­zes­sing steht unter ande­rem eine spe­zi­ell für das pro­zess­si­che­re Abtren­nen der addi­tiv gefer­tig­ten Werk­stü­cke von der Bau­platt­form kon­zi­pier­te hori­zon­ta­le Draht­schneid­an­la­ge zur Ver­fü­gung. Die­ser Vor­gang lässt sich eben­falls auto­ma­ti­sie­ren und bei­spiels­wei­se mit einer Bau­teil­ver­ein­ze­lung kombinieren.

Das Besondere am Einsatz der additiven Technologie bei GF Machining Solutions ist der konsequente Ansatz in der Prozesskette, wie sie auch im neuen Medical Solutions Center gezeigt wird: Denn auch in der additiven Fertigung sorgt das modulare Nullpunktspannsystem für Durchgängigkeit und immer gleiche Referenzierung. - Bild. Pergler Media
Das Beson­de­re am Ein­satz der addi­ti­ven Tech­no­lo­gie bei GF Machi­ning Solu­ti­ons ist der kon­se­quen­te Ansatz in der Pro­zess­ket­te, wie sie auch im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter gezeigt wird: Denn auch in der addi­ti­ven Fer­ti­gung sorgt das modu­la­re Null­punkt­spann­sys­tem für Durch­gän­gig­keit und immer glei­che Refe­ren­zie­rung. – Bild. Perg­ler Media

Ein wei­te­res für die Medi­zin­tech­nik inter­es­san­tes Feld erschließt die Laser­tex­tu­rie­rung. Mit die­ser Tech­no­lo­gie aus dem Port­fo­lio von GF Machi­ning Solu­ti­ons las­sen sich bei­spiels­wei­se tech­ni­sche Ober­flä­chen für Instru­men­te schaf­fen. Dank der hohen Genau­ig­keit der Laser­quel­le, die Laser­im­pul­se mit einer Dau­er im Fem­to­se­kun­den­be­reich erzeugt, las­sen sich sehr exak­te Struk­tu­ren schaf­fen. Unter ande­rem auch Ober­flä­chen mit extrem gerin­gem Refle­xi­ons­grad – so las­sen sich Tei­le schnell und ein­fach tief­schwarz gestal­ten. Es las­sen sich Struk­tu­ren ein­brin­gen, die qua­si das Licht „ein­fan­gen“ und fast nichts mehr reflek­tie­ren. Die tief­schwar­ze, refle­xi­ons­lo­se Ein­fär­bung ist ein gro­ßer Vor­teil, wenn bei­spiels­wei­se in der Medi­zin­tech­nik für die Chir­ur­gie ein Endo­skop mit Beleuch­tung ein­ge­setzt wird. Bei tief­schwar­zen Ober­flä­chen stö­ren kei­ne Licht­re­fle­xe den Blick aufs Wesentliche

Kom­plet­te Lösung aus einer Hand

Von der Maschi­ne bis zur Auto­ma­ti­sie­rung kann GF Machi­ning Solu­ti­ons, wie im Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter bei­spiel­haft gezeigt, auch für anspruchs­vol­le medi­zin­tech­ni­sche Anwen­dun­gen kom­plet­te Lösung aus einer Hand mit durch­gän­gig ver­netz­ten kom­bi­nier­ten mul­ti-tech­no­lo­gi­schen Pro­zes­sen anbie­ten. Dabei kön­nen die Exper­ten den Pro­zess beim Anwen­der bis hin zur CE-Abnah­me inklu­si­ve über­grei­fen­der Bedie­nungs­an­lei­tung und allen Schnitt­stel­len seri­en­reif ausgestalten.

