Tebis: Neue Ver­si­on für effi­zi­en­te Präzision

Tebis: Neue Ver­si­on für effi­zi­en­te Präzision

Der Modell­bau Schä­fer ist eine ers­te Adres­se für unter­schied­lichs­te Prä­zi­si­ons­tei­le nicht nur für die Auto­mo­bil­in­dus­trie. Beim CAM-Sys­tem ver­las­sen sich die Modell­bau­er aus Osna­brück auf Tebis 4.1 – seit inzwi­schen rund 35 Jah­ren sorgt das Soft­ware­pa­ket für effi­zi­en­te Prä­zi­si­on und pro­zess­si­che­re Pro­gram­me, die die den Prä­zi­si­ons­spe­zia­lis­ten die Pro­duk­ti­on eines wei­ten Spek­trums qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Pro­duk­te ermöglicht.

Das Bedienkonzept von Tebis 4.1 ist sehr intuitiv angelegt. Die Verantwortlichen beim Schäfer Modellbau konnten ihre neuen Programmierer aus der Mannschaft der Maschinenbediener gewinnen. Vieles, was früher manuell erledigt werden musste, ist heute bereits Bestandteil der Programme. – Bild: Pergler Media
Das Bedien­kon­zept von Tebis 4.1 ist sehr intui­tiv ange­legt. Die Ver­ant­wort­li­chen beim Schä­fer Modell­bau konn­ten ihre neu­en Pro­gram­mie­rer aus der Mann­schaft der Maschi­nen­be­die­ner gewin­nen. Vie­les, was frü­her manu­ell erle­digt wer­den muss­te, ist heu­te bereits Bestand­teil der Pro­gram­me. – Bild: Perg­ler Media

Der gemein­sa­me Nen­ner der beim Modell­bau Schä­fer in Osna­brück ent­ste­hen­den Tei­le ist, dass sie in der Regel sehr kom­plex sind und höchs­te Ansprü­che an Prä­zi­si­on und Ober­flä­chen­qua­li­tät stel­len. Ob es das 1:1‑Modell eines Autos oder Flug­ta­xis ist, ein funk­ti­ons­fä­hi­ges Erleb­nis­fahr­zeug, das Anschau­ungs­mo­dell, ein Daten­kon­troll­mo­dell (DKM) oder ob es sich um einen 3D-gedruck­ten Tür­griff han­delt – die Modell­bau­er in Osna­brück sind bekannt für kom­pro­miss­lo­se Qua­li­tät bei abso­lu­ter Ter­min­treue. Auch für Old­ti­mer­um­bau­ten oder die Indi­vi­dua­li­sie­rung von Auto­mo­bi­len sind die Fach­leu­te gesuch­te Ansprechpartner.

Fle­xi­bel auf­ge­stellt für effi­zi­en­te Präzision

Tra­di­tio­nell kommt das Unter­neh­men aus dem Feld der Zulie­fe­rer in der Auto­mo­ti­ve-Indus­trie. „Hier haben wir uns einen guten Namen erar­bei­tet – Schä­fer steht seit mehr als 100 Jah­ren für die Rea­li­sie­rung kom­ple­xer Model­le, Pro­to­ty­pen und Leh­ren für nahe­zu alle nam­haf­ten Her­stel­ler“, erklärt Maik Oster­mann, stell­ver­tre­ten­der Lei­ter der Pro­duk­ti­on bei Schä­fer. „Die Situa­ti­on in der Auto­mo­bil­bran­che ist für Zulie­fe­rer hier­zu­lan­de in den ver­gan­ge­nen Jah­ren jedoch schwie­rig gewor­den. Wir sind des­halb inzwi­schen zuneh­mend auch für ande­re Indus­trie­be­rei­che tätig und haben uns ent­spre­chend fle­xi­bel aufgestellt.“

Dazu trägt für effi­zi­en­te Prä­zi­si­on ein leis­tungs­fä­hi­ger Maschi­nen­park bei – unter ande­rem ste­hen den Zer­spa­nern bei Schä­fer im Werk­zeug­bau drei leis­tungs­fä­hi­ge Foo­ke-Endu­ra-Por­tal­fräs­ma­schi­nen (Endu­ra 905, Endu­ra 704, Endu­ra 705) sowie Bear­bei­tungs­zen­tren von Fidia (zwei Fidia G996 mit Dreh-Schwenk­tisch und eine D321) und dar­über hin­aus eine Zay­er Mem­phis mit Fidia-Fräs­kopf zur Ver­fü­gung. Ins­ge­samt sind es sie­ben leis­tungs­fä­hi­ge Maschi­nen, die in zwei Schich­ten bedient werden.

