FDU Hotrun­ner: Breit­schlitz­dü­se auch für beson­de­re Einsatzfälle

FDU Hotrun­ner: Breit­schlitz­dü­se auch für beson­de­re Einsatzfälle

Die Haidl­mair-Toch­ter FDU Hotrun­ner steht unter ande­rem für ein inno­va­ti­ves Heiß­ka­nal­sys­tem mit Breit­schlitz­dü­se im Bereich der Spritz­gieß­werk­zeu­ge. Anders als bei kon­ven­tio­nel­len Heiß­ka­nal­sys­te­men ande­rer Her­stel­ler ist beim Sys­tem von FDU Hotrun­ner der Strö­mungs­ka­nal in der Düse dabei auf eine Flach­dü­se pro­ji­ziert. Wäh­rend bei den klas­si­schen Heiß­ka­nal­sys­te­men die Düsen in eine punkt­för­mi­ge Ansprit­zung mün­det, ver­fügt die Breit­schlitz­dü­se über eine anders struk­tu­rier­te Aus­tritts­geo­me­trie. Im Pro­zess strömt der Kunst­stoff gleich­mä­ßig ver­teilt durch einen defi­nier­ten lan­gen Spalt in die Kavi­tät ein anstatt durch einen klei­nen Punkt­an­guss. Damit ver­rin­gern sich der Ein­spritz­druck, die Zyklus­zeit und vie­les mehr.

Die Schmelze aus Recyclat-Werkstoffen ist selten absolut homogen, oft enthält sie Fremdkörper. Durch die Breitschlitzdüse Maxi SLS von FDU Hotrunner können auch diese Wertstoffe ohne Probleme in die Kavität strömen - der Prozess läuft sehr stabil. - Bild: Pergler Media
Die Schmel­ze aus Recy­clat-Werk­stof­fen ist sel­ten abso­lut homo­gen, oft ent­hält sie Fremd­kör­per. Durch die Breit­schlitz­dü­se Maxi SLS von FDU Hotrun­ner kön­nen auch die­se Wert­stof­fe ohne Pro­ble­me in die Kavi­tät strö­men – der Pro­zess läuft sehr sta­bil. – Bild: Perg­ler Media

Die FDU-Heiß­ka­nal­tech­no­lo­gie eig­net sich laut Her­stel­ler für alle Ver­fah­rens­tech­ni­ken in den Berei­chen ther­mo­plas­ti­scher Spritz­guss, Spritz­prä­gen und ähn­li­chen Anwen­dun­gen. Dar­über hin­aus emp­fiehlt sich die FDU-Tech­no­lo­gie für spe­zi­el­le Ver­fah­ren. Unter ande­rem für geschäum­te Kunst­stof­fe, für die Ver­ar­bei­tung von Lang­glas­fa­ser oder für die Rip­pen­an­bin­dung. Aber auch bei Recy­cling­werk­stof­fen bie­tet die Breit­schlitz­dü­se Vor­tei­le gegen­über ande­ren Sys­te­men. Wei­te­re Ein­satz­fäl­le sind die Ver­ar­bei­tung von Bio­pla­s­tics oder aber unter­schied­lichs­te Vari­an­ten der Hin­ter­sprit­zung.

Breit­schlitz­dü­se hat bei vie­len Ver­fah­ren Vorteile

Bei der Ver­ar­bei­tung von geschäum­ten Kunst­stof­fen kann die Breit­schlitz­dü­se eini­ge ihrer Vor­zü­ge beson­ders gut aus­spie­len. Eine der wich­tigs­ten Merk­ma­le beim Ein­satz der Breit­schlitz­dü­se ist vor allem eine deut­li­che Ver­rin­ge­rung des Bau­teil­ver­zugs. All das bei gleich­zei­ti­ger Erhö­hung des spe­zi­fi­schen Bie­ge­mo­duls. Dar­über hin­aus redu­ziert die Breit­schlitz­dü­se die Abkühl­zeit und die Zyklus­zeit erheb­lich. Schließ­lich sind Sche­rung und Frik­ti­on im Bau­teil dank des Düsen­quer­schnitts gerin­ger. Damit kann der Anwen­der zudem gerin­ge­re Dich­ten erzie­len. Alle die­se Vor­zü­ge der Breit­schlitz­dü­se kom­men zu den Vor­tei­len des Schäum­ver­fah­rens hinzu.