Von der Maschine bis zur Automatisierung kann GF Machining Solutions, wie im Medical Solutions Center beispielhaft gezeigt, auch für anspruchsvolle medizintechnische Anwendungen komplette Lösung aus einer Hand mit durchgängig vernetzten kombinierten multi-technologischen Prozessen anbieten. Dabei können die Experten den Prozess beim Anwender bis hin zur CE-Abnahme inklusive übergreifender Bedienungsanleitung und allen Schnittstellen serienreif ausgestalten. - Bild: GF Machining Solutions
Von der Maschi­ne bis zur Auto­ma­ti­sie­rung kann GF Machi­ning Solu­ti­ons, wie im Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter bei­spiel­haft gezeigt, auch für anspruchs­vol­le medi­zin­tech­ni­sche Anwen­dun­gen kom­plet­te Lösung aus einer Hand mit durch­gän­gig ver­netz­ten kom­bi­nier­ten mul­ti-tech­no­lo­gi­schen Pro­zes­sen anbie­ten. Dabei kön­nen die Exper­ten den Pro­zess beim Anwen­der bis hin zur CE-Abnah­me inklu­si­ve über­grei­fen­der Bedie­nungs­an­lei­tung und allen Schnitt­stel­len seri­en­reif aus­ge­stal­ten. – Bild: GF Machi­ning Solutions

Und mit rCon­nect hat der Anwen­der, im Fal­le eines Fal­les auf Wunsch aber auch das Ser­vice-Team bei GF Machi­ning Solu­ti­ons die Mög­lich­keit, sich live auf die ein­zel­nen Maschi­nen zu schal­ten. So las­sen sich auch Schu­lun­gen schnell und ein­fach aus der Fer­ne gestal­ten. Zudem kann der Anwen­der auf die­se Wei­se ein­fach kom­pe­ten­te Unter­stüt­zung anfor­dern. So las­sen sich Her­aus­for­de­run­gen mit Hil­fe der Ser­vice-Exper­ti­se bei GF Machi­ning Solu­ti­ons schnell und ein­fach lösen.

Gemein­sam mit Part­nern die Gren­zen des Mach­ba­ren erweitern

Gemein­sam mit Part­nern auch in der aka­de­mi­schen For­schung arbei­tet GF Machi­ning Solu­ti­ons kon­ti­nu­ier­lich dar­an, die Gren­zen des Mach­ba­ren zu erwei­tern. Pro­fes­sor Bah­man Azar­hous­hang vom Kom­pe­tenz­zen­trum für Spa­nen­de Fer­ti­gung (KSF) in Tutt­lin­gen skiz­zier­te zunächst die haupt­säch­li­chen Her­aus­for­de­run­gen in der medi­zi­ni­schen Fer­ti­gungs­tech­nik ins­be­son­de­re im Bereich der ein­ge­setz­ten Werkstoffe.

Prof. Bahman Azarhoushang, KSF in Tuttlingen: „Eine Pikosekunde verhält sich zu einer Sekunde wie ein Tag um Alter des Universums. Bereits bei einer Impulsdauer von unter 10 Pikosekunden pro Laserpuls werden nur noch die Elektronen aufgeheizt, nicht jedoch das Molekulargitter. Das ermöglicht sehr feine und genaue Strukturen.“ - Bild: GF Machining Solutions
Prof. Bah­man Azar­hous­hang, KSF in Tutt­lin­gen: „Eine Piko­se­kun­de ver­hält sich zu einer Sekun­de wie ein Tag um Alter des Uni­ver­sums. Bereits bei einer Impuls­dau­er von unter 10 Piko­se­kun­den pro Laser­puls wer­den nur noch die Elek­tro­nen auf­ge­heizt, nicht jedoch das Mole­ku­lar­git­ter. Das ermög­licht sehr fei­ne und genaue Struk­tu­ren.“ – Bild: GF Machi­ning Solutions

