Dre­mo: Kol­ler prüft kom­ple­xe Werk­zeu­ge mit Kern­zu­g­ag­gre­gat „Core-Pull“

Dre­mo: Kol­ler prüft kom­ple­xe Werk­zeu­ge mit Kern­zu­g­ag­gre­gat „Core-Pull“

Spritz­gieß­werk­zeu­ge wer­den immer kom­ple­xer. Umso wich­ti­ger ist für die Ver­ant­wort­li­chen beim Kol­ler For­men­bau in Ober­bürg, die Funk­tio­na­li­tät von Schie­bern, Kern­zü­gen und Aus­wer­fern schon prü­fen zu kön­nen, bevor das Werk­zeug auf die Spritz­gieß­ma­schi­ne kommt.  Mit einem Kern­zu­g­ag­gre­gat „Core-Pull“ von Dre­mo ist das nun bereits in einem frü­hen Sta­tus mög­lich – schnell, mobil und zuverlässig.

Feinfühlig bedienbar: Das Kernzugaggregat Dremo „Core-Pull“ ermöglicht über die Handhebel ein sehr gut steuerbares manuelles Fahren von Kernzügen, Schiebern und Auswerfern. Die Formenbauer bei Koller verbessern damit signifikant die Produktionsreife der Formen, die beim Auftraggeber auf die Spritzgießmaschine kommen. – Bild: Pergler Media
Fein­füh­lig bedien­bar: Das Kern­zu­g­ag­gre­gat Dre­mo „Core-Pull“ ermög­licht über die Hand­he­bel ein sehr gut steu­er­ba­res manu­el­les Fah­ren von Kern­zü­gen, Schie­bern und Aus­wer­fern. Die For­men­bau­er bei Kol­ler ver­bes­sern damit signi­fi­kant die Pro­duk­ti­ons­rei­fe der For­men, die beim Auf­trag­ge­ber auf die Spritz­gieß­ma­schi­ne kom­men. – Bild: Perg­ler Media

Die Auf­trag­ge­ber der Werk­zeug­spe­zia­lis­ten beim Kol­ler For­men­bau schät­zen die aus­ge­reif­ten, seri­en­pro­duk­ti­ons­rei­fen Werk­zeu­ge des Unter­neh­mens. Die­se hohe Pro­duk­ti­ons­rei­fe hat Sys­tem. Die mecha­ni­sche Fer­ti­gung ist gekenn­zeich­net von sehr hoher Genau­ig­keit bei gerin­gen Tole­ran­zen im unte­ren ein­stel­li­gen µm-Bereich. Höchs­te Prä­zi­si­on ist ein Mar­ken­zei­chen der For­men­bau­er in Ober­bürg – und das muss auch so sein.

Tuschier­pres­se und Kernzugaggregat 

Nicht von unge­fähr zäh­len alle nam­haf­ten Pre­mi­um­mar­ken aus dem Auto­mo­ti­ve-Sek­tor zu den Auf­trag­ge­bern der Werk­zeug­ma­cher. Qua­li­tät wird daher ganz groß geschrie­ben. Als Qua­li­ty Gates ste­hen in den Mon­ta­ge­hal­len meh­re­re Tuschier­pres­sen des ita­lie­ni­schen Pre­mi­um-Her­stel­lers Mil­lu­ten­sil bereit. So kön­nen die Werk­zeug­spe­zia­lis­ten die ein­zel­nen Kom­po­nen­ten der teil­wei­se hoch­kom­ple­xen For­men auch im Zusam­men­spiel überprüfen.

Seit kur­zem ver­fügt der Kol­ler For­men­bau über Euro­pas größ­te Tuschier­pres­se mit inte­grier­tem Dreh­tel­ler für das Fina­li­sie­ren von 2K- und 3K-Werk­zeu­gen. Es ist eine Mil­lu­ten­sil MIL305 für Werk­zeu­ge bis 75 t.