Leis­tungs­star­ker Maschi­nen­park auch für gro­ße Dimensionen

„Mit unse­rem Maschi­nen­park kön­nen wir pro­blem­los Werk­stü­cke bis zur Grö­ße 5000 x 2500 x 1500 mm bear­bei­ten“, beschreibt der Pro­duk­ti­ons­exper­te die Mög­lich­kei­ten. „Wir frä­sen mit­un­ter gan­ze Autos auf den Maschi­nen. Zuge­ge­ben, die müs­sen wir dann schon ein biss­chen hin- und her­schie­ben. Aber das ist für Modell­bau­er ja Rou­ti­ne. Im Prin­zip haben wir alle Mög­lich­kei­ten, um auch grö­ßer dimen­sio­nier­te Pro­jek­te rei­bungs­los und nach unse­ren hohen Qua­li­täts­maß­stä­ben in unse­rer eige­nen Fer­ti­gung abzuwickeln.“

Im Fokus
Arbei­ten mit NC-Scha­blo­nen
In der Arbeit mit NC-Scha­blo­nen nut­zen die Pro­gram­mie­rer unter­neh­mens­spe­zi­fisch auf­ge­bau­te Pro­zess­bi­blio­the­ken, in denen alle Maschi­nen inklu­si­ve der Steue­run­gen, Werk­zeu­ge und Spann­mit­tel als indi­vi­du­ell auf­be­rei­te­te digi­ta­le Objek­te ent­hal­ten sind. Die Tebis-Soft­ware greift auf die­se Biblio­the­ken zu. Die vir­tu­el­len Maschi­nen, die Spann­mit­tel- und die Werk­zeug­bi­blio­the­ken sowie die Daten der ein­ge­mes­se­nen Werk­stück­roh­lin­ge bil­den die indi­vi­du­el­le Fer­ti­gungs­um­ge­bung des Unter­neh­mens ab. In NC-Scha­blo­nen wie­der­um ist das opti­mier­te Fer­ti­gungs­wis­sen aus dem Unter­neh­men hin­ter­legt – hier fließt das Know-how der Pro­gram­mie­rer und Zer­spa­ner ein. Das in Tebis sys­te­ma­tisch auf­be­rei­te­te Know-how des Unter­neh­mens ermög­licht auf die­se Wei­se ein stan­dar­di­sier­tes Arbei­ten und den Ein­satz von Auto­ma­tis­men in der NC-Programmierung.

Die For­men­bau­er ver­ar­bei­ten auf ihrem Maschi­nen­park in ers­ter Linie Modell­bau­plat­ten und ande­re ein­schlä­gi­ge Kunst­stof­fe, dar­über hin­aus Alu­mi­ni­um­le­gie­run­gen, aber auch Werk­zeug­stäh­le und Com­po­si­te-Mate­ria­li­en. Manch­mal neh­men die Fach­leu­te auch ande­re Werk­stof­fe wie Hart­holz für beson­de­re Werk­stü­cke und Model­le unter Span – aber das ist der­zeit eher die Ausnahme.

