Der Lauffener Greifsystem- und Spanntechnikspezialist Schunk hat nun sein Portfolio um Werkzeuge für die robotergestützte automatisierte Oberflächenbearbeitung erweitert. Denn in vielen Bereichen kommt es auf perfekte Oberflächen an. Manuelles Polieren, Schleifen und Bürsten ist oft mit hohem Aufwand verbunden. Automatisierte Verfahren versprechen hierzu eine attraktive Alternative. Mit Unterstützung eines Roboters lassen sich bei deutlich reduziertem Zeit- und Kostenaufwand inzwischen makellose Ergebnisse erzielen. Die neuen Einheiten AOV und MFT‑R von Schunk sollen die Umstellung auf die automatisierte Oberflächenbearbeitung erleichtern. Zudem unterstützt der Anbieter für Greifsysteme und Spanntechnik die Einführung automatisierter Verfahren mit Machbarkeitsstudien und umfangreichem Prozess-Know-how.
Die neuen Bearbeitungswerkzeuge sind speziell für die automatisierte Oberflächenbearbeitung konzipiert. Der Exzenterschleifer AOV ist für das Schleifen und Polieren von Werkstückoberflächen ausgelegt. Diese pneumatische Einheit treibt ein Lamellenmotor mit einer maximalen Drehzahl von 10 000 min-1 an. Die axiale Lagerung des Motors sorgt dafür, dass das System nachgiebig ist. So können an der Werkstückoberfläche konstante Anpresskräfte wirken. Damit kann der Anwender selbst bei zunächst sehr unebenen Oberflächen sehr gute Polier- und Schleifergebnisse erzielen.
Speziell für die automatisierte Oberflächenbearbeitung geschaffen
Über zwei Luftanschlüsse kann der Nutzer die Anpresskraft in zwei Richtungen separat ansteuern und je nach Bedarf zwischen 6,7 und 67 N variieren. So arbeitet der AOV auch bei automatisierter Oberflächenbearbeitung über Kopf mit einer konstanten Anpresskraft. Auf den Exzenterschleifer passen Schleifteller mit unterschiedlichen Durchmessern. Optional kann der Anwender den Schleifer auch mit einem Anschluss für die Absaugung des abgetragenen Materials ausrüsten. So verhindert er wirkungsvoll die Verunreinigung der Roboterzelle und Ausfälle aufgrund von Schmutz.
Im Fokus
Roboter sorgt fürs optimale Finish
Schleifen und Polieren sind Bearbeitungsmöglichkeiten für Oberflächen. Als finale Bearbeitung sorgen sie oft für das perfekte Finish eines Werkstücks. Hierfür sind Feingefühl und ständiges präzises Nachjustieren notwendig. Erfahrene Mitarbeiter können diese Aufgaben intuitiv erledigen. Allerdings ist die manuelle Bearbeitung mühsam und kostspielig. Sie liefert zudem nicht immer gleichmäßig gute Ergebnisse. Leistungsfähige roboterbasierte Automatisierungslösungen können diese Aufgaben als automatisierte Oberflächenbearbeitung übernehmen. Das Resultat: perfekte Oberflächen bei gleichzeitig geringerem Zeit- und Kostenaufwand.
Die MFT‑R ist eine besonders flexible und robuste Polierspindel für das Polieren und Bürsten von Werkstücken mit axialer Nachgiebigkeit. Die Spindel treibt ein pneumatischer Lamellenmotor mit einer maximalen Drehzahl von 5600 min-1 an.
Perfekte Finalisierung
Für eine perfekte Finalisierung bei der automatisierten Oberflächenbearbeitung kann der Anwender zudem die Drehzahl auf ein Minimum verringern. Der robuste Motor läuft nur kurz nach, das reduziert außerdem die Bearbeitungszeit.
Die kardanische Lagerung ermöglicht es dem Anwender zudem, Ausgleichskraft und radiale Nachgiebigkeit (9 bis 70 N) des Werkzeugs individuell einzustellen. So kann der Anwender für jeden Anwendungsfall einen optimalen Wert wählen und in jeder Einbaulage hochwertige und reproduzierbare Ergebnisse erreichen. Zudem kann der Anwender so mögliche Werkstücktoleranzen ausgleichen. Darüber hinaus gestaltet sich auch die Bahnprogrammierung des Roboters für die automatisierte Oberflächenbearbeitung deutlich einfacher.
Vielfältige Einstellmöglichkeiten erleichtern die Arbeit mit dem Roboter
Auch sonst gibt sich die MFT‑R sehr anwenderfreundlich: Eine optionale Achsfixierung ermöglicht den einfachen und schnellen Wechsel zwischen pendelndem und radialem Ausgleich. So kann der Anwender unterschiedliche Werkstückgeometrien mit nur einem Werkzeug flexibel bearbeiten. Das ist zudem ein wirtschaftlicher Vorteil, der die Investitionskosten annähernd halbieren kann. Darüber hinaus ist die MFT‑R sowohl als stationäre Einheit erhältlich oder als flexibel axial oder radial am Roboter montierbare Einheit. Schunk bietet dazu vorgefertigte Adapterplatten an.
Die Einheit PCFC ergänzt das Schunk-Portfolio ab zur automatisierten Oberflächenbearbeitung. Speziell wenn ein Werkstück mit einer definierten Kraft bearbeitet werden muss, ist die Ausgleichseinheit nützlich. Die PCFC stellt darüber hinaus sicher, dass in jeder Lage eine konstante Ausgleichskraft wirken kann. Das ermöglicht ein Lagesensor, der im Zusammenspiel mit Druckregelventilen die Gewichtskraft kompensieren kann. Der Anwender kann die Ausgleichseinheit PCFC mit unterschiedlichsten Werkzeugen kombinieren. Sie eignet sich daher für unterschiedlichste Anwendungszwecke.