In unserem „Schlaglicht“ erläutert uns Christoph Dörr, wie deutsche Werkzeug‑, Formen- und Modellbauer von einem Engagement im US-Bindesstaat Alabama profitieren können. Die wirtschaftlichen Beziehungen Alabamas zu Europa – insbesondere zu Deutschland – sind sehr gut und zudem fest etabliert. Sie reichen inzwischen Jahrzehnte zurück. Deutschland hat sich dabei mittlerweile nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums von Alabama zur Nummer eins unter den ausländischen Direktinvestitionen entwickelt. Allein die Höhe der Investitionen, die seit 1999 getätigt wurden, belaufen sich auf insgesamt 8,5 Mrd. US-Dollar.
Europäische Unternehmen sind längst in Alabama aktiv
Viele der großen europäischen Konzerne sind mit bedeutenden Engagements in Alabama aktiv. Darunter sind Unternehmen wie Mercedes, Airbus, GKN Aerospace, Evonik, BASF oder Siemens Daneben hat dieser Bundesstaat indes inzwischen auch eine bedeutende Anzahl kleinerer europäischer Unternehmen angezogen. So sind derzeit insgesamt 82 deutsche Unternehmen in Alabama tätig. Weitere europäische Länder mit einer bedeutenden Geschäftspräsenz in Alabama sind Frankreich (51 Unternehmen), Großbritannien (26 Unternehmen) und Schweden (11 Unternehmen).
Im Fokus
Industriestandort Alabama
Die Industrie in diesem amerikanischen Bundesstaat hat ihre Wurzeln im Bereich der Textilverarbeitung, überwiegend von Baumwolle. Darüber hinaus gibt es traditinell die Eisen- und Stahlindustrie in der Region um Birmingham, wo Eisenerz auch gefördert wird. Inzwischen spielen der Automotiive-Sektor mit dem Werk von Mercedes-Benz U.S. International in Vance, dem Honda-Werk in Lincoln und Hyundai in Montgomery eine führende Rolle. Daneben gibt es zahlreiche Unternehmen der Hochtechnologie, etwa die Nasa in Huntsville, die zunehmend eine führende Rolle in der Industrie dieser Region spielen und um die sich inzwischen zahlreiche Zulieferunternehmen gruppieren.
Darüber hinaus sind umgekehrt auch die Länder der Europäischen Union ein wichtiges Ziel für Exporte aus Alabama.. Nach Angaben der EU kommen jährlich Güter für mehr als 7 Mrd. US-Dollar von dort aus über den großen Teich. Die wichtigsten Kategorien für in die EU versandte Produkte aus diesem Bundesstaat sind Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, Mineralien, Luft- und Raumfahrtprodukte, Papier und Chemikalien.
Aus eigener Erfahrung die Bedingungen vor Ort kennen gelernt
Dörr kennt die Möglichkeiten eines Engagements in dem US-Bundesstaat sehr genau. Und zwar nicht nur als „European Office Director, Alabama Department of Commerce – Business development for innovative ideas“. Er hat in den Jahren von 2005 bis 2012 mit dem Aufbau einer eigenen Niederlassung vor Ort nicht nur die dort vorhandenen Möglichkeiten kennenlernen können. „Und die sind für uns wirklich großartig“, betont er. „Darüber hinaus habe ich damals auch einen nachhaltigen persönlichen Eindruck bekommen, wie die hervorragende Unterstützung des Staates Alabama dauerhaft bei den Unternehmen ankommt.“