Im Fokus
Hin­ter­sprit­zen
Hin­ter­spritz­te Bau­tei­le sind vor allem in der Auto­mo­bil- und Ver­pa­ckungs­in­dus­trie auf dem Vor­marsch. Beim Hin­ter­sprit­zen mit Foli­en, Stof­fen oder ande­ren Werk­stof­fen ver­spricht die Breit­schlitz­dü­se von FDU einen ent­schei­den­den Pro­duk­ti­vi­täts­vor­teil und Qua­li­täts­vor­sprung. Die beson­de­ren Eigen­schaf­ten der Düse wie sanf­tes Ein­sprit­zen mit weni­ger Sche­rung wir­ken sich beim Hin­ter­sprit­zen beson­ders gut auf die Bau­teil­qua­li­tät aus. Bei­spiels­wei­se, weil es zu einem gerin­ge­ren Ver­zug bei den pro­du­zier­ten Tei­len kommt.

Eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung und die Län­ge von Glas­fa­sern in einem Bau­teil spie­len bei der Ver­ar­bei­tung von Lang­glas­fa­sern eine sehr gro­ße Rol­le, Spe­zi­ell dann, wenn es um das Erzie­len defi­nier­ter Fes­tig­kei­ten im Pro­dukt geht. Die Breit­schlitz­dü­se kann bei der Ver­ar­bei­tung von Glas­fa­sern eini­ge ihrer beson­de­ren Vor­zü­ge aus­spie­len. Senn die opti­ma­le Innen­geo­me­trie der Breit­schlitz­dü­se ermög­licht es, die Glas­fa­ser best­mög­lich zu ver­tei­len. Schließ­lich bleibt das Volu­men in der Düse sys­tem­be­dingt vom Ver­tei­ler bis zum Anschnitt kom­plett gleich. Zudem begüns­tigt die sich auf­wei­ten­de Geo­me­trie der Breit­schlitz­dü­se von rund auf recht­eckig zusätz­lich eine opti­ma­le Ver­tei­lung der Glas­fa­ser im kom­plet­ten Bau­teil. Je län­ger die Glas­fa­sern im Bau­teil sind, des­to bes­ser ist in der Regel auch des­sen Fes­tig­keit. Die Breit­schlitz­dü­se schä­digt die Glas­fa­ser­län­gen in Abhän­gig­keit von Geo­me­trie und Kon­struk­ti­on des Bau­tei­les deut­lich weni­ger als kon­ven­tio­nel­le Sys­te­me. Das FDU-Sys­tem schont die Glas­fa­sern und führt somit zu einem erheb­lich gerin­ge­ren Schädigungspotential.

Breit­schlitz­dü­se eröff­net neue kon­struk­ti­ve Freiheiten

Die Breit­schlitz­dü­se eröff­net den Werk­zeug­bau­ern neue Mög­lich­kei­ten bei der Kon­struk­ti­on von Spritz­gieß­werk­zeu­gen. Das ermög­licht auch neue Frei­hei­ten beim Design des End­pro­duk­tes. Die Breit­schlitz­dü­se ver­hin­dert eine Frei­strahl­bil­dung zur Gän­ze. Somit kann der Kon­struk­teur gänz­lich auf die bis­her benö­tig­ten Prall­flä­chen ver­zich­ten. Das ermög­licht nun, mit der inno­va­ti­ven Breit­schlitz­dü­se eine direk­te Anbin­dung auch auf sehr hohe Rip­pen vor­zu­se­hen. Das erhöht die Frei­hei­ten und die Fle­xi­bi­li­tät bei der Bau­teil­ge­stal­tung enorm.