Nur µm-genau­es Frä­sen allein reicht nicht

„In der Über­prü­fung der Geo­me­trien, beim Tuschie­ren und bei den ent­spre­chen­den Anpas­sun­gen sind wir damit seit lan­gem sehr gut auf­ge­stellt“ erklärt Georg Sippl, Lei­ter der End­mon­ta­ge bei Kol­ler. „Wir frä­sen sehr genau und suchen in der mecha­ni­schen Fer­ti­gung durch­aus das µ. Aber bei unse­ren hoch kom­ple­xen Werk­zeu­gen ist das allein noch lan­ge kei­ne Garan­tie für ein rei­bungs­lo­ses Funk­tio­nie­ren. Was uns bis­lang fehl­te, war die Mög­lich­keit zu einer ein­fa­chen, aber aus­sa­ge­kräf­ti­gen Über­prü­fung der Funk­tio­nen beweg­li­cher Tei­le im Werkzeug.“

Georg Sippl, Leiter der Endmontage bei Koller. - Bild: Pergler Media
Georg Sippl, Lei­ter End­mon­ta­ge bei Kol­ler. – Bild: Perg­ler Media

Im Pro­fil
Kol­ler Grup­pe
Das glo­bal agie­ren­de Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men mit Sitz in Ober­bürg über dem Alt­mühl­tal fer­tigt im eige­nen Werk­zeug­bau sowohl für die Kun­den als auch für den Bedarf der eige­nen Schwes­ter­un­ter­neh­men maß­ge­schnei­der­te Spritz­gieß­werk­zeu­ge. Der For­men­bau in Ober­bürg ist das Herz­stück der Unter­neh­mens­grup­pe. Com­po­si­te-Werk­zeu­ge, Anla­gen und Vor­rich­tun­gen. Hier zahlt es sich aus, dass in der Grup­pe Lösungs­kom­pe­tenz aus dem Werk­zeug­bau und lang­jäh­ri­ge Erfah­rung aus der Serie ver­eint sind. Kol­ler kann von der ers­ten Idee über die Bau­teil­ent­wick­lung bis zur indus­tri­el­len Seri­en­pro­duk­ti­on die gesam­te Wert­schöp­fungs­ket­te abbil­den – und zwar welt­weit. Die Pro­duk­te aus Kol­ler-Werk­zeu­gen fin­den unter ande­rem Anwen­dung in Lade­bö­den, Hut­ab­la­gen, CFK-Nass­press­tei­len und Spritz­guss­tei­len für Klein- und Groß­se­ri­en in der Auto­mo­bil­in­dus­trie mit dem beson­de­ren Fokus auf Leichtbau.

Denn die hydrau­li­schen Funk­tio­nen einer Spritz­gieß­form, dar­über hin­aus auch die Schalt­funk­tio­nen und End­schal­ter etwa der Zylin­der lie­ßen sich bis­her oft erst auf der Pro­duk­ti­ons­ma­schi­ne erst­mals tes­ten. Aber auch etwas schein­bar Bana­les wie die Dich­tig­keit der Hydrau­lik­kreis­läu­fe kön­nen die For­men­bau­er erst dann zuver­läs­sig beur­tei­len, wenn die Lei­tun­gen mit Hydrau­lik­flüs­sig­keit gefüllt sind und der kor­rek­te Betriebs­druck anliegt.

Kern­zu­g­ag­gre­gat für umfas­sen­de Prüfungen

Um die Funk­tio­na­li­tät von Schie­bern, Kern­zü­gen oder auch Aus­wer­fern zu über­prü­fen, ist ein Hydrau­lik­ag­gre­gat mit den ent­spre­chen­den Mög­lich­kei­ten zur Ansteue­rung der Hydrau­lik­zy­lin­der not­wen­dig. Und das stand bis­lang eben nur auf der Pro­duk­ti­ons­ma­schi­ne zur Verfügung.

Griffige Handhebel, eine gut ablesbare Druckanzeige und klare Endschaltersignale über rote oder grüne LED – mit dem Kernzugaggregat Dremo „Core-Pull“ lassen sich die Funktionen der beweglichen Komponenten einer Spritzgießform bereits in der Montagehalle überprüfen. – Bild: Pergler Media
Grif­fi­ge Hand­he­bel, eine gut ables­ba­re Druck­an­zei­ge und kla­re End­schal­ter­si­gna­le über rote oder grü­ne LED – mit dem Kern­zu­g­ag­gre­gat Dre­mo „Core-Pull“ las­sen sich die Funk­tio­nen der beweg­li­chen Kom­po­nen­ten einer Spritz­gieß­form bereits in der Mon­ta­ge­hal­le über­prü­fen. – Bild: Perg­ler Media

