VDW: Aus­blick ins lau­fen­de Jahr sieht Produktionszuwachs

VDW: Aus­blick ins lau­fen­de Jahr sieht Produktionszuwachs

Der Ver­ein Deut­scher Werk­zeug­ma­schi­nen­fa­bri­ken (VDW) erwar­tet für das Jahr 2021 für die Unter­neh­men der deut­schen Werk­zeug­ma­schi­nen­in­dus­trie einen Pro­duk­ti­ons­zu­wachs von 6 Pro­zent auf dann rund 12,6 Mrd. Euro. Die wie­der bes­se­re Stim­mung in der Wirt­schaft bringt posi­ti­ve Impul­se für die Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft. Und dar­über hin­aus hat sich nach rund zwei Jah­ren mit gro­ßer Zurück­hal­tung bei den Inves­ti­tio­nen inzwi­schen ein deut­li­cher Nach­hol­be­darf ange­staut. Posi­ti­ve Signa­le kom­men auch vom welt­wei­ten Ein­kaufs­ma­na­ger­index, und außer­dem liegt auch der ifo-Index für das deut­sche Geschäfts­kli­ma in der Inves­ti­ti­ons­gü­ter­in­dus­trie auf Wachstumskurs. 

Wichtige Zahlen dWichtige Zahlen der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie aus dem Jahr 2020, Es wird deutlich: Die Corona-Krise und andere negative Faktoren haben deutliche Spuren in der Branche hinterlassen. Da kommt ein Produktionszuwachs, wie ihn die Augiren für das laufende Jahr vorhersehen, gerade richtig. Bild: VDW, Quellen: Quellen: Statistisches Bundesamt, Ifo-Institut, VDMA, VDWer deutschen Werkzeugmaschinenindustrie aus dem Jahr 2020, Es wird deutlich: Die Corona-Krise und andere negative Faktoren haben deutliche Spuren in der Branche hinterlassen. Bild: VDW, Quellen: Quellen: Statistisches Bundesamt, Ifo-Institut, VDMA, VDW
Wich­ti­ge Zah­len der deut­schen Werk­zeug­ma­schi­nen­in­dus­trie aus dem Jahr 2020, Es wird deut­lich: Die Coro­na-Kri­se und ande­re nega­ti­ve Fak­to­ren haben deut­li­che Spu­ren in der Bran­che hin­ter­las­sen. Da kommt ein Pro­duk­ti­ons­zu­wachs, wie ihn die Augi­ren für das lau­fen­de Jahr vor­her­se­hen, gera­de rich­tig. Bild: VDW/Geis; Quel­len: Quel­len: Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, Ifo-Insti­tut, VDMA, VDW

Dabei hat Chi­na inzwi­schen die Rol­le des Trei­bers für die Welt­wirt­schaft über­nom­men. Aber auch aus den USA kom­men seit dem Wahl­sieg von US-Prä­si­dent Biden wie­der posi­ti­ve Impul­se. Aller­dings sehen die Ver­ant­wort­li­chen beim VDW als Vor­aus­set­zung dafür, dass Unter­neh­men wie­der Ver­trau­en schöp­fen und inves­tie­ren, der Sieg über die Coro­na-Pan­de­mie. Zudem brau­chen die Unter­neh­men für den Pro­duk­ti­ons­zu­wachs aber auch ver­läss­li­che Per­spek­ti­ven, wie sich bei­spiels­wei­se der Lock­down suk­zes­si­ve wie­der in Rich­tung Nor­ma­li­tät zurück­füh­ren lässt.

Chi­na beflü­gelt den Pro­duk­ti­ons­zu­wachs in der deut­schen Werkzeugmaschinenindustrie

Vom Auf­schwung in Chi­na kann ins­be­son­de­re die Auto­mo­bil­in­dus­trie pro­fi­tie­ren. Sie ist der größ­te Abneh­mer von Werk­zeug­ma­schi­nen. Die Berei­che Elek­tro­nik, Nah­rungs­mit­tel­ver­ar­bei­tung, Logis­tik und Tei­le der Medi­zin­tech­nik konn­ten die Kri­se ohne­hin für gute Absät­ze nut­zen. Eine Ent­wick­lung, die sich zudem fort­setzt und einen Pro­duk­ti­ons­zu­wachs nach­hal­tig stüt­zen kann. 

Im Fokus
Zah­len 2020 spie­geln das schwie­ri­ge Fahr­was­ser wider
Vor allem auf­grund der Fol­gen der Coro­na-Kri­se waren im Jahr 2020 die Auf­trä­ge für die Unter­neh­men der Werk­zeug­ma­schi­nen­in­dus­trie um 30 Pro­zent gefal­len. Das Gan­ze topp­te einem Rück­gang in glei­cher Grö­ßen­ord­nung bereits ein Jahr zuvor. Zudem sind auch alle ande­ren Kenn­zah­len im Jahr 2020 tief ins Minus gerutscht. Die Pro­duk­ti­on sank um 31 Pro­zent, der Export um 29 Pro­zent, der Inlands­ab­satz ging zudem um 33 Pro­zent zurück. Die Auf­wärts­be­we­gung, die die Exper­ten für das aktu­el­le Jahr erhof­fen, star­tet also von einem sehr nied­ri­gem Niveau aus.2019 sah das noch ganz anders aus – damals lag die Kapa­zi­täts­aus­las­tung in den Unter­neh­men noch bei mehr als 88 Pro­zent. Aber auf­grund des Auf­trags­man­gels fiel sie 2020 auf knapp 72 Pro­zent. Das konn­te man etwa mit dem Niveau der Finanz­kri­se 2009 vergleichen. 