Effi­zi­en­te Prä­zi­si­on und hohe Datendurchgängigkeit

Die Fach­leu­te für CAD/CAM sind für alle Berei­che im Unter­neh­men tätig. In der Kon­struk­ti­on kommt zwar häu­fig Catia zum Ein­satz – getrie­ben von den Vor­ga­ben der Auto­mo­bi­lis­ten. „Sonst set­zen wir aber kom­plett auf Tebis“, ver­rät Oster­mann. „Und zwar von Anfang an. Wir arbei­ten bereits seit dem Jahr 1989 mit die­sem Pro­gramm­pa­ket und waren in unse­rer Regi­on wohl einer der ers­ten Tebis-Anwen­der. Wir haben die Anfän­ge zusam­men mit Tebis erar­bei­tet. Das war nie­mals eine Ein­bahn­stra­ße – in die Soft­ware ist ein gutes Maß an Schä­fer-Know-how mit ein­ge­flos­sen. Und auch heu­te ste­hen wir mit den Ent­wick­lern bei Tebis in einem leben­di­gen Austausch.“

Die Formenbauer verarbeiten auf ihrem Maschinenpark in erster Linie Modellbauplatten und andere einschlägige Kunststoffe, darüber hinaus Aluminiumlegierungen, aber auch Werkzeugstähle und Composite-Materialien. Manchmal nehmen die Fachleute auch andere Werkstoffe wie Hartholz unter Span. – Bild: Pergler Media
Die For­men­bau­er ver­ar­bei­ten auf ihrem Maschi­nen­park in ers­ter Linie Modell­bau­plat­ten und ande­re ein­schlä­gi­ge Kunst­stof­fe, dar­über hin­aus Alu­mi­ni­um­le­gie­run­gen, aber auch Werk­zeug­stäh­le und Com­po­si­te-Mate­ria­li­en. Manch­mal neh­men die Fach­leu­te auch ande­re Werk­stof­fe wie Hart­holz unter Span. – Bild: Perg­ler Media

Wegen der Mög­lich­keit, sehr ratio­nell auch ziem­lich kom­ple­xe Geo­me­trien zu bear­bei­ten, ist die Soft­ware prä­de­sti­niert für die Modell- und For­men­bau­auf­ga­ben. Aber eben auch weit dar­über hin­aus ist effi­zi­en­te Prä­zi­si­on gefragt. „Tebis ist ide­al geeig­net für ver­schie­de­ne Arbei­ten wie etwa das Schlie­ßen von Flä­chen. Das erle­di­gen wir bevor­zugt in Tebis – denn das kann die­ses Soft­ware­pa­ket schon immer deut­lich schnel­ler als alle ande­ren.“ Neben der durch­dach­ten Pro­gram­mie­rung sehen die Pro­gram­mie­rer bei Schä­fer vor allem die Bedie­ner­füh­rung als gro­ßes Plus – die ist an die Auf­ga­ben­stel­lun­gen ange­passt und lässt unter­schied­li­che Arbeits­wei­sen zu.

Intui­tiv beherrsch­ba­re Bedienung

„Tebis ist für uns das Pro­gramm der Wahl für CAD/­CAM-Auf­ga­ben in allen Berei­chen des Unter­neh­mens“, erläu­tert Oster­mann. „Dank sei­ner vie­len Mög­lich­kei­ten und sei­ner intui­tiv beherrsch­ba­ren Bedie­nung ist es sehr fle­xi­bel für ein brei­tes Spek­trum an Werk­stü­cken geeig­net. Tebis ist über die Jah­re mit unse­rem Unter­neh­men und unse­ren Ansprü­chen gewach­sen – und wir mit Tebis.“

Die Rohlinge lassen sich die Modellbauer von einem externen Lieferanten genau nach Maßgabe aufbauen. Die exakt vermessenen Teile sind auch als digitale Zwillinge vorhanden. So können die Programmierer in Simulationen valide Ergebnisse für effiziente Präzision erzielen. – Bild: Pergler Media
Die Roh­lin­ge las­sen sich die Modell­bau­er von einem exter­nen Lie­fe­ran­ten genau nach Maß­ga­be auf­bau­en. Die exakt ver­mes­se­nen Tei­le sind auch als digi­ta­le Zwil­lin­ge vor­han­den. So kön­nen die Pro­gram­mie­rer in Simu­la­tio­nen vali­de Ergeb­nis­se für effi­zi­en­te Prä­zi­si­on erzie­len. – Bild: Perg­ler Media

Die Modell- und For­men­bau­er haben nach ihren Bedürf­nis­sen zahl­rei­che Modu­le im Ein­satz – vom 5‑Achs-Simultan­frä­sen über die 2,5D-Bearbeitung bis hin zum Beschnitt­mo­dul und zur Kol­li­si­ons­prü­fung. In jüngs­ter Ver­gan­gen­heit und ins­be­son­de­re mit Ein­füh­rung von Tebis 4.1 ist ver­stärkt die Pro­gram­mie­rung mit Fea­tures und Tem­pla­tes in den Vor­der­grund gerückt.