Eine ers­te Haupt­grup­pe sind die Metal­le, dar­un­ter viel Titan und Kobalt-Chrom-Legie­run­gen, dazu ver­schie­dens­te rost­freie Stahl­le­gie­run­gen. Den meis­ten die­ser Mate­ria­li­en gemein­sam ist, dass sie sehr schwer zu bear­bei­ten sind und hohe Tem­pe­ra­tu­ren in der Zer­spa­nungs­zo­ne ent­ste­hen. Eine zwei­te Grup­pe bil­den die Kunst­stof­fe – sie sind oft sehr anspruchs­voll in der Ver­ar­bei­tung und gewäh­ren nur ein klei­nes Pro­zess­fens­ter. Dazu sind nicht weni­ge Mate­ria­li­en die­ser Grup­pe sehr emp­find­lich oder nei­gen zur Grat­bil­dung. Die drit­te Grup­pe – eben­falls schwie­rig zu bear­bei­ten – umfasst die kera­mi­schen Werk­stof­fe. Hier kom­men in der Medi­zin­tech­nik in ers­ter Linie Zir­kon­oxid oder Alu­mi­ni­um­oxid zum Ein­satz. Auch für die­se Werk­stof­fe sieht man sich bei GF Machi­ning Solu­ti­ons gut gerüstet.

Die rich­ti­ge Küh­lung macht den Unterschied

Wer sei­ne Pro­zes­se sta­bil hal­ten will, benö­tigt Prä­zi­si­ons­werk­zeu­ge, die ihre Eigen­schaf­ten mög­lichst lan­ge behal­ten. Und die außer­dem trotz der schwie­ri­gen Bedin­gun­gen in der Zer­spa­nungs­zo­ne mög­lichst wenig ver­schlei­ßen. Die rich­ti­ge Küh­lung macht hier den Unter­schied – mit der Küh­lung mit super­kri­ti­schem CO2 prä­sen­tier­te Azar­hous­hang eine inter­es­san­te Lösung für Bear­bei­tun­gen in die­sen Grenz­be­rei­chen. Für sei­ne Ver­su­che ver­wen­det er ein um das spe­zi­el­le Kühl­sys­tem erwei­ter­tes 5‑Achs-CNC-Bear­bei­tungs­zen­trum. Die Wahl fiel auf ein Mikron Mill S 400 U von GF Machi­ning Solutions.

Im Fokus
Was ist super­kri­ti­sches CO2?
Super­kri­ti­sches CO2 ist Koh­len­stoff­di­oxid in einem flui­den Zustand, das jedoch über sei­ner kri­ti­schen Tem­pe­ra­tur und sei­nem kri­ti­schen Druck gehal­ten wird – sei­ne Eigen­schaf­ten lie­gen im Bereich zwi­schen Gas und Flüs­sig­keit. Das bedeu­tet, dass super­kri­ti­sches CO2 genau­so dicht ist wie eine Flüs­sig­keit, aber über die typi­sche Vis­ko­si­tät eines Gases ver­fügt. Das bringt eine sehr gute Fließ­fä­hig­keit mit sich. Es eig­net sich her­vor­ra­gend zur Küh­lung bei­spiels­wei­se von Schneid­kan­ten in Werkzeugen.

In der Zer­spa­nung ist neben der Kühl­wir­kung indes auch eine gute Schmie­rung gefor­dert. Hier erziel­te das Team um Azar­hous­hang mit einer intel­li­gen­ten Kom­bi­na­ti­on aus super­kri­ti­schem CO2 und Öl-Nano­trop­fen eine sehr gute Kühl- und Schmier­wir­kung. Die Her­aus­for­de­rung, super­kri­ti­sches CO2 durchs Werk­zeug an die Schnei­de zu brin­gen, lös­ten die Wis­sen­schaft­ler mit Unter­stüt­zung ihres Maschi­nen­part­ners GF Machi­ning Solu­ti­ons, der Werk­zeug­spe­zia­lis­ten von Güh­ring und Zecha und der Fach­leu­te von Rego­Fix für die Werk­zeug­auf­nah­men sowie der Exper­ten für Indus­trie­ga­se bei Linde. 