„Aller­dings sind die Stun­den­sät­ze der wert­vol­len Pro­duk­ti­ons­ma­schi­nen in der Regel sehr hoch. Und wir wol­len es auch unse­ren Auf­trag­ge­bern nicht zumu­ten, kost­ba­re Maschi­nen­zeit für sol­che Tests zu ver­schwen­den“, erklärt Sippl. „Dazu kommt, dass es für uns Werk­zeug­bau­er oft wün­schens­wert ist, ohne gro­ßen Auf­wand die rele­van­ten Funk­tio­nen bereits in einem frü­hen Sta­di­um der Werk­zeug­mon­ta­ge über­prü­fen zu können.“

Auf der Spritz­gieß­ma­schi­ne sind Kor­rek­tu­ren teuer

Ist ein Werk­zeug erst ein­mal auf der Spritz­gieß­ma­schi­ne, sind auch klei­ne Abwei­chun­gen und Feh­ler ärger­lich. „Und wenn es nur ein ver­rutsch­ter O‑Ring ist oder ein Hydrau­lik­schlauch, der nicht abso­lut dicht ist“, erläu­tert Sippl. „Wenn man das erst auf der Maschi­ne ent­deckt, ist ver­meid­ba­rer Ärger vor­pro­gram­miert. Außer­dem sind die Kos­ten für die Behe­bung auf der Maschi­ne um Fak­to­ren höher, als wenn das bereits in einem frü­he­ren Sta­di­um auffällt.“

Auch wenn die zu zerspanenden Werkstücke vergleichsweise groß sind – die Formenbauer bei Koller suchen in Details der formgebenden Komponenten durchaus das µ. Höchste Genauigkeit allein ist jedoch gerade bei komplexen Formen noch keine Garantie für ein reibungsloses Funktionieren. – Bild: Pergler Media
Auch wenn die zu zer­spa­nen­den Werk­stü­cke ver­gleichs­wei­se groß sind – die For­men­bau­er bei Kol­ler suchen in Details der form­ge­ben­den Kom­po­nen­ten durch­aus das µ. Höchs­te Genau­ig­keit allein ist jedoch gera­de bei kom­ple­xen For­men noch kei­ne Garan­tie für ein rei­bungs­lo­ses Funk­tio­nie­ren. – Bild: Perg­ler Media

Um Trans­port­kos­ten fürs Werk­zeug zu ver­mei­den und um bei mög­lichst gerin­gem Auf­wand eine umfas­sen­de und vali­de Über­prü­fung der Werk­zeu­ge zu ermög­li­chen, war eine mobi­le, ein­fach und sicher zu nut­zen­de Lösung gefor­dert. Eine Lösung, die nicht nur in der Lage ist, die Zylin­der zu fah­ren. Son­dern auch die End­la­ge der Zylin­der zuver­läs­sig anzuzeigen.

Kern­zu­g­ag­gre­gat als mobi­le Lösung 

„Wir brau­chen ein Gerät, das zum Werk­zeug kommt – und nicht umge­kehrt“, betont Sippl. „Es muss auf die Bedürf­nis­se der Werk­statt abge­stimmt sein, alles mit­brin­gen, was für die Tests not­wen­dig ist. Und es muss sich schnell, unkom­pli­ziert und sicher ein­set­zen las­sen.“ Eine geeig­ne­te Lösung für die­se Her­aus­for­de­rung gab es jedoch bis­lang nicht auf dem Markt.

