Der Normalienspezialist Knarr aus Helmbrechts zeigt auf der diesjährigen K‑Messe einen Überblick über sein umfassendes Portfolio aus qualitativ hochwertigen Normalien für den Formenbau. An Stand C02 in Halle 1 können sich interessierte Besucher ein Bild von der Leistungsfähigkeit des Herstellers aus Oberfranken machen.
Ein Beispiel aus dem Portfolio der Standardkomponenten für den Spritzgießformenbau sind etwa die Keilleisten, die zunehmend in modernen Werkzeugprojekten benötigt werden. Bei Formen mit Wechseleinsätzen sorgen diese Keilleisten für eine hochpräzise Einbaupositionierung und erlauben gleichzeitig das nötige Spiel für einen leichteren Ein- und Ausbau. Ihren Namen verdanken sie dabei ihrer keilartigen Bauform mit einem Winkel von 6°. Dabei ermöglichen diese Standardkomponenten einen leichten und schnellen Wechsel des Formeinsatzes. Nachdem die Befestigungsschrauben an Formeinsätzen sowie Keilleisten gelöst sind, können Anwender die Einsätze inklusive Auswerferpaket sicher und ohne großen Aufwand demontieren. Ein Wechsel der Einsätze direkt auf der Maschine ohne Ab- und Aufrüsten des kompletten Spritzgießwerkzeugs bringt zusätzliche Zeitersparnis in der Kunststoffproduktion.
Wechseleinsätze für rationellen Formenbau
Knarr bietet darüber hinaus zwei Typen der Keilleisten. Längenabhängig sind entweder ein (Länge 80 mm) oder zwei (Längen 120 mm und 160 mm) Auszugsgewinde eingearbeitet. Die Positionierung erfolgt entweder mittig (Typ 1) oder an den seitlichen Kanten (Typ 2). Beide Typen sind auf rund 58 HRC gehärtet und in den Höhen 30, 45, 60 und 80 mm verfügbar. Typ 2 wird darüber hinaus auch in der Standardhöhe von 100 mm angeboten.
Im Fokus
Normalienspezialist Knarr
Seit Unternehmensgründung im Jahr 1994 hat sich Knarr mit Sitz im nordbayerischen Helmbrechts vom reinen Werkzeugbauunternehmen zum Komplettanbieter für den Werkzeug- und Formenbau entwickelt. Immer mehr namhafte nationale und internationale Anwender schätzen das ISO-zertifizierte Unternehmen dabei als kompetenten und zuverlässigen Ansprechpartner. Ein gut abgestimmtes, qualitativ hochwertiges und lagermäßig zur Verfügung stehendes Produktportfolio in Verbindung mit umfangreichen Fertigungskapazitäten im eigenen Haus garantieren eine schnelle Abwicklung auch von Aufträgen mit sehr komplexen Anforderungen.
Spritzgießwerkzeuge werden zunehmend komplexer. Im Normalienprogramm bei Knarr findet sich daher neben vielen weiteren Praxislösungen zudem ein gut abgestimmtes Portfolio im Bereich Schieber. Denn im Gegensatz zum einfach funktionierenden Auf-Zu-Werkzeug genügt eine Entformungsrichtung in komplexeren Formen nicht mehr. Konturen am Kunststoffteil, die dieser Hauptentformungsrichtung im Weg stehen, müssen zusätzlich freigefahren werden. Das bedingt den Einsatz von beweglichen Teilen in der Form. Und eine populäre Lösung bieten Schieber, in denen die Werkzeugmacher Teile der Formkontur einarbeiten. Mit dem Wegfahren des Schiebers erreichen die Kunststoffspezialisten das Freistellen des Hinterschnitts, und sie können das Kunststoffteil anschließend zwanglos entformen.
Schieber sind Normalien mit kreativen Möglichkeiten
Mit seinem sehr breiten und sofort verfügbaren Standardportfolio deckt Knarr viele Schieberanwendungen ab. Größen- und typenabhängig können die Systeme Hübe von 2,7 bis 17,25 mm fahren. Bei allen Einheiten steht neben dem klassischen Schieberoberteil eine zusätzliche Variante zur Verfügung: Die dreiteilige Lösung besteht aus Keil, Klemm- und Distanzstück. Sie ermöglicht einen platzsparenden Einbau sowie ideale Abstimmmöglichkeiten dank des überschleifbaren Distanzstücks. Als zusätzlicher Service bietet Knarr Kompletteinheiten oder Einzelschieber auch ohne Absatz und ohne Gewindebohrung direkt ab Lager an.
Komplexe Anwendungen verlangen darüber hinaus womöglich Schieberlösungen, die mit Standardelementen nicht zu erschlagen sind. Die Spezialisten bei Knarr unterstützen Anwender auch mit derartigen Sonderlösungen schnell und zuverlässig. Alle Schiebertypen (rund und eckig) sind alternativ mit ein- oder dreiteiligen Oberteilen erhältlich. Dazu können die Einheiten auch mit einem Schieberrohling ohne Absatz und ohne Gewinde ausgestattet werden. Der Schieberrohling ist natürlich auch einzeln verfügbar.
Formenbau für höhere Temperaturen
Ebenfalls Teil des Normalienprogramms von Knarr sind Wärmeisolierplatten. Das Aufschmelzen von thermoplastischen Kunststoffen verlangt Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius. Eine thermische Trennung der Spritzgießmaschine vom darin montierten Werkzeug ist in vielen Fällen schon allein aus sicherheitsrelevanten Gründen unerlässlich. Bei zu hoher Temperatureinwirkung auf die Maschine könnte es dort zu Verformungen und letztlich zum Maschinenausfall kommen. Eine Außenisolation am Werkzeug kann verhindern, dass zu viel Wärme ungehindert in die Spritzgießmaschine übertragen wird.
Weiterhin gewährleistet die Isolierung mit Wärmeisolierplatten eine konstante Temperatur im Inneren des Werkzeugs. Die Form gibt weniger Energie an die Umgebung ab, während sich innerhalb des Werkzeugs ein homogener Temperaturhaushalt entwickelt. Die Folgen daraus sind unter anderem ein verkürzter Aufheizprozess und weniger Nachjustierungen. Ein kontrollierter und minimierter Gesamtenergieverbrauch ist hauptverantwortlich für eine verbesserte Energieeffizienz des Werkzeugs.
Neben der kurzfristigen und dauerhaften Temperaturbeständigkeit spielt die Druckfestigkeit der Isolierplatten eine wichtige Rolle, da die eingesetzten Materialien schließlich auch den enormen Schließkräften der Maschinen standhalten müssen. Im Standardportfolio befinden sich bei Knarr daher die Alternativen von 330 N/mm² und 600 N/mm². Vorgefertigte Zentriereindrehungen und Befestigungsbohrungen sind weitere Optionen.
Isolierplatten als Normalien für den Formenbau
Der Herstellungsprozess der Isolierplatten unterscheidet sich deutlich von der Stahlbearbeitung. Aus diesem Grund geben immer mehr Anwender auch die Komplettbearbeitung der Platten vertrauensvoll in die Hände der Komplettanbieter aus Helmbrechts. Exakt abgestimmt auf das jeweilige Werkzeug fertigen die Spezialisten die Isolierung ganz nach den Vorgaben des Anwenders. Der muss den Normalienexperten dazu einfach nur die entsprechende Zeichnung zusenden. So erhalten Anwender ihren Formaufbau inklusive aller An- und Einbauteile sowie der Komplettisolierung bequem aus einer Hand.