Redu­zie­rung bei Ver­schleiß und Gratbildung

„Damit konn­ten wir eine enor­me Redu­zie­rung beim Werk­zeug­ver­schleiß errei­chen, aber auch bei der Grat­bil­dung am Werk­stück“, erklärt Azar­hous­hang. „Nach einer Stun­de Bear­bei­tung eines für die Medi­zin­tech­nik typi­schen hart­zä­hen Metall­werk­stoffs gab es bei einem Ver­gleichs­werk­zeu­ge unter Flut­küh­lung mit klas­si­schem Kühl­schmier­stoff deut­li­che Abplat­zun­gen an der Werk­zeug­be­schich­tung. Und an den Frei­flä­chen zeig­te sich zudem deut­li­cher Ver­schleiß. Bei unse­rer Mischung aus super­kri­ti­schem CO2 und Öl-Nano­trop­fen zeig­te das Werk­zeug deut­lich weni­ger Ver­schleiß­spu­ren.“ Posi­ti­ve Effek­te erwar­ten sich die Wis­sen­schaft­ler auch in Sachen Rand­zo­nen­be­ein­flus­sung. Das und vie­les mehr muss sich aber erst in Lang­zeit­ver­su­chen zei­ge, die der­zeit noch a m KSF laufen.

Auch der Formenbau in der Medizintechnik ist mit steigenden Herausforderungen konfrontiert. So sind etwa extreme Oberflächenqualitäten gefordert, die leicht und effizient zu reinigen und zudem zu desinfizieren sind. Oder Strukturen, die eine Oberfläche tiefschwarz erscheinen lassen. All das lässt sich heute sehr gut und auch wirtschaftlich umsetzen. - Bild: Pergler Media
Auch der For­men­bau in der Medi­zin­tech­nik ist mit stei­gen­den Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert. So sind etwa extre­me Ober­flä­chen­qua­li­tä­ten gefor­dert, die leicht und effi­zi­ent zu rei­ni­gen und zudem zu des­in­fi­zie­ren sind. Oder Struk­tu­ren, die eine Ober­flä­che tief­schwarz erschei­nen las­sen. All das lässt sich heu­te sehr gut und auch wirt­schaft­lich umset­zen. – Bild: Perg­ler Media

Inter­es­san­ter­wei­se lässt sich auch PEEK mit super­kri­ti­schem CO2 sehr gut zer­spa­nen – es ent­steht kei­ne uner­wünsch­te Grat­bil­dung, und die Bear­bei­tung kann zudem mit höhe­rer Genau­ig­keit erfol­gen. Dar­über hin­aus kom­men die Tei­le – Metall wie Kunst­stoff – sau­ber und ohne Anhaf­tun­gen von Kühl­schmier­stoff aus dem Pro­zess. Damit kön­nen die sonst not­wen­di­gen Rei­ni­gungs­an­la­gen entfallen.

Sehr exak­te Laser­be­ar­bei­tung eröff­net neue Möglichkeiten

In einem wei­te­ren für die Medi­zin­tech­nik inter­es­san­ten Anwen­dungs­feld befas­sen sich die Wis­sen­schaft­ler mit dem Ein­satz von Ultra­kurz­puls­la­sern zur Laser­tex­tu­rie­rung. Hier­bei set­zen die Wis­sen­schaft­ler ein Bear­bei­tungs­sys­tem Laser P 400 U GF Fem­to Fle­xi­pul­se ein, des­sen Fem­to-Laser­quel­le Impul­se im Fem­to­se­kun­den­be­reich (eine Fem­to­se­kun­de ent­spricht 10-15 s) gene­rie­ren kann. „Bereits bei einer Impuls­dau­er von unter 10 Piko­se­kun­den (zehn Piko­se­kun­den ent­spre­chen 10-11 s) pro Laser­puls wer­den nur noch die Elek­tro­nen auf­ge­heizt, nicht jedoch das Mole­ku­lar­git­ter“, erläu­tert Azar­hous­hang. „Der Werk­stoff, den wir ent­fer­nen wol­len, sub­li­miert – die Umge­bung wird dabei nicht erhitzt.“