Fea­ture­er­ken­nung erleich­tert das Programmieren

„Ein Stoß­fän­ger ist immer ein Stoß­fän­ger“ ver­deut­licht Oster­mann. „Zwar sehen die Pro­duk­te am Ende indi­vi­du­ell oft sehr unter­schied­lich aus. Aber das Mate­ri­al, die Zustel­lung, die Bear­bei­tungs­stra­te­gie – all das bleibt im Wesent­li­chen gleich. Hier las­sen sich wich­ti­ge Merk­ma­le per Fea­ture­er­ken­nung iden­ti­fi­zie­ren und dann mit Hil­fe von Tem­pla­tes ratio­nell in lauf­fä­hi­ge Pro­gram­me umsetzen.“

Maik Ostermann, stellvertretender Leiter der Produktion bei Schäfer
Maik Oster­mann, stell­ver­tre­ten­der
Lei­ter der Produktion 

Im Pro­fil
Schä­fer GmbH & Co. KG
Das Unter­neh­men Schä­fer Modell­bau in Osna­brück steht seit mehr als 100 Jah­ren für die Rea­li­sie­rung kom­ple­xer Model­le und Leh­ren. Die sehr hohe Fer­ti­gungs­tie­fe und der moder­ne Maschi­nen­park ermög­li­chen hoch­prä­zi­se Pro­duk­te in kür­zes­ter Zeit. Die 200 Mit­ar­bei­ter an drei Stand­or­ten zeich­nen sich mit hoher Fle­xi­bi­li­tät, umfas­sen­dem Know-how und gro­ßer Ein­satz­be­reit­schaft aus.

Das Leis­tungs­spek­trum des Unter­neh­mens reicht von Pro­jek­tie­rung und Kon­struk­ti­on über klas­si­schen Formen‑, Leh­ren- und Modell­bau sowie CNC-Bear­bei­tung bis hin zur addi­ti­ven Fer­ti­gung. Ein wei­te­res Stand­bein ist der Fahr­zeug­um­bau – hier bau­en die Exper­ten unter ande­rem Old­ti­mer um, elek­tri­fi­zie­ren Autos oder füh­ren Fahr­zeug­indi­vi­dua­li­sie­run­gen aus.

Gera­de Rou­ti­ne­auf­ga­ben, die sich immer wie­der­ho­len, wie das Set­zen der Boh­run­gen für Spann­sys­te­me, die Kon­struk­ti­on von Füll­flä­chen für die Schrupp­be­ar­bei­tung oder das Erstel­len der Roh­tei­le las­sen sich ele­gant in regel­ba­sier­ten CAD-Scha­blo­nen zusam­men­fas­sen. Die­se CAD-Daten kann die Soft­ware direkt für die auto­ma­ti­sier­te CAM-Pro­gram­mie­rung übernehmen. 

Die Aufspannsituation auf den Maschinen ist standardisiert. So lassen sich Rohlinge und Werkstücke schnell, einfach und sehr präzise per Nullpunktspannsystem rüsten. Allerdings lohnt sich nach den Erkenntnissen der Modellbauer eine Nullpunktspannung nicht für alle Bearbeitungsfälle. – Bild: Pergler Media
Die Auf­spann­si­tua­ti­on auf den Maschi­nen ist stan­dar­di­siert. So las­sen sich Roh­lin­ge und Werk­stü­cke schnell, ein­fach und sehr prä­zi­se per Null­punkt­spann­sys­tem rüs­ten. Aller­dings lohnt sich nach den Erkennt­nis­sen der Modell­bau­er eine Null­punkt­span­nung nicht für alle Bear­bei­tungs­fäl­le. – Bild: Perg­ler Media

Der Pro­gram­mie­rer muss dazu ledig­lich das Bau­teil selek­tie­ren und die Bear­bei­tungs­rich­tung fest­le­gen. Alles Übri­ge erle­digt Tebis. Dabei bleibt der Anwen­der fle­xi­bel und kann bei­spiels­wei­se Län­ge, Radi­us oder Rich­tung von Ele­men­ten schnell und ein­fach per Maus­klick modifizieren. 

