Mit dem Dr.-Richard-Escales-Preis ehren der Carl Hanser Verlag und der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) Persönlichkeiten, die sich um die Kunststoffbranche Verdienste erworben haben. Der Preis wird alle drei Jahre jeweils anlässlich der K‑Messe vergeben.. Ab diesem Jahr kommt der renommierte Medienpreis erstmals doppelt. Die Juroren vergeben ihn künftig in den zwei Kategorien „Forschung & Entwicklung“ sowie „Industrie“.
Die Kategorie „Forschung & Entwicklung“ beim Dr.-Richard-Escales-Preis zeichnet Personen aus, die über eine solide technische Ausbildung der Kunststofftechnik verfügen. Die darüber hinaus diese Kenntnisse in besonderem Maße weitergeben. Beispielsweise mittels Publikationen – vom Fachartikel über Fachbücher bis zu digitalen Formen der Kommunikation. All das auch über die Grenzen von Fachdisziplinen hinweg.
Dr.-Richard-Escales-Preis ehrt Verdienste in zwei Kategorien
Ab der K 2022 vergibt die Jury den Dr.-Richard-Escales-Preis zudem in der Kategorie „Industrie“. Hierbei ehren die Juroren Persönlichkeiten aus der Industrie mit der Auszeichnung, die prämierungswürdige Innovationen oder Initiativen im Bereich der Kunststofftechnik auf den Weg gebracht haben.
Im Fokus
Dr. Richard Escales
Ernst Richard Escales, wie er mit vollem Namen hieß, war Chemiker, Sprengstoffexperte und Herausgeber von Fachzeitschriften. 1911 gründete er unter anderem eine Zeitschrift unter dem Titel „Kunststoffe“. Die verstand sich als „Zeitschrift für Erzeugung und Verwendung veredelter oder chemisch hergestellter Stoffe“. Escales gilt aufgrund des gewählten Titels „Kunststoffe“ als Schöpfer des Wortes für die Werkstoffklasse der „veredelten oder chemisch hergestellten Stoffe“. Diese Bezeichnung hat sich im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus durchgesetzt. Kunststoffe substituieren natürliche Stoffe und versuchen diese zu übertreffen. Sowohl in puncto Medienbeständigkeit als auch bei der Haltbarkeit, bei der Elastizität, in der Funktion oder außerdem bei der Haptik.
In der Kategorie „Industrie“ ehrte die Jury einen verdienten Protagonisten, der als „Macher“ bekannt ist, verriet Laudator Florian Streifinger von der Redaktion „Kunststoffe“. Einen, der den Mut hat, Pionierarbeit zu leisten und sich große Verdienste darin erworben hat, Dinge umzusetzen.
Verdienste als „Macher“
Einen, dem nicht nur das eigene Unternehmen am Herzen liegt, sondern das Weiterkommen der Branche. Der Preisträger begeistert sich zudem für die Materialvielfalt und die Gestaltungsmöglichkeiten der Kunststoffe.
Und er sieht seinen Erfolg nicht als Einzelleistung – daher engagiert er sich in vielen Bereichen und Gremien. So ist er unter anderem Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Kunststofftechnik. Der Dr.-Richard-Escales-Preis in der neuen Kategorie Industrie geht an Kurt Gebert. Der Preisträger ist neben vielen anderen Funktionen und Ehrenämtern auch einer der Geschäftsführer der Allod Werkstoff GmbH im fränkischen Burgbernheim.
In der Kunststoffbranche bekannt wie ein „bunter Hund“
Die Laudation für den Preisträger aus dem Bereich „Forschung & Entwicklung“ übernahm „Kunststoffe“-Chefredakteurin Susanne Schröder. Sie präsentierte einen Hochschullehrer, der „kein ganz normaler Professor“ ist – zumindest gemessen an seinem Werdegang. Einen, der „in der Branche bekannt ist wie ein bunter Hund“. Eine Persönlichkeit, die sich als fachlicher und kommunikativer Mittler zwischen den Welten der Werkzeugbauer, Spritzgießer und Medizintechnik verdient machte. In vielerlei Hinsicht ein Vorbild für junge Menschen im Kunststoffbereich.
Zahlreiche Patente, vielfältige Aktivitäten und darüber hinaus ein hohes Engagement für die Branche zeichnen ihn aus. Er ist zudem ein Bindeglied zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Er bringt sich außerdem als Vorsitzender in die VDI-Richtlinienarbeit ein. Und er hat sich große Verdienste als Präsident des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer erworben. Der Preisträger Prof. Thomas Seul von der Hochschule Schmalkalden verkörpert all das, für was der Dr-Richard-Escales-Preis steht.
Noch viele positive Impulse für die Kunststoffbranche
Das Publikum quittierte die Auszeichnungen jeweils mit „standing ovations“. Die Preisträger haben die vom VDWF und der Zeitschrift „Kunststoffe“ verliehene Auszeichnung vedient. Wir gratulieren den beiden Preisträgern auch auf diesem Weg. Und wir wünschen uns von ihnen ebenso noch viele wichtige Impulse für die Branche.