Mit seinen Rollen ist das Kernzugaggregat Dremo „Core-Pull“ sehr mobil in der Werkstatt. Damit kommt die komplette Teststation direkt zum Werkzeug – und nicht umgekehrt. Für seinen Betrieb benötigt das Gerät lediglich einen Drehstromanschluss. – Bild: Pergler Media
Mit sei­nen Rol­len ist das Kern­zu­g­ag­gre­gat Dre­mo „Core-Pull“ sehr mobil in der Werk­statt. Damit kommt die kom­plet­te Test­sta­ti­on direkt zum Werk­zeug – und nicht umge­kehrt. Für sei­nen Betrieb benö­tigt das Gerät ledig­lich einen Dreh­strom­an­schluss. – Bild: Perg­ler Media

Schon seit Jahr­zehn­ten arbei­tet Kol­ler eng mit Dre­mo zusam­men, einem ver­sier­ten Spe­zia­lis­ten für spa­nen­de Werk­zeug­ma­schi­nen und Tuschier­pres­sen für den For­men­bau, der neben leis­tungs­fä­hi­gen Groß­be­ar­bei­tungs­zen­tren auch die Tuschier­pres­sen von Mil­lu­ten­sil ins Unter­neh­men gebracht hat. Die Exper­ten von Dre­mo sind auf die Bran­che spe­zia­li­siert. Und sie ken­nen Ansprü­che und Bedürf­nis­se der Werk­zeug- und For­men­bau­er aus dem Effeff.

Qua­li­täts­kom­po­nen­ten „made in Germany“

Des­halb hat Dre­mo gemein­sam mit nam­haf­ten deut­schen For­men­bau­ern unter der Bezeich­nung Dre­mo „Core-Pull“ eine wohl­durch­dach­te Fami­lie aus Kern­zu­g­ag­gre­ga­ten ent­wi­ckelt. Die Gerä­te wer­den kom­plett in Deutsch­land aus Qua­li­täts­kom­po­nen­ten her­ge­stellt und mon­tiert. Eines der ers­ten die­ser Gerä­te ist nun bei den For­men­bau­ern in Ober­bürg im Einsatz.

Im Fokus
Kern­zu­g­ag­gre­ga­te „Core-Pull“
Die kom­pakt auf­ge­bau­ten und mobil ein­setz­ba­ren Anla­gen im funk­tio­nel­len Design sind je nach Aus­füh­rung für das Über­prü­fen und Ein­ar­bei­ten von For­men mit bis zu sechs Schie­bern, Kern­zü­gen und Aus­wer­fern aus­ge­legt. Die Kern­zug­ein­hei­ten der „Core-Pull“-Reihe sind ins­be­son­de­re zur Steue­rung und Kon­trol­le von Hydrau­lik­zy­lin­dern mit End­la­gen­ab­fra­gen kon­zi­piert. Sie wer­den in ers­ter Linie für die Funk­ti­ons­prü­fung von Kern­zug- und Aus­wer­fer­funk­tio­nen im Bau oder dar­über hin­aus zur Repa­ra­tur und War­tung von Spritz­gieß­for­men eingesetzt.

Die neu­en Kern­zu­g­ag­gre­ga­te der „Core-Pull“-Baureihe sind kom­pakt auf­ge­bau­ten und mobil ein­setz­bar. Die Gerä­te der Serie sind je nach Aus­füh­rung für das Über­prü­fen und Ein­ar­bei­ten von For­men mit bis zu sechs Kreis­läu­fen für Schie­ber, Kern­zü­ge und Aus­wer­fer ausgelegt.

Für Neu­werk­zeu­ge und Reparaturen

„Der Schritt vom CAD ins wah­re Leben ist kom­ple­xer, als man oft annimmt. Mit unse­rer neu­en ‚Core-Pull‘- Kern­zug­ein­heit kön­nen wir schon weit vor der Abmus­te­rung ver­läss­lich die Funk­tio­nen der Hydrau­lik­zy­lin­dern mit End­la­gen­ab­fra­gen kon­trol­lie­ren und über­prü­fen“, erläu­tert Sippl. Wir set­zen unse­re Kern­zug­ein­heit zwar ers­ter Linie für die Funk­ti­ons­prü­fung von Kern­zug- und Aus­wer­fer­funk­tio­nen von Neu­werk­zeu­gen zum Einsatz.“

Das Kernzugaggregat Dremo „Core-Pull“160-4 verfügt über vier getrennt regelbare Hydraulikkreisläufe. Künftig sind auch Varianten der mobilen Anlage mit zwei und mit sechs Kreisläufen verfügbar, die alle auf der gleichen Gerätebasis aufgebaut sind. – Bild: Pergler Media
Das Kern­zu­g­ag­gre­gat Dre­mo „Core-Pull“160–4 ver­fügt über vier getrennt regel­ba­re Hydrau­lik­kreis­läu­fe. Künf­tig sind auch Vari­an­ten der mobi­len Anla­ge mit zwei und mit sechs Kreis­läu­fen ver­füg­bar, die alle auf der glei­chen Gerä­te­ba­sis auf­ge­baut sind. – Bild: Perg­ler Media

