Unter dem Motto „Prozesse digitalisieren. Sicher und effizient fertigen.“ stellt der Traunsteiner CNC- und Messtechnikspezialist Heidenhain anlässlich seiner virtuellen Hausmesse in diesem Herbst zahlreiche Neuerungen vor. Insbesondere die Absicherung von Prozesssicherheit und Prozessstabilität steht im Fokus, wenn es um das In-Process-Messen geht. Hier hat Heidenhain zwei neue Produkte, die sowohl das Werkzeug als auch das Werkstück genau monitoren. So lässt sich die Fertigung effizien und sehr präzise, aber auch progressiver und dynamischer gestalten, ohne dass man bei Qualität und Sicherheit Abstriche machen muss
Mit dem neuen Tastsystem TS 750 stellte Heidenhain einen hochgenauen Werkstücktaster für das In-Process-Messen von Bauteilen auf Schleifmaschinen vor. Er hat mit gerade einmal 25 mm Durchmesser sehr kleine Abmessungen. Die Antastreproduzierbarkeit 2σ ≤ 0,25 µm entspricht einer sehr hohen Genauigkeit. Der Taster arbeitet mit einer sehr geringen radialen Antastkraft von etwa 0,2 N. Dabei soll der besonders langlebige Drucksensor mehrere Mio. Tastvorgänge schaffen.
In-Process-Messen geschützt gegen Staub und Kühlschmierstoff
Das Schutzkonzept umfasst einen inneren und einen austauschbaren äußeren Balg, die übereinander liegen. So sind Sensorik und Elektronik sicher gegen Schleifstaub und Kühlschmiermittel gesichert. Eine breite Palette an Montagesockeln, Adaptern und Verlängerungen für das Befestigungsgewinde M16 sowie das Standard-M3-Gewinde stehen zur Verfügung. So lässt sich das Heidenhain-Tastsystem TS 750 an ein breites Spektrum höchst unterschiedlicher Aufgaben im In-Process-Messen anpassen.
Im Fokus
In-Process-Messen
Das Messen von Werkstücken und Werkzeugen noch während der Bearbeitung auf der Maschine ermöglicht Korrekturen noch in ein und der selben Aufspannung. Vorausgesetzt, man nutzt die gewonnenen Daten, um die Bearbeitungsparameter entsprechend neu auszurichten. Richtig eingesetzt, sind In-Process-Messungen ein effektiver Weg zu mehr Prozesssicherheit und ‑stabilität. Dabei ist es sinnvoll, sich seine Messstrategien genau zu überlegen und kritische Parameter, die zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren sind, genau zu definieren. Zahlreiche Programme erledigen das inzwischen automatisch. Meist sogar ziemlich passend. Trotzdem: Es schadet nie, noch einmal über die automatisch erstellten Algorithmen drüberzuschauen und bei der Prüfung den eigenen Kopf und die eigenen Erfahrungen einfließen zu lassen.
Für ein effiziente automatisiertes In-Process-Messen von Werkzeugen während der Bearbeitung auf der Maschine konzipierte Heidenhain das neue Kamerasystem VT 121. Mit der Software VTC und dem VT 121 kann der Anwender beispielsweise über die Zyklen der Heidenhain-Steuerung TNC 640 Zustand und Verschleiß eines Werkzeugs sogar in mannlosen Zeiten überwachen und dokumentieren. Und zwar für jede Schneide und auch noch aus verschiedenen Perspektiven.
Unangenehme Überraschungen wirkungsvoll vermeiden
Damit sollen sich teure Schäden an Werkzeug, Werkstück oder Maschine effektiv verhindern lassen. In-Process-Messen ist ein großes Plus an Sicherheit bei kritischen Bearbeitungen. Nützlicher Nebeneffekt: Die dabei gewonnenen Daten sollen es dem Anwender ermöglichen, Schnittparameter und NC-Programme exakt auf die Bearbeitung auszurichten und dabei auch noch den Werkzeugverschleiß zu senken.