Ein breites Spektrum höchst unterschiedlicher Werkstücke kann das neue Medical Solutions Center mit seinen vielfältigen Technologien und Verfahren abdecken. Gerade auch bei "schwierigen" Fällen bietet sich der Besuch in Schorndorf an. - Bild: Pergler Media
Ein brei­tes Spek­trum höchst unter­schied­li­cher Werk­stü­cke kann das neue Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter mit sei­nen viel­fäl­ti­gen Tech­no­lo­gien und Ver­fah­ren abde­cken. Gera­de auch bei „schwie­ri­gen“ Fäl­len bie­tet sich der Besuch in Schorn­dorf an. – Bild: Perg­ler Media

In der Medi­zin­tech­nik las­sen sich auf der P 400 U Ober­flä­chen kom­plett bear­bei­ten und bei­spiels­wei­se für eine opti­ma­le Schicht­haf­tung prä­pa­rie­ren. Der Anwen­der kann aber auch je nach Bedarf super­hy­dro­pho­be oder super­hy­dro­phi­le Ober­flä­chen gene­rie­ren. Mög­lich sind auch Ober­flä­chen mit anti­mi­kro­biel­len und anti­bak­te­ri­el­len Eigen­schaf­ten für Implan­ta­te, aber auch Instru­men­te. „Wenn auf einer Ober­flä­che kein Blut haf­ten bleibt, ist das bei­spiels­wei­se bei einer OP-Sche­re in mehr­fa­cher Hin­sicht von Vor­teil“, ver­deut­licht Azar­hous­hang. „Damit lässt sich die Ope­ra­ti­on selbst bes­ser aus­füh­ren, und hin­ter­her ist die Sche­re zudem leich­ter und bes­ser zu reinigen.“

Refle­xi­ons­ar­me Ober­flä­chen bis hin zu Tiefschwarz

Spe­zi­el­le Nanost­uk­tu­ren kön­nen für Lotos-Effek­te sor­gen. Die Anla­ge von GF Machi­ning Solu­ti­ons schafft aber auch refle­xi­ons­ar­me Ober­flä­chen. Nötig etwa in Ein­satz­fäl­len, in denen Optik und Beleuch­tung gleich­zei­tig genutzt wer­den müs­sen, etwa in der Endo­sko­pie.  Hier las­sen sich tief­schwar­ze Flä­chen erzeu­gen, die kei­ne stö­ren­den Refle­xio­nen produzieren.

Schneidig: Die Schere, mit der Christian Jung daran geht, das rote Band zur Eröffnung zu durchschneiden, hat als Musterstück auch die Prozesskette des Medical Solutions Center durchlaufen. Ein beispielhaftes Werkstück. Schließlich stehen beispielsweise auch chirurgische Instrumente im Produktionsportfolio des neuen Zentrums. - Bild: Pergler Media
Schnei­dig: Die Sche­re, mit der Chris­ti­an Jung dar­an geht, das rote Band zur Eröff­nung zu durch­schnei­den, hat als Mus­ter­stück auch die Pro­zess­ket­te des Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter durch­lau­fen. Ein bei­spiel­haf­tes Werk­stück. Schließ­lich ste­hen bei­spiels­wei­se auch chir­ur­gi­sche Instru­men­te im Pro­duk­ti­ons­port­fo­lio des neu­en Zen­trums. – Bild: Perg­ler Media

„Dazu kommt, dass wir inzwi­schen mit sehr hohen Abtrags­ra­ten bis 500 mm2/s arbei­ten – wir struk­tu­rie­ren dabei extrem genau und außer­dem wirt­schaft­lich“, betont Azar­hous­hang. „Man kann inzwi­schen mit den Lasern Pro­duk­te erzeu­gen, die man sich bis­lang so gar nicht vor­stel­len konn­te. Und das funk­tio­niert nicht nur in Metall. Wir nut­zen die Anla­ge bei­spiels­wei­se auch zur Mikro­struk­tu­rie­rung von Kera­mik­flä­chen, etwa an einer Buch­se für eine Pum­pe. Das Resul­tat: Deut­lich höhe­re Stand­zei­ten, weni­ger Ver­schleiß und tri­bo­lo­gisch opti­mier­te Eigenschaften.“