Dar­über hin­aus ist „Core-Pull“ bei Kol­ler aber auch bei Repa­ra­tu­ren und War­tun­gen von Spritz­gieß­for­men eine gro­ße Hil­fe. „Und es gibt inzwi­schen so man­ches kom­ple­xe Werk­zeug, das sich erst dann öff­nen lässt, wenn vor­her ein Kern­zug gefah­ren wird. Das war bis­lang immer mit viel Impro­vi­sa­ti­on ver­bun­den“, ergänzt Sippl. „Mit ‚Core-Pull‘ haben wir jetzt einen Weg, die­se Werk­zeu­ge sicher, ein­fach und schnell zu handeln.“

Kom­plet­ter Tro­cken­lauf mit Kern­zu­g­ag­gre­gat möglich

Dank des mobi­len Ein­sat­zes von „Core-Pull“ kön­nen die Werk­zeug­bau­er alle wesent­li­chen Funk­tio­nen vor Ort simu­lie­ren. Und Kol­ler spart zudem dank einer Redu­zie­rung der Kor­rek­tur­schlei­fen und der Trans­por­te des Werk­zeugs wert­vol­le Zeit. Wenn an einem Werk­zeug etwas noch nicht opti­mal ist, kön­nen es die Werk­zeug­fach­leu­te so früh­zei­tig erken­nen und ent­spre­chen­de Gegen­maß­nah­men ergreifen.

Aufgeräumt: Das Schaltpanel ermöglicht eine einfache und sichere Bedienung des Kernzugaggregats. Die Anlage ist CE-konform und liefert aussagekräftige Ergebnisse bei der Funktionsprüfung auch sehr komplexer Spritzgießwerkzeuge. – Bild: Pergler Media
Auf­ge­räumt: Das Schalt­pa­nel ermög­licht eine ein­fa­che und siche­re Bedie­nung des Kern­zu­g­ag­gre­gats. Die Anla­ge ist CE-kon­form und lie­fert aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ergeb­nis­se bei der Funk­ti­ons­prü­fung auch sehr kom­ple­xer Spritz­gieß­werk­zeu­ge. – Bild: Perg­ler Media

„Im Zusam­men­spiel mit unse­ren Tuschier­pres­sen kön­nen wir sogar im Tro­cken­lauf gan­ze Pro­duk­ti­ons­zy­klen durch­spie­len“, betont Sippl. „Im Prin­zip haben wir bis auf den Kunst­stoff und die Tem­pe­rie­rung die glei­chen Abläu­fe wie auf der Spritz­gieß­ma­schi­ne. Und wir kön­nen so prü­fen, ob das Werk­zeug ein­wand­frei läuft. Auf die­se Wei­se kön­nen wir sicher­stel­len, dass unser Auf­trag­ge­ber ein aus­ge­reif­tes Werk­zeug mit geprüf­ter Funk­tio­na­li­tät auf die Spritz­gieß­ma­schi­ne bekommt. Ein gro­ßer Vor­teil – denn so kann er die Pro­duk­ti­on unmit­tel­bar und ohne gro­ße Kor­rek­tu­ren starten.

Kern­zu­g­ag­gre­gat mit bis zu sechs Hydraulikkreisläufen

Das Kern­zu­g­ag­gre­ga­te Dre­mo „„Core-Pull““ bei Kol­ler ver­fügt über vier Hydrau­lik­kreis­läu­fe – geplant sind eben­falls Vari­an­ten mit zwei und sechs Kreisläufen. 