Kon­trol­le ist bes­ser – aber mit den rich­ti­gen Werten

Wei­te­re Funk­tio­nen, die die Modell­bau­er bei Schä­fer seit Tebis 4.1 ver­stärkt nut­zen, sind vir­tu­el­le Maschi­nen und digi­ta­le Zwil­lin­ge. Da Schä­fer in der Regel mit Los­grö­ße 1 arbei­tet, soll­te jede Bear­bei­tung auf Anhieb sit­zen. Die Pro­gram­me müs­sen also ver­läss­lich und ins­be­son­de­re ohne die Gefahr einer Kol­li­si­on ablau­fen. Effi­zi­en­te Prä­zi­si­on ist hier gefor­dert. Des­halb geht inzwi­schen kein Pro­gramm mehr auf die Maschi­ne, das nicht vor­her simu­liert und somit sicher auf Kol­li­si­ons­frei­heit über­prüft ist.

Mit ihrem Maschinenpark können die Modellbauer problemlos Werkstücke bis zur Größe 5000 x 2500 x 1500 mm bearbeiten. Sie fräsen mitunter ganze Autos auf den Maschinen. Im Prinzip haben sie alle Möglichkeiten, um auch größer dimensionierte Projekte reibungslos und nach ihren hohen Qualitätsmaßstäben in der eigenen Fertigung abzuwickeln.– Bild: Pergler Media
Mit ihrem Maschi­nen­park kön­nen die Modell­bau­er pro­blem­los Werk­stü­cke bis zur Grö­ße 5000 x 2500 x 1500 mm bear­bei­ten. Sie frä­sen mit­un­ter gan­ze Autos auf den Maschi­nen. Im Prin­zip haben sie alle Mög­lich­kei­ten, um auch grö­ßer dimen­sio­nier­te Pro­jek­te rei­bungs­los und nach ihren hohen Qua­li­täts­maß­stä­ben in der eige­nen Fer­ti­gung abzu­wi­ckeln.– Bild: Perg­ler Media

Gera­de mit stei­gen­dem Auto­ma­ti­sie­rungs­grad gewinnt die exak­te Simu­la­ti­on an Bedeu­tung. Auch, weil die Pro­gram­mie­rer sich auf die auto­ma­tisch für die erkann­ten Fea­tures gene­rier­ten Ver­fahr­we­ge ver­las­sen und sie nicht noch­mals extra kon­trol­lie­ren. „Vor­her hat­ten dar­über hin­aus die Bedie­ner auf den Maschi­nen die Werk­zeu­ge meist manu­ell gewech­selt“, berich­tet Oster­mann. „Jetzt set­zen wir auf auto­ma­ti­sche Werk­zeug­wech­sel – und da rei­chen die Stan­dard­mo­del­le nicht mehr aus. Hier kön­nen auch klei­ne Abwei­chun­gen fata­le Fol­gen haben.“

Maschi­nen exakt ver­mes­sen ermög­licht effi­zi­en­te Präzision

Des­halb haben die Exper­ten von Tebis jede Maschi­ne noch­mals genau ver­mes­sen, damit die Ist-Daten auch mit den Model­len über­ein­stim­men. „Gera­de bei den Bear­bei­tungs­köp­fen gab es rele­van­te Abwei­chun­gen – etwa an der Spin­del eine Nase, die im ursprüng­li­chen digi­ta­len Modell gar nicht vor­han­den war. Auch die Schläu­che waren nicht alle da, wo sie laut Modell hät­ten sein sol­len. Mit den neu ver­mes­se­nen digi­ta­len Zwil­lin­gen sind wir jetzt auf der siche­ren Sei­te und kön­nen in der Simu­la­ti­on die Kol­li­si­ons­frei­heit zuver­läs­sig prüfen.“

