Das Unternehmen HB-Therm bezieht sein neues Werk in St. Gallen. Der Schweizer Hersteller von Temperiergeräten für die kunststoffverarbeitende Industrie ist auf nachhaltiges Wachstum programmiert. Daher starteten die Verantwortlichen bei HB-Therm im Mai 2021 mit dem Neubau in St. Gallen zur Erweiterung der Produktionskapazität. Das neue, vor kurzem nun bezogene Gebäude an der Piccardstraße im Westen St. Gallens integriert auf rund 15 000 m2 die bisher vier räumlich getrennten Gebäude, die an anderen Standorten im Stadtgebiet beheimatet waren.
Damit entstand ein großzügiges Flächenangebot. Für die Fertigung stehen jetzt 2200 m2 zur Verfügung, für den Lagerbereich weitere 2150 m2. Für die Montage sind es 4000 m2, für Büros und Meetingräume 2800 m2. Darüber hinaus stehen unter dem Gebäude in einer Tiefgarage rund 3500 m2 als Parkfläche zur Verfügung. Investiert hat das Unternehmen in dieses Prestigeobjekt rund 65 Mio. Schweizer Franken.
Neubau als Bekenntnis zum Standort
Die Investition hat sich aus verschiedenen Gründen gelohnt. Vor allem aber aus einem: der ständige Platzmangel in den bislang vier räumlich getrennten Produktions- und Verwaltungseinheiten. Die waren um den Bahnhof St. Fiden in der St. Galler Innenstadt angesiedelt. Die mit der räumlichen Situation zusammenhängenden logistischen Probleme ließen letzten Endes nur die Zusammenlegung in einem Gebäude zu. Und das musste viel mehr räumliche Möglichkeiten und Perspektiven haben. Reto Zürcher, CEO von HB-Therm, macht klar: „Dieses Bauprojekt ist ein klares, eindeutiges und nachhaltiges Bekenntnis zum Standort St. Gallen. Dieses Großprojekt unterstreicht, dass wir die Synergien und die Innovationskraft eines weltweit einzigen Produktionsstandorts auch zukünftig nutzen und gezielt weiter ausbauen möchten.“
Im Fokus
HB-Therm AG
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Temperiergeräten entwickelt und produziert die HB-Therm AG seit 1967 innovative Temperiertechnik für höchste qualitative Ansprüche. Umfassendes Know-how und eine motivierte Belegschaft zeichnen das Unternehmen als einen der Technologieführer der Branche aus. Als Schweizer Familienunternehmen mit 140 Mitarbeitern versteht sich HB-Therm als Systemlieferant. Die Experten unterstützen ihre Anwender von der Geräteauslegung bis zum lückenlosen After-Sales-Service perfekt . „Swiss made“ steht dabei synonym für Philosophie und Anspruch an Produkte und Dienstleistungen. Produziert wird ausschließlich in St. Gallen.
Ab 2016 hatten die Verantwortlichen das Bauland gesucht, erste Skizzen des neuen Gebäudes schlossen sich im April 2018 an. Das Winterthurer Architekturbüro Strut Architekten AG wurde im selben Jahr mit der Planung und Umsetzung des Projekts beauftragt.
Aspekte zu Nachhaltigkeit und Flexibilität spielen zusammen
„Das Gebäude ist so konzipiert, dass es optimale Prozessabläufe ermöglicht und wir uns darin wohlfühlen können“, skizziert Reto Zürcher den ersten großen Ankerpunkt. „Gleichzeitig ist es aber auch so geplant, dass wir es an die zukünftigen Anforderungen anpassen können.“ Den Umweltaspekten haben die Temperierspezialisten dabei ebenfalls große Bedeutung eingeräumt. „Wir sind als in dieser Hinsicht vorbildliches Unternehmen nach ISO zertifiziert“. Der Neubau hat auch ein CO₂-Zertifikat erhalten und ist nach dem Schweizer Baustandard Minergie für nachhaltiges Bauen errichtet.
Minergie-Bauten zeichnen sich mit einem sehr geringen Energiebedarf und außerdem der hohe Nutzung von erneuerbaren Energien aus. Deshalb wurden im Neubauprojekt unter anderem etwa eine Solaranlage mit 300 kWp (Kilowatt Peak) Leistung und Ladestationen für Elektrofahrzeuge realisiert. Reto Zürcher ist sich sicher: „Wir bauen hier die Zukunft. Und wir werden damit unsere ohnehin hervorragende Marktposition weiter deutlich stärken können.“
Neubau vereint Nachhaltigkeit und Unternehmensinteressen
Mit dem neuen Gebäude beweist HB-Therm, dass Unternehmensinteressen und Nachhaltigkeit sich nicht ausschließen. Das Bau erlaubt nicht nur optimale Prozessabläufe und lässt sich darüber hinaus an zukünftige Anforderungen anpassen. Auch Umweltaspekte haben die Verantwortlichen in Planung und Umsetzung von Anfang an und zudem sehr konsequent berücksichtigt.
Das nach dem Schweizer Baustandard Minergie für nachhaltiges Bauen errichtete Bauprojekt erhielt ebenso auch ein entsprechendes CO₂-Zertifikat. Minergie-Standards sind eingehalten, wenn ein sehr geringer Energiebedarf und die hohe Nutzung von erneuerbaren Energien zusammenkommen.
Nachhaltigkeit bestimmt das Projekt
Eine Solaranlage mit 340 kWp Leistung, 15 Erdsonden mit jeweils 150 Metern Tiefe zur Gebäudeklimatisierung (Erdwärme), eine automatisierte Beschattung des Gebäudes sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge gehören zur seriengemäßen Ausstattung und setzen – wie die Temperiergeräte – ein hohes Nachhaltigkeitsniveau. Rund zwei Drittel der Baufläche nehmen die neuen Gebäude ein. Der Rest wurde renaturiert. Schafe werden hier zudem auch als „natürliche Rasenmäher“ eingesetzt. Ein weiterer Umweltaspekt, den die Verantwortlichen bei der Planung gleich von Anfang an mitgedacht haben.