Eröff­nung des neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Center

Nach die­sem Exkurs folg­te die mit Span­nung erwar­te­te Eröff­nung des neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter. „Unser neu­es Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter wird ein Ort der Begeg­nun­gen sein für inno­va­ti­ve Ideen und zur Erar­bei­tung indi­vi­du­el­ler Anwen­der­lö­sun­gen“, beton­te Jung. „Das, was hier erar­bei­tet wird, muss pra­xis­taug­lich sein, es muss beim Anwen­der funk­tio­nie­ren. Das heißt, dass man auch die Leu­te dort abho­len und mit­neh­men muss.“ Hier haben die Exper­ten von GF Machi­ning Solu­ti­ons reich­lich Erfah­run­gen in ande­ren Markt­seg­men­ten. Etwa im Werk­zeug- und For­men­bau oder bei Aero­space. Und wie die Anwe­sen­den auf ihrem Rund­gang durch das neue Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter, der auch für die Online-Teil­neh­mer über­tra­gen wur­de, erle­ben durf­ten, steht neben Trai­ning und Ser­vice jetzt eine schö­ne, auf­ge­räum­te Fer­ti­gung zur Ver­fü­gung. In der lässt sich die gesam­te Pro­zess­ket­te zur Pro­duk­ti­on kom­ple­xer medi­zin­tech­ni­scher Tei­le abbilden.

Endlich ist's so weit: Das neue Medical Solutions Center bei GF Machining Solutions in Schorndorf ist mit dem symbolischen Schnitt eröffnet. - Bild: Pergler Media
End­lich ist’s so weit: Das neue Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter bei GF Machi­ning Solu­ti­ons in Schorn­dorf ist mit dem sym­bo­li­schen Schnitt eröff­net. – Bild: Perg­ler Media

So konn­ten die Gäs­te den Pro­duk­ti­ons­ab­lauf am Bei­spiel eines Kno­chen­sä­ge-Füh­rungs­blocks ver­fol­gen. Der Kno­chen­sä­ge-Füh­rungs­block ent­steht kom­plett im Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter auf einer Mikron Mill S 600 U, einer AgieChar­mil­les Laser P 400 U und einer AgieChar­mil­les CUT P 550. Die Maschi­nen sind durch­wegs mit einer Auto­ma­ti­sie­rung aus­ge­stat­tet. Das modu­la­re Spann­sys­tem von Sys­tem 3R ist zudem hard­ware­sei­tig das gemein­sa­me Rück­grat der Pro­duk­ti­on. Exper­ten erklär­ten den Besu­chern die jewei­li­gen Pro­zess­schrit­te an den ein­zel­nen Maschi­nen und wie sie zusammenhängen.

Auto­ma­ti­sches Daten­ma­nage­ment im Medi­cal Solu­ti­ons Center

Gemäß den medi­zi­ni­schen Bestim­mun­gen müs­sen die Her­stell­da­ten für jedes Teil im Her­stel­lungs­pro­zess erfasst wer­den. Dafür ist jede der Maschi­nen im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter an die Soft­ware Work­shop­Ma­na­ger von GF Machi­ning Solu­ti­ons ange­bun­den. Die kann so auf jede Maschi­ne zugrei­fen und gibt unter ande­rem auch die Bestel­lung frei. Auto­ma­ti­sier­tes Daten­ma­nage­ment sorgt auch hier für rei­bungs­lo­se, abge­si­cher­te Abläu­fe. So steht auch bei der Bear­bei­tung am Ende neben dem Kno­chen­sä­ge-Füh­rungs­block selbst­ver­ständ­lich auch das „Manu­fac­tu­ring Histo­ry Record” zur Ver­fü­gung. Die Fer­ti­gungs­his­to­rie jedes ein­zel­nen Teils.