Hartholz ist derzeit eher die Ausnahme in der Werkstatt der Osnabrücker Modellbauer. Aber auch für solche Materialien sind die Fräs- und Bohrwerkzeuge mit Geometrie- und Schnittdaten für effiziente Präzision in der Bibliothek hinterlegt. So lässt sich die Programmierung sehr einfach mit den optimalen Parametern umsetzen. – Bild: Pergler Media
Hart­holz ist der­zeit eher die Aus­nah­me in der Werk­statt der Osna­brü­cker Modell­bau­er. Aber auch für sol­che Mate­ria­li­en sind die Fräs- und Bohr­werk­zeu­ge mit Geo­me­trie- und Schnitt­da­ten für effi­zi­en­te Prä­zi­si­on in der Biblio­thek hin­ter­legt. So lässt sich die Pro­gram­mie­rung sehr ein­fach mit den opti­ma­len Para­me­tern umset­zen. – Bild: Perg­ler Media

Genau ver­mes­sen und digi­tal erfasst sind auch alle Spann­mit­tel auf der Maschi­ne. „Wir haben auf den Maschi­nen Säu­len instal­liert – teil­wei­se sind die­se ver­schieb­bar, teil­wei­se sind sie fest“, erklärt der stell­ver­tre­ten­de Pro­duk­ti­ons­lei­ter. „Auf die­sen Säu­len span­nen wir Plat­ten, auf denen das Roh­teil ein­ge­rich­tet wird. Ein fes­tes Ras­ter und Null­punkt­spann­sys­te­me sor­gen für schnel­les Rüs­ten – bei den meis­ten Tei­len. Denn nicht für jedes Teil lohnt sich die Null­punkt­span­nung.“ Auch beim Auf­bau der umfas­sen­den Werk­zeug­bi­blio­the­ken, die alle Zer­spa­nungs­werk­zeu­ge samt Geo­me­trien und Schnitt­da­ten ent­hal­ten, haben die Fach­leu­te von Tebis unter­stützt. Die­se Biblio­the­ken sind eine wei­te­re wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für digi­ta­li­sier­te Abläu­fe und effi­zi­en­te Präzision.

Effi­zi­en­te Prä­zi­si­on für deut­lich schnel­le­re Durchläufe

Wenn die Pro­gram­mie­rer die Tebis-Funk­tio­nen zum auto­ma­ti­sier­ten Pro­gram­mie­ren inten­siv nut­zen und damit von Rou­ti­ne­ar­bei­ten weit­ge­hend befreit sind, soll­ten eigent­lich die Pro­gram­mier­zei­ten deut­lich zurück­ge­hen. „Das Gegen­teil ist der Fall“, ver­rät Oster­mann. „Unse­re Arbeits­wei­se hat sich mit dem höhe­ren Auto­ma­ti­sie­rungs­grad signi­fi­kant ver­än­dert. Die Pro­gram­me sind deut­lich kom­ple­xer gewor­den. Wir brau­chen also auch län­ger zum Pro­gram­mie­ren – man muss im Vor­feld sehr prä­zi­se sein, sehr sorg­fäl­tig arbei­ten und viel berück­sich­ti­gen, damit hin­ter­her alles klappt.“

Die Zerspaner müssen ihre Werkstücke sehr genau so aufspannen, wie es die Programmierer im CAM angelegt haben. Mit standardisierten Aufspannlagen und einem Nullpunktspannsystem sorgt effiziente Präzision dafür, dass das Rüsten schnell, sehr präzise und sicher zu bewältigen ist. – Bild: Pergler Media
Die Zer­spa­ner müs­sen ihre Werk­stü­cke sehr genau so auf­span­nen, wie es die Pro­gram­mie­rer im CAM ange­legt haben. Mit stan­dar­di­sier­ten Auf­spann­la­gen und einem Null­punkt­spann­sys­tem sor­gen die Abläu­fe dafür, dass das Rüs­ten schnell, sehr prä­zi­se und sicher zu bewäl­ti­gen ist. – Bild: Perg­ler Media