Im Fokus
Je frü­her, des­to bes­ser
Die „Zeh­ner­re­gel der Feh­ler­kos­ten“ besagt, dass sich die Kos­ten für eine Feh­ler­be­sei­ti­gung mit jeder Wert­schöp­fungs­pha­se, die zwi­schen Feh­ler­ent­ste­hung und Feh­ler­ent­de­ckung ver­streicht, ver­zehn­fa­chen. Ein Zusam­men­hang, den die Arbeit mit „Core-Pull“ sehr augen­schein­lich macht. Denn allein die Trans­port­kos­ten beim klas­si­schen Aus­tes­ten der Form auf der Spritz­gieß­ma­schi­ne und ihrer anschlie­ßen­den Über­ar­bei­tung in der Werk­statt kön­nen sich zu einem erkleck­li­chen Betrag sum­mie­ren. Die neu­en Kern­zug­ge­rä­te bie­ten die Mög­lich­keit, Feh­ler­quel­len in einem sehr frü­hen Sta­di­um noch in der Bau­pha­se zu erken­nen und abzu­stel­len. Schon mit weni­gen auf die­se Wei­se früh­zei­tig erkann­ten Feh­lern haben sich die „Core-Pull“-Einheiten amor­ti­siert. Daher ist es schon bei­na­he fahr­läs­sig, auf ihren Ein­satz zu ver­zich­ten.      Richard Perg­ler

„Das Kern­zu­g­ag­gre­gat erlaubt uns mit sei­nen fein­füh­lig bedien­ba­ren Hand­he­bel­ven­ti­len über eine pro­gres­si­ve Druck- und Volu­men­zu­nah­me eine sehr genaue Fein­steue­rung der Zylin­der­be­we­gung im unte­ren Geschwin­dig­keits­be­reich“ beschreibt Sippl die Funk­ti­on. „So kön­nen wir even­tu­el­le Stö­run­gen erken­nen, ohne dass es dabei schon zu einer Gefähr­dung oder gar Beschä­di­gung des Werk­zeugs kom­men kann.“

Als Quality Gates stehen in den Montagehallen mehrere Tuschierpressen des italienischen Premium-Herstellers Millutensil bereit – so können die Werkzeugspezialisten die einzelnen Komponenten der teilweise hochkomplexen Formen auch im Zusammenspiel überprüfen. – Bild: Pergler Media
Als Qua­li­ty Gates ste­hen in den Mon­ta­ge­hal­len meh­re­re Tuschier­pres­sen des ita­lie­ni­schen Pre­mi­um-Her­stel­lers Mil­lu­ten­sil bereit – so kön­nen die Werk­zeug­spe­zia­lis­ten die ein­zel­nen Kom­po­nen­ten der teil­wei­se hoch­kom­ple­xen For­men auch im Zusam­men­spiel über­prü­fen. – Bild: Perg­ler Media

In ihrer Mit­tel­stel­lung ermög­li­chen die Hand­he­bel­ven­ti­le einen druck­lo­sen Umlauf. Die End­schal­ter der Zylin­der wer­den über Kabel (16-poli­ger Har­tings­te­cker, belegt nach Euro­map) ange­schlos­sen. Sechs Leucht­di­oden am Gehäu­se zei­gen klar und ein­deu­tig den Betriebs­zu­stand an.

Ein­fa­che und siche­re Bedienung

Die hydrau­li­sche Silent-Dop­pel­pum­pe der Kern­zu­g­ag­gre­ga­te för­dert bis zu 40 l/min“, berich­tet Sippl. „Die gewünsch­te Men­ge kön­nen wir mit einem Schlüs­sel schnell und bequem per Druck­be­gren­zungs­ven­til einstellen.“

Intelligente Details am Kernzugaggregat Dremo „Core-Pull“160-4 zeigen die Herkunft aus der Werkstattpraxis: So können die Formenbauer bis zu acht Hydraulikschläuche an einer Vorrichtung einhängen. Deren Restinhalt kann dann kontrolliert in einen 6-l-Tank ablaufen. – Bild: Pergler Media
Intel­li­gen­te Details am Kern­zu­g­ag­gre­gat Dre­mo „Core-Pull“160–4 zei­gen die Her­kunft aus der Werk­statt­pra­xis: So kön­nen die For­men­bau­er bis zu acht Hydrau­lik­schläu­che an einer Vor­rich­tung ein­hän­gen. Deren Rest­in­halt kann dann kon­trol­liert in einen 6‑l-Tank ablau­fen. – Bild: Perg­ler Media

Der für die Ölküh­lung zustän­di­ge Belüf­tungs­küh­ler im Rück­lauf zum Tank ist mit dem Antriebs­mo­tor gekop­pelt. Je nach Aus­füh­rung fasst der Tank bis zu 100 l Hydrau­lik­öl. Zudem kann der Anwen­der Ölstand und Tem­pe­ra­tur über ein Schau­glas mit Ther­mo­me­ter am Ölbe­häl­ter und den Fil­ter über ein Mano­me­ter am Gehäu­se über­wa­chen. Leucht­di­oden am Schalt­schrank signa­li­sie­ren außer­dem das Errei­chen des mini­ma­len Ölstands sowie der maxi­ma­len Öltemperatur.

Für die mobi­le Funk­ti­ons­prü­fung in der Werk­statt gebaut

„Ein gro­ßer Vor­teil ist für uns, dass Dre­mo ‚Core-Pull‘ auf den mobi­len Ein­satz direkt an der Form aus­ge­legt ist“, erklärt Sippl. „Es ist alles an Bord, was wir brau­chen. Und bei den Anschlüs­sen reicht eine Steck­do­se für das Dreh­strom-Kabel.“ Das fahr­ba­re Plug&Play-System lässt sich zudem mit sei­nen vier Rol­len bequem und sicher manö­vrie­ren – auch in engen und voll­ge­stell­ten Räu­men. Zwei der Rol­len sind als Lenk­rol­len aus­ge­führt, die ande­ren bei­den sind Festrol­len mit Total­fest­stel­lern. Sind die arre­tiert, ist der siche­re Stand der Kern­zu­g­ag­gre­ga­te im Arbeits­mo­dus gewährleistet.

Die hydraulische Silent-Doppelpumpe der Kernzugaggregate fördert bis zu 40 l/min. Die jeweils gewünschte Durchflussmenge können die Formenbauer mit einem Schlüssel schnell und bequem per Druckbegrenzungsventil einstellen. – Bild: Pergler Media
Die hydrau­li­sche Silent-Dop­pel­pum­pe der Kern­zu­g­ag­gre­ga­te för­dert bis zu 40 l/min. Die jeweils gewünsch­te Durch­fluss­men­ge kön­nen die For­men­bau­er mit einem Schlüs­sel schnell und bequem per Druck­be­gren­zungs­ven­til ein­stel­len. – Bild: Perg­ler Media

„Man spürt, dass ‚Core-Pull‘ aus der Pra­xis kommt und dass da viel For­men­bau­erwis­sen ein­ge­flos­sen ist“, ist sich Sippl sicher. Das kom­pak­te, gera­de ein­mal rund 1,2 x 0,5 m gro­ße Sys­tem ver­fügt über pfif­fi­ge Details, die nur aus lang­jäh­ri­ger Erfah­rung ent­ste­hen kön­nen. So kön­nen die For­men­bau­er etwa bis zu acht Hydrau­lik­schläu­che an einer Vor­rich­tung ein­hän­gen. Deren Rest­in­halt kann dann kon­trol­liert in einen 6‑l-Tank ablau­fen, der wie­der­um über eine Ölab­lass­schrau­be ent­leert wer­den kann. 

Aus der Pra­xis – für die Praxis

„Damit“, so Sippl, „bleibt die Umge­bung sau­ber, und außer­dem kön­nen wir das wert­vol­le Öl wie­der dem Kreis­lauf zufüh­ren.“ Auf sein Kern­zu­g­ag­gre­gat ver­zich­ten will Sippl nicht mehr. „Mit ‚Core-Pull‘ ist vie­les bei wei­tem ein­fa­cher und effi­zi­en­ter gewor­den“, zieht er Bilanz. „Die Werk­zeu­ge kom­men mit einem deut­lich höhe­ren Rei­fe­grad in die Pro­duk­ti­on des Auf­trag­ge­bers, und der Weg dort­hin ist signi­fi­kant kür­zer und wirt­schaft­li­cher als bei den sonst fäl­li­gen spä­ten Kor­rek­tu­ren. Unser ‚Core-Pull‘ ist für uns ein wei­te­rer Schritt dar­in, unse­re Auf­trag­ge­ber nach­hal­tig zu unter­stüt­zen und zugleich die eige­ne Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu erhö­hen.“           Richard Perg­ler


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