GF Machining Solutions ist schon immer stark im Erodieren – da liegen mit den Traditionsmarken Charmilles und Agie zudem wichtige Wurzeln des Unternehmens. Wie einzelne Bearbeitungstechnologien zu einer organischen Prozesskette zusammenwachsen können, demonstrieren die Bearbeitungsexperten auch in ihrem neuen Medical Solutions Center. - Bild: Pergler Media
GF Machi­ning Solu­ti­ons ist schon immer stark im Ero­die­ren – da lie­gen mit den Tra­di­ti­ons­mar­ken Char­mil­les und Agie zudem wich­ti­ge Wur­zeln des Unter­neh­mens. Wie ein­zel­ne Bear­bei­tungs­tech­no­lo­gien zu einer orga­ni­schen Pro­zess­ket­te zusam­men­wach­sen kön­nen, demons­trie­ren die Bear­bei­tungs­exper­ten auch in ihrem neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter. – Bild: Perg­ler Media

Nach dem Rund­gang gab Chris­ti­an Jung einen Aus­blick auf die Zukunft. „Sie wird sau­be­rer sein, leich­ter und vor allem digi­ta­ler“, fasst er die Mega­trends prä­gnant zusam­men. „Das umfasst alle Berei­che vom Pro­dukt­port­fo­lio über Nach­hal­tig­keit, Kli­ma und Res­sour­cen bis hin zu den Men­schen. Den Mit­ar­bei­tern bei unse­ren Anwen­dern und bei uns selbst.“

Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter unter­stützt bei den Her­aus­for­de­run­gen der Automatisierung

Eine gro­ße Her­aus­for­de­rung in Deutsch­land ist nach wie vor das The­ma Auto­ma­ti­sie­rung. „Hier schrei­tet die Ent­wick­lung rasant vor­an“, betont Jung. „Vor Jah­ren hät­te nie­mand gedacht, dass Los­grö­ße 1 zu auto­ma­ti­sie­ren ist. Heu­te ist das eine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Was uns von Wett­be­wer­bern unter­schei­det ist die Fähig­keit, hier aus dem eige­nen Port­fo­lio her­aus einen schlüs­si­gen Muti-Tech­no­lo­gie-Ansatz zu rea­li­sie­ren. Wir kön­nen alle not­wen­di­gen Bear­bei­tungs­ver­fah­ren inte­grie­ren – von den Maschi­nen über Auto­ma­ti­sie­rung bis zum Spannsystem. 

Interessanter Rundgang: Die Teilnehmer konnten die Entstehung eines typischen Werkstücks aus der Medizintechnik an den einzelnen Stationen des neuen Medical Solutions Center live mitverfolgen. - Bild: Pergler Media
Inter­es­san­ter Rund­gang: Die Teil­neh­mer konn­ten die Ent­ste­hung eines typi­schen Werk­stücks aus der Medi­zin­tech­nik an den ein­zel­nen Sta­tio­nen des neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter live mit­ver­fol­gen. – Bild: Perg­ler Media

Bei GF Machi­ning Solu­ti­ons kommt alles aus einer Hand. Auch das Daten­ma­nage­ment – die Digi­tal Solu­ti­ons wer­den künf­tig immer wich­ti­ger. Das bil­den wir auch im neu­en Medi­cal Solu­ti­ons Cen­ter ab. Denn das wer­den letzt­lich die Schlüsselfaktoren.“ 

Coro­na als Trei­ber des Fortschritts

Dabei erwie­sen sich die Umstän­de in der Coro­na-Pan­de­mie mit­un­ter durch­aus als Trei­ber des Fort­schritts. „Wir haben bei­spiels­wei­se gan­ze Maschi­nen­ab­nah­men mit unse­ren Anwen­dern vir­tu­ell aus­ge­führt“, berich­tet Jung. „Zunächst ganz hemds­är­me­lig per Han­dy­ka­me­ra. Aber getreu unse­rem Unter­neh­mens­mot­to ‚beco­ming bet­ter every day‘ ent­wi­ckeln wir uns hier rasant wei­ter. Zum Wohl unse­rer Anwender.“


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