Das liegt an der kom­plett geän­der­ten Arbeits­wei­se. „Frü­her haben unse­re Bedie­ner die Bear­bei­tun­gen live beglei­tet und etwa auch die Werk­zeu­ge manu­ell ein­ge­wech­selt und dann die Bear­bei­tung wie­der ange­sto­ßen“, erin­nert sich Oster­mann. „Das ist jetzt ganz anders – die Bear­bei­tun­gen wer­den abends vor­be­rei­tet, und am nächs­ten Mor­gen sind die Tei­le kom­plett fer­tig.  Mit der sorg­fäl­ti­gen Pro­gram­mie­rung, die alle Even­tua­li­tä­ten bereits im Vor­feld berück­sich­tigt, haben wir unser Ziel erreicht. Unse­re Maschi­nen lau­fen erheb­lich schnel­ler und siche­rer. Und sie sind deut­lich bes­ser aus­ge­las­tet als zuvor.“

Mehr Maschi­nen­lauf­zeit mit weni­ger Bedienern

Waren vor­her für die sie­ben Maschi­nen, die bei Schä­fer von zwei Schich­ten betreut wer­den, jeweils sie­ben Bedie­ner im Ein­satz, genü­gen heu­te trotz erheb­lich erhöh­tem Durch­satz vier bis fünf Bedie­ner. „Arbeits­plät­ze sind dabei nicht ver­lo­ren­ge­gan­gen – wir konn­ten viel­mehr eini­ge aus der Mann­schaft der Maschi­nen­be­die­ner zu guten Pro­gram­mie­rern weiterentwickeln.“

Mei­ne Mei­nung
Über den eige­nen Hori­zont hin­aus­schau­en
Natür­lich weiß ein Fer­ti­gungs­lei­ter in der Regel zumin­dest in etwa, wo es in sei­nem Bereich Opti­mie­rungs­mög­lich­kei­ten gibt. Was es anzu­pa­cken gilt und wo schon längst Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung fäl­lig sind. Oft aber sind es nur Schlag­lich­ter – der Betriebs­all­tag macht blind für den kri­ti­schen Blick aufs Gan­ze. Sät­ze wie „Eigent­lich läuft’s doch!“ oder „Das hat doch immer ganz gut funk­tio­niert“ sind dann nicht sel­ten der End­geg­ner für Opti­mie­rungs­pro­jek­te. Hier kann der kri­ti­sche Blick von außen hel­fen – ohne Scheu­klap­pen und von kom­pe­ten­ten Fach­leu­ten. Die Exper­ten für Pro­zess­op­ti­mie­rung, Effi­zi­enz­stei­ge­rung und Pro­duk­ti­vi­täts­ver­bes­se­rung bei Tebis Con­sul­ting etwa wis­sen aus vie­len erfolg­reich beglei­te­ten Pro­jek­ten inzwi­schen sehr genau, wo man anset­zen muss und wel­che Maß­nah­men kon­se­quent umzu­set­zen sind, damit ein Opti­mie­rungs­vor­ha­ben ein vol­ler Erfolg wird. Und letzt­lich alle von einer erhöh­ten Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens pro­fi­tie­ren kön­nen.                Richard Perg­ler

Der Umstieg auf Tebis 4.1 war sehr gut vor­be­rei­tet. Die Modell­bau­er nutz­ten die Gele­gen­heit auch dazu, mit Exper­ten der Tebis-Bera­tungs­toch­ter Tebis Con­sul­ting die gesam­ten Abläu­fe im Unter­neh­men auf den Prüf­stand zu stellen.

Oft liegt die Tücke im Detail: Der vom Maschinenhersteller gelieferte digitale Zwilling kannte die kleine Spindelnase rechts nicht. Für den Programmierer ist dort also „Luft“ und damit nutzbarer Raum. Die erneute Vermessung der Maschine seitens Tebis sorgt dafür, dass reale und virtuelle Welt wieder zusammenpassen und die Nase in der Kollisionsbetrachtung berücksichtigt wird. – Bild: Pergler Media
Oft liegt die Tücke im Detail: Der vom Maschi­nen­her­stel­ler gelie­fer­te digi­ta­le Zwil­ling kann­te die klei­ne Spin­del­na­se rechts nicht. Für den Pro­gram­mie­rer ist dort also „Luft“ und damit nutz­ba­rer Raum. Die erneu­te Ver­mes­sung der Maschi­ne sei­tens Tebis sorgt dafür, dass rea­le und vir­tu­el­le Welt wie­der zusam­men­pas­sen und die Nase in der Kol­li­si­ons­be­trach­tung berück­sich­tigt wird. – Bild: Perg­ler Media