Die Zahl der Beschäf­tig­ten sank im Jah­res­durch­schnitt 2020 um 4,5 Pro­zent auf rund 70 000. Gemes­sen am enor­men Rück­gang in der Pro­duk­ti­on fie­len die­se Zah­len über­ra­schend mode­rat aus. Es wird deut­lich, dass die Unter­neh­men ihre gut aus­ge­bil­de­ten Mit­ar­bei­ter so lan­ge wie mög­lich hal­ten wol­len. Und dafür bie­tet zudem auch das Instru­ment der Kurz­ar­beit nach wie eine not­wen­di­ge und gute Unter­stüt­zung, damit bei einem Pro­duk­ti­ons­zu­wachs die dafür not­wen­di­gen Leu­te noch an Bord sind.

Die Beschäf­tig­ten der Werk­zeug­ma­schi­nen­her­stel­ler blei­ben wei­test­ge­hend an Bord

Und auch in Euro­pa sol­len die Inves­ti­tio­nen nach har­tem Ein­bruch wie­der um 10 Pro­zent stei­gen. Nach zwei Jah­ren, die aus vie­ler­lei ver­schie­de­nen Grün­den sehr schwie­rig waren, wirkt sich auch die­se Ent­wick­lung posi­tiv auf den Pro­duk­ti­ons­zu­wachs in der Werk­zeug­ma­schi­nen­in­dus­trie aus. Des­halb sagt Oxford Eco­no­mics, der Pro­gno­se­part­ner des VDW für 2021 einen kräf­ti­gen Auf­trags­zu­wachs von 35 Pro­zent vor­aus. Ers­te Indi­zi­en für die­se Ent­wick­lung hat­te es bereits im Novem­ber und Dezem­ber gege­ben. Aller­dings sind sich die VDW-Augu­ren auch einig, dass der Weg bis zum Vor-Coro­na-Niveau noch lang und schwie­rig ist.

Sowohl im Export als auch bei den impor­tier­ten Maschi­nen muss­te die Bran­che deut­lich Federn las­sen. Der Export ging 2020 gegen­über dem Vor­jahr um 29 Pro­zent zurück, der Import sogar um 38 Pro­zent. – Bild: VDW/Geis; Quel­len: Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, VDMA, VDW 

Im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb haben sich die deut­schen Unter­neh­men trotz ihrer hohen Ver­lus­te noch recht wacker geschla­gen. Denn nach wie vor belegt die Bran­che mit einem Anteil von 16 Pro­zent in der Pro­duk­ti­on hin­ter Chi­na, aber noch vor Japan Platz 2. Im Export ist die Bran­che in Deutsch­land mit 20 Pro­zent Anteil Export­welt­meis­ter geblie­ben, vor Japan und Chi­na. Mit einem Ver­brauch von 18 Mrd. Euro bleibt jedoch Chi­na der welt­größ­te Markt und ist zudem mit einem Ein­fuhr­vo­lu­men von 5,4 Mrd. Euro trotz zwei­stel­li­ger Ver­lus­te nach wie vor der welt­größ­te Impor­teur. Aller­dings könn­ten die Geschäf­te dort in Zukunft schwie­ri­ger wer­den und den Pro­duk­ti­ons­zu­wachs dämp­fen. Immer mehr berich­ten die Unter­neh­men näm­lich von gro­ßem Preis- und Zeit­druck sei­tens chi­ne­si­scher Auftraggeber. 

Inter­na­tio­nal gese­hen hat sich die Bran­che recht wacker geschlagen

Dar­über hin­aus soll mit dem jüngst geschlos­se­nen RCEP-Abkom­men der inner­asia­ti­sche Han­del durch­läs­si­ger wer­den. Das wie­der­um inten­si­viert den Wett­be­werb mit japa­ni­schen und süd­ko­rea­ni­schen Her­stel­lern im chi­ne­si­schen Markt. Außer­dem strebt die chi­ne­si­sche Regie­rung mehr Unab­hän­gig­keit von Tech­no­lo­gie­im­por­ten an. Vie­le VDW-Mit­glie­der haben des­halb früh­zei­tig in Chi­na Nie­der­las­sun­gen gegrün­det und bau­en sie wei­ter aus, um von den wirt­schafts­po­li­ti­schen Stra­te­gien der dor­ti­gen Regie­rung ein Stück weit unab­hän­gi­ger zu sein.


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