Keine Regranuierung notwendig: Die Wertstoffe aus der gelben Tonne wurden lediglich geschreddert. Sie enthalten zudem Fremdmaterialien wie Holz, Stein, Metall oder Glas. Mit der FDU-Breitschlitzdüse lassen sich trotzdem wertige Teile aus dem Recyclingmaterial fertigen. - Bild: Pergler Media
Kei­ne Regra­nu­ie­rung not­wen­dig: Die Wert­stof­fe aus der gel­ben Ton­ne wur­den ledig­lich geschred­dert. Sie ent­hal­ten zudem Fremd­ma­te­ria­li­en wie Holz, Stein, Metall oder Glas. Mit der FDU-Breit­schlitz­dü­se las­sen sich trotz­dem wer­ti­ge Tei­le aus dem Recy­cling­ma­te­ri­al fer­ti­gen. – Bild: Perg­ler Media

Auch beim Ein­satz von Recy­cling­ma­te­ria­li­en hat die Breit­schlitz­dü­se Vor­tei­le. So sind neben vie­len ande­ren Vor­tei­len Ver­stop­fun­gen etwa auf­grund von Fremd­kör­pern an der Eng­stel­le zur Kavi­tät bei einer gro­ßen Schlitz­geo­me­trie nahe­zu aus­ge­schlos­sen. Auf­grund der gro­ßen Aus­tritts­quer­schnitts­flä­che ist die Scher­be­las­tung deut­lich gerin­ger. Die Düse ver­spricht ein opti­ma­les Abriss­ver­hal­ten und einen opti­ma­len Wär­me­haus­halt. Die wesent­lich höhe­re Ein­spritz­ge­schwin­dig­keit wirkt sich posi­tiv auf die Zyklus­zeit aus. Außer­dem wer­den die Makro­mo­le­kül­ket­ten des Regra­nu­lats nicht degra­diert, so blei­ben die Mate­ri­al- und Bau­teil­ei­gen­schaf­ten erhal­ten. Mit der Breit­schlitz­dü­se redu­ziert zudem die Belags­bil­dung im Werk­zeug und damit die Aus­ga­sun­gen und die Geruchs­be­läs­ti­gun­gen an der Spritz­gieß­ma­schi­ne. Dar­über hin­aus ist die Düse tole­ran­ter gegen­über all­ge­mei­ne Materialschwankungen.

Recy­cling­ma­te­ri­al und Bioplastics

Die Spritz­gie­ße­rei­en set­zen in der moder­nen Kunst­stoff­in­dus­trie immer mehr Bio­pla­s­tics sein. Sie sol­len auch zu einem höhe­ren Umwelt­ver­träg­lich­keit von Kunst­stoff­pro­duk­ten bei­tra­gen. Die bis­he­ri­gen Erfah­run­gen mit der Breit­schlitz­dü­se haben ein­drucks­voll bewie­sen, dass gera­de die gerin­ge­re Sche­rung und vie­le ande­re Vor­tei­le ent­schei­dend dazu bei­tra­gen, dass bio­lo­gi­sche Kunst­stof­fe weit­aus scho­nen­der ver­ar­bei­tet wer­den kön­nen. Die Lis­te der Vor­tei­le liest sich ähn­lich wie bei der Ver­ar­bei­tung von Recy­cling­werk­stof­fen. Auf­grund der gerin­ge­ren Sche­rung ergibt sich nahe­zu kei­ne Stei­ge­rung der frik­ti­ons­be­ding­ten Schmel­ze­tem­pe­ra­tur. Das wirkt sich vor­teil­haft in der Ver­ar­bei­tung aus. So sind dar­über hin­aus auch höhe­re Antei­le von Bio­pla­s­tics in Bau­tei­len möglich


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