„Gemein­sam mit den Ver­ant­wort­li­chen bei Schä­fer haben die top-down alle Abläu­fe und Struk­tu­ren durch­leuch­tet, haben sich ganz genau ange­schaut, wie hier gear­bei­tet wird. Und dann ent­spre­chen­de Hand­lungs­emp­feh­lun­gen aus­ge­ar­bei­tet“, berich­tet Oster­mann. „Im Prin­zip war uns schon vor­her klar, wo die Knack­punk­te lagen. Wir wuss­ten auch, wir müs­sen da etwas unter­neh­men – aber nicht genau, was. Das, was wir mit Tebis Con­sul­ting aus­ge­ar­bei­tet haben, ist ziel­füh­rend und bringt uns wirk­lich nach vorn.“

Auf­wän­di­ger Umstieg schafft effi­zi­en­te Präzision

Der Umstieg selbst war dann durch­aus auf­wän­dig – es war schließ­lich nicht nur ein Soft­ware­up­date, son­dern eine Umstel­lung der gesam­ten Pro­zess­ket­te im Unter­neh­men. So muss­ten bei­spiels­wei­se die Fidia-Maschi­nen mit neu­er Soft­ware aus­ge­stat­tet wer­den. „Das lief alles sehr gut – auch, weil wir uns dar­auf inten­siv vor­be­rei­tet hat­ten und der Imple­men­tie­rer von Tebis sehr gut auf unse­re Wün­sche, unse­re Arbeits­wei­se und unse­re Vor­stel­lun­gen ein­ge­gan­gen sind. Er hat unse­re Leu­te sehr gut mit­ge­nom­men und einbezogen.“

Die Zerspanungswerkzeuge sind mit ihren Geometrie- und Schnittdaten in Bibliotheken erfasst. Für unterschiedliche Werkstoffe sind zudem individuell optimierte Bearbeitungsparameter hinterlegt. So sind optimal lauffähige Programme schnell erstellt. – Bild: Pergler Media
Die Zer­spa­nungs­werk­zeu­ge sind mit ihren Geo­me­trie- und Schnitt­da­ten in Biblio­the­ken erfasst. Für unter­schied­li­che Werk­stof­fe sind zudem für effi­zi­en­te Prä­zi­si­on indi­vi­du­ell opti­mier­te Bear­bei­tungs­pa­ra­me­ter hin­ter­legt. So sind opti­mal lauf­fä­hi­ge Pro­gram­me schnell erstellt. – Bild: Perg­ler Media

Die Bedie­ner, von denen im Vor­feld man­che der Umstel­lung skep­tisch und durch­aus auch mit Ängs­ten gegen­über­ge­stan­den waren, sind inzwi­schen von der Umstel­lung über­zeugt. „Da will kei­ner mehr zurück zur vor­he­ri­gen Arbeits­wei­se“, ver­si­chert der Fer­ti­gungs­exper­te. „Die Arbeits­platz­qua­li­tät ist deut­lich höher gewor­den, das Arbei­ten selbst ange­neh­mer und stress­frei­er. Und wir gehen den Weg wei­ter – ins­be­son­de­re in Sachen Mehr­fach­auf­span­nun­gen wol­len wir uns in nächs­ter Zeit wei­ter ver­bes­sern. Mit unse­ren Part­nern von Tebis und Tebis Con­sul­ting haben wir eine Lösung erreicht, die uns neue Mög­lich­kei­ten eröff­net, die mehr Fle­xi­bi­li­tät und vor allem auch deut­lich höhe­re Maschi­nen­lauf­zei­ten gene­riert. Und die rei­bungs­los funk­tio­niert. Wir fer­ti­gen jetzt erheb­lich schnel­ler – und siche­rer. Und das ist ein Ergeb­nis, das sich sehen las